Jemen: Israelischer Luftangriff auf Flughafen in Sanaa
Israel hat Luftangriffe auf den Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa und weitere Ziele geflogen. WHO-Chef Tedros und seine Delegation wurden nur knapp verfehlt.
Das israelische Militär hat den internationalen Flughafen in Sanaa und weitere zivile Infrastruktur im Jemen bombardiert, darunter mehrere Häfen und zwei Kraftwerke. Dabei seien mindestens drei Menschen getötet und 17 weitere verletzt worden. Angaben Israels zufolge sollen die Angriffe den sogenannten Huthi-Rebellen, die seit Beginn des Genozids in Gaza immer wieder Raketen Richtung Israel schießen, gegolten haben. Wie in Gaza und im Libanon rechtfertigte Israel die Angriffe mit der Behauptung, die Huthis würden die getroffenen zivilen Ziele für militärische Zwecke nutzen. Dass Israel wahllose Todesopfer in Kauf nimmt, wurde vor wenigen Tagen erneut bestätigt, als das Militär fünf palästinensische Journalisten in Gaza ermordete, die in einem markierten Pressefahrzeug geschlafen haben. In der vergangenen Woche soll israelischer Beschuss bereits neun Menschen im Jemen getötet haben, ein Raketenangriff der Huthis habe indes 16 Menschen in Tel Aviv verletzt.
Dem Luftangriff nur knapp entkommen ist der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Auf X postete Tedros, seine Delegation habe sich im Land aufgehalten, um „die Freilassung der inhaftierten UN-Mitarbeiter:innen zu verhandeln und die gesundheitliche und humanitäre Lage im Jemen zu beurteilen“. Ein Besatzungsmitglied des Flugzeugs sei verletzt worden und Kontrollturm, Abflughalle und Startbahn beschädigt. Das WHO-Team müsse nun auf die Reparatur warten. „Den Familien, deren Angehörige bei dem Anschlag ihr Leben verloren haben, gilt unser tiefempfundenes Mitgefühl“, so Tedros. Inzwischen berichten einige Medien, dass die Huthi-Rebellen einen Vergeltungsschlag auf den Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv geschossen haben. Die Huthis sprechen von einem erfolgreichen Angriff, Israel dementiert dies.