Jugend gegen Rassismus: München streikt mit!

10.03.2016, Lesezeit 3 Min.
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Am 9. März versammelten sich etwa 50 Aktivist*innen im Münchner Wohnprojekt „Ligsalz8“, um die Vorbereitungen für den Aktionstag am den 27. April fortzusetzen. Die Resolution des Treffens gibt ein klares Signal: München wird einen Schul- und Unistreik organisieren.

„Wir sind in der Lage, Streiks an den Schulen zu organisieren“, sagte selbstbewusst eine Schülerin von StadtschülerInnenvertretung (SSV), als darüber diskutiert wurde, in welcher Form sich das Münchener Bündnis Jugend gegen Rassismus am bundesweiten Aktionstag beteiligen soll. Eine Aussage, die im für seinen Konservatismus bekannten München Hoffnungen über die Ansätze einer neuen Generation der antirassistischen Jugend weckt.

Am Vorbereitungstreffen nahmen Delegierte der Gruppen Waffen der Kritik, ArbeiterInnenmacht (GAM), Ciwanên Azad München, SDS, Antifa-Stammtisch, SSV, FDJ, Rebell, KA-OS sowie Geflüchtete, Schüler*innen, Dozenten und Aktivist*innen teil. Das Treffen begann mit der Vorstellung des bundesweiten Aufrufs und Forderungskatalogs, die vom Bündnis unterstützt werden. Die Anwesenden waren sich zudem nach produktiven Diskussionen darüber einig, dass ein zusätzlicher lokaler Aufruf einerseits den Klimawandel als einer der Ursachen für die Flucht erwähnen und die bürgerlichen Instrumentalisierung des „Antisexismus“ für rassistische Hetze verurteilen soll.

Die Diskussionsrunde im großen Plenum ging später in eine Workshop-Phase über: Es wurden Arbeitsgruppen für die Mobilisierung und Vorbereitung des Streiks gebildet. Schüler*innen, die bereits Ansätze von Streikkomitees entwickelt hatten, wollen sich in der Arbeitsgruppe miteinander vernetzen. Studierende werden ebenfalls Streikkomitees an der LMU, der HFP und der KSFH bilden.

Bei dem anderen Workshop ging es um die Frage, was die Gewerkschaften für Geflüchtete tun können. Es wird einen spezifischen Aufruf geben, der sich nur an die Gewerkschaften richtet, damit sie sich gegen Abschiebungen und Arbeitsverbot engagieren. Die Anwesenden waren sich darüber einig, dass das Engagement der Gewerkschaften die Form eines politischen Streiks annehmen muss. Zur Planung gehört unter anderem auch ein Treffen zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen.

Die Arbeitsgruppe für Aktionen wird daran arbeiten, mittels kreativen Aktionsformen Aufmerksamkeit für den bundesweiten Schul- und Unistreik zu gewinnen. Die Aktionen sollen auch dazu dienen, die aktuellen Kämpfe von Geflüchteten und Migrant*innen zu unterstützen.

Die Jugendlichen bereiten sich darauf vor, gemeinsam mit Arbeiter*innen, Geflüchteten und Migrant*innen die Bühne zu betreten. In der Phase der rassistischen Offensive bietet Jugend gegen Rassismus eine glaubhafte Perspektive: Eine Gegenoffensive einer sich herauskristallisierenden Generation antirassistischer Jugendlicher.

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