Kämpferische Stimmung unter vielen Lehrer:innen: Kampagnenplan jetzt!

07.06.2023, Lesezeit 3 Min.
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Foto: Maxi Schulz / KGK

Sowohl in den Streikcafés als auch auf der heutigen Demonstration mit 3.000 Streikenden haben die Berliner Lehrer:innen erneut ihre Kampfbereitschaft ausgedrückt. Dazu kommt eine hohe Zustimmung für einen starken Kampagnenplan.

Bei den gestrigen Streikcafés der Lehrer:innen war die Stimmung kämpferisch. In Charlottenburg-Wilmersdorf, Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg und der Abteilung von beruflich und zentral verwalteten Schulen gab es große Mehrheiten für den vorgeschlagenen Kampagnenplan, in Lichtenberg wurde dieser sogar einstimmig beschlossen. Der Plan beinhaltet einen fünftägigen Warnstreik in der ersten oder zweiten Woche nach den Sommerferien. Dieser soll genutzt werden, um für einen unbefristeten Streik zu mobilisieren, sollte der Senat nicht zu Verhandlungen bereit sein. Außerdem sollen Erzieher:innen mit in den Streik einbezogen werden und eine berlinweite Streikversammlung über den weiteren Verlauf des Streiks entscheiden.

Die steigende Dynamik der Streikcafés ist Ausdruck der großen Kampfbereitschaft, die trotz der schon seit über einem Jahr stattfindenden Streikbewegung der Lehrer:innen, auf die weder R2G noch der schwarz rote Senat wirklich eingehen, weiterhin ungebrochen ist. Diese ist auch dringend benötigt, schaut man sich die viel zu großen Klassen, die maroden Berliner Schulen und die sexistische Ungleichbezahlung der Berliner Lehrer:innen an.

Kämpferisch ging es bei der heutigen Demo weiter, bei der circa 3.000 Kolleg:innen auf der Straße waren. Bemerkenswert war auch, dass auch Schüler:innen ihre Lehrkräfte beim Kampf für kleinere Klassen und eine bessere Lernumgebung unterstützt haben. Besonders kämpferisch war der Block der jungen GEW und ihrer Unterstützer:innen, die wiederholt die Kürzungsmaßnahmen im Bildungsetat mit der allgemeinen Militarisierung verbunden haben. Während der Bund mit 100 Milliarden Euro die Bundeswehr aufgerüstet, will der Berliner Senat 1.000 neue Polizist:innen, ausgerüstet mit Tasern und Bodycams, einstellen.

Nicht nur im Block der jungen GEW, aber auch besonders dort konnte man außerdem ausdrucksstark die Forderungen nach Erzwingungsstreiks wahrnehmen. Um sich gegen den Berliner Senat durchzusetzen, ist es nötig, keine Kompromisse einzugehen, sondern in den unbefristeten Streik zu gehen, wie es jetzt schon viele weitere Lehrer:innen fordern. Der vorgeschlagene Kampagnenplan ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Besonders dabei hervorzuheben ist die Forderung der Einbeziehung  der bisher nicht zum Streik aufgerufenen Erzieher:innen und die Entscheidungen über den Streik durch die Streikversammlungen. Die demokratische Kontrolle von uns selbst über unsere Kämpfe ist ein wichtiger Baustein für den Sieg.

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