Keine Kriegsforschung für Trump und Merkel an unserer Uni!

26.01.2017, Lesezeit 3 Min.
1

Welt- und Unipolitik sind eng verbunden, besonders wo es Kriegsforschung gibt. An der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Ludwig-Maximilans Universität München (LMU) wird Rüstungsforschung im Auftrag der US-Armee und der Bundeswehr betrieben. Hier werden Bomben für Trump und Merkel gebaut. Im Jahr 2012 flossen 470.000 Euro von der US-Army und zwischen 2007 bis 2013 1,7 Millionen Euro von der Bundeswehr. Dritter Teil unserer Reihe zu Bombenforschung an der LMU.

Am 20. Januar wurde Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Er will die Militärausgaben erhöhen und damit die Streitkräfte aufrüsten. Von den anderen NATO-Bündnispartnern fordert er „mehr Eigeninitiative“. Das liefert diesen eine Steilvorlage: Denn schon seit Jahren steigt der Wehretat Deutschlands – von 2014 auf 2015 lag die Steigerung bei 1,4 Prozent, von 2015 auf 2016 gar bei 4,0 Prozent. Und nach dem Anschlag in Berlin vom Dezember vergangenen Jahres werden die Stimmen nach einem Bundeswehreinsatz im Innern lauter.

So weit weg, wie das alles scheint, ist es aber gar nicht. Denn an der LMU, wird sowohl für die US-Armee als auch für die Bundeswehr geforscht. Die Angaben dazu sind sehr dürftig, fast alles spielt sich im Geheimen ab. So konnten wir kaum herausfinden, wie viel Geld denn nun von den Armeen der USA und Deutschlands an unserer Uni landet. Im Jahr 2012 sind es mindestens 470.000 Euro von der US-Army und zwischen 2007 und 2013 mindestens 1,7 Millionen Euro von der Bundeswehr gewesen.

LMU unterstützt die Kriege der Bundeswehr

Damit unterstützt die LMU indirekt die Kriegseinsätze der Bundeswehr, wie in Mali, im Mittelmeer, in Afghanistan und auch in Syrien. Aber auch die USA werden so gefördert. Diese destabilisieren den Nahen und Mittleren Osten schon seit Jahren, was zu Krieg und Krise in dieser Region führt. Die Folge ist, dass Hunderttausende Menschen fliehen müssen.

Gleichzeitig wird Geflüchteten der Zugang zu unserer Universität massiv erschwert. Abschlüsse werden nicht anerkannt, sodass ein Studium meistens verwehrt bleibt. Ein Abkommen der EU unter Führung von Merkel mit dem Despoten Erdoğan soll Geflüchtete schon in der Türkei abhalten. Damit unterstützt die Bundesregierung den autoritären Kurs Erdoğans, der mittels seines Ausnahmezustandes, Linke, Kurd*innen und Journalist*innen einsperren lässt und brutal die kurdischen Gebiete angreift.

Wer entscheidet eigentlich darüber?

An der LMU bleibt auch die kurdische Hochschulgruppe YXK verboten. Räume werden regelmäßig verweigert, über das Vorgehen Erdoğans soll in der LMU nicht berichtet werden. Überhaupt gibt es keine Möglichkeit, in einer Veranstaltung an der LMU über die Kriegsforschung zu informieren. Auf der anderen Seite darf die Bundeswehr auf den zahlreichen Jobmessen für ihre Truppe regelmäßig Werbung machen.

Und wer hat überhaupt entschieden, dass es Kriegsforschung an unserer Uni geben soll? Auch das ist schwer herauszufinden. Nichts soll nachvollziehbar sein. Wir wollen, dass die Studierenden und Beschäftigten dieser Universität darüber entscheiden, was hier gelehrt wird und nicht irgendwelche geheimen Gremien!

Deshalb fordern wir:

  • Sofortiger Stopp der Kriegsforschung an der LMU!
  • Alle Zahlen über Drittmittelforschung müssen sofort offengelegt werden!
  • Keine Werbung der Bundeswehr an der LMU!
  • Geflüchtete an die Uni und Anerkennung aller Abschlüsse!
  • Schließung aller Geheim-Gremien! Stattdessen Uni-Parlament zur Selbstbestimmung der Lehrpläne!
  • Bleiberecht für alle Geflüchteten! Stopp aller Abschiebungen!
  • Stopp aller Kriegseinsätze der Bundeswehr! Kein Bundeswehreinsatz im Innern!
  • Weg mit der NATO!

Mehr zum Thema