Jugend gegen Rassismus: Die bundesweite Aktionskonferenz kann kommen!
Über 50 Jugendliche füllten gestern den Raum in der Potse in Berlin bis zum Rand. Anlass war die regionale Vorkonferenz des Berliner Refugee Schul- und Unistreik Bündnisses.
Der Rahmen für die bundesweite Aktionskonferenz von Jugend gegen Rassismus am Wochenende in Berlin ist definitiv gesteckt. In der Potse versammelten sich am Mittwoch rund ein Dutzend verschiedene Gruppen von Schüler*innen, Studierenden und jungen Arbeiter*innen. Mit dabei waren u. a. die Revolutionär-kommunistische Jugend (RKJ), Revolution, die Antirassistische Jugend Südwest, Laiz von der FU Berlin, die Gruppe My right is your Right und viele mehr. Die Kampfbereitschaft vieler Jugendlicher gegen Rassismus wurde dabei mehr als deutlich. In vielen Redebeiträgen wurde die Heuchelei bürgerlicher Politiker*innen denunziert und die sogenannte „Willkommenskultur“ des Sommers stark kritisiert. Denn über 800 Angriffe auf Geflüchtetenunterkünfte allein im letzten Jahr sprechen eine deutliche Sprache.
Betont wurde dabei neben dem Kampf gegen rassistische Übergriffe, auch der Kampf gegen den deutschen Staat. „Die Bundesregierung hat das Asylrecht in den letzten 15 Monaten vier Mal verschärft. Sie setzt die Forderungen von AfD und Co. fast eins zu eins um.“, so ein Vertreter der RKJ.
Große Resonanz
Die Ausstrahlung des Bündnisses ist schon jetzt massiv. Auf der Facebook-Seite der taz prangt das Banner von Jugend gegen Rassismus sogar auf der Titelseite. In München, Bonn, Frankfurt am Main, Magdeburg, Dresden und Potsdam haben Aktivist*innen ebenfalls eigene Streiks angekündigt. Viele davon werden auch am Wochenende nach Berlin kommen. Doch dabei soll nicht nur organisatorisch diskutiert werden, sondern inhaltliche Standpunkte ausgetauscht und Perspektiven aufgezeigt werden. Dabei geht es um die Frage von gewerkschaftlicher Organisierung von Geflüchteten, über antifaschistischen Selbstschutz und vieles mehr.
Der bundesweite Streik soll dabei kein einmaliges Event bleiben, sondern Glied in einer starken Kette von weiteren antirassistischen Protesten, Aktionen und Mobilisierungen. Diese sollen auch einen dauerhaften, explizit antikapitalistischen Charakter tragen. Nötig hierzu wird ein kompromissloser Kampf gegen den imperialistischen deutschen Staat sein. Die Jugendlichen sind bestrebt, diesen Kampf gemeinsam mit den Arbeiter*innen und Geflüchteten zu gehen – weswegen ebenso Lehrer*innen, U-Bahnfahrer*innen oder bekannte geflüchtete Revolutionäre wie Turgay Ulu oder Arash Dosthossein dabei sein werden. Die Konferenz wird dabei auch ein Ort sein, diesen Sektoren eine Bühne zu geben.
Denn ein Streik ist gut, viele Streikkomitees sind noch besser. Wir beteiligen uns selbst aktiv an der FU Berlin an der offenen Versammlung „Open Borders – Open University“ sowie am Aktionskomitee der Uni Potsdam. Auch im Aktionskomitee Charlottenburg-Wilmersdorf sind Aktivist*innen von uns vertreten. In München sind Aktivist*innen von Waffen der Kritik maßgeblich am Aufbau eines solchen Bündnisses beteiligt und organisieren dabei auch revolutionäre Geflüchtete. Denn nur durch den Aufbau aktiver Basisstrukturen an Schulen, Unis und Betrieben sind wir in der Lage in der Jugend und der lohnabhängigen Klasse eine wirkliche Opposition gegen den aktuellen Rechtsruck zu etablieren.
Die Aktionskonferenz am Wochenende ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Deshalb rufen wir alle Gruppen und Aktivist*innen bundesweit auf, sich an der Konferenz in Berlin und den Mobilisierung in den eigenen Städten zu beteiligen.