Jede Woche ein Münchner Platz: Gegen Afghanistan-Abschiebungen, für Ausbildungen [mit Videos]

14.04.2017, Lesezeit 3 Min.
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Am Stachus beginnt die Initiative von AGABY, Bayerischem Flüchtlingsrat, GEW, der InitiativGruppe und der SchlaU-Schule. Wir dokumentieren die Reden vom 11. April und Termine.

In München wird seit einigen Monaten regelmäßig gesammelt nach Afghanistan abgeschoben, wo Bürger*innenkrieg und Terror herrschen. Dagegen gibt es Proteste an den Flughäfen. Eine Initiative holt den Protest dagegen jetzt mit wöchentlichen Mahnwachen auf Plätze der Münchner Innenstadt – und verbindet ihn mit Forderungen nach Ausbildung.

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Im Aufruf der Initiative heißt es:

AGABY e.V., Bayerischer Flüchtlingsrat, GEW, IG – InitiativGruppe e.V. und SchlaU-Schule rufen dazu auf, ein Zeichen zu setzen gegen die Abschiebungen nach Afghanistan und in andere Kriegsgebiete sowie gegen Arbeits- und Ausbildungsverbote für Geflüchtete.

Vom 11.4. bis zum 25.7. findet deshalb jeden Dienstag von 18–19 Uhr in der Innenstadt eine Mahnwache statt.

Wir unterstützen diesen Aufruf und bitten euch, diese Information an möglichst viele Menschen weiterzugeben und laden euch dazu ein, gemeinsam mit uns an den folgenden Mahnwachen teilzunehmen:

11. April: Karlsplatz | 18. April: Marienplatz | 25. April: Rindermarkt | 2. Mai: Odeonsplatz | 9. Mai: Karlsplatz | 16. Mai: Odeonsplatz | 23. Mai: Karlsplatz | 30. Mai: Odeonsplatz | 6. Juni: Marienplatz | 13. Juni: Odeonsplatz | 20. Juni: Marienplatz | 27. Juni: Odeonsplatz  | 4. Juli: Karlsplatz | 11. Juli: Marienplatz | 18. Juli: Karlsplatz | 25. Juli: Marienplatz

Der Bayerische Flüchtlingsrat schildert in seiner Rede, in welche schrecklichen Bedingungen Afghanistan-Abgeschobene gestoßen werden. Er ermuntert zum zivilen Widerstand gegen Abschiebungen nach Afghanistan:

 

Die InitiativGruppe betont, dass junge Geflüchtete durch Arbeitsverbot zur Untätigkeit gezwungen werden. Wenn sie dann endlich zur Schule gehen oder eine Ausbildung machen dürfen, können sie abgeschobenen werden. Die Abschiebungen seien vor allem eine Abschreckung:

 

Ein Geflüchteter aus Afghanistan schildert die Situation: Nirgendwo in Afghanistan sei es sicher für die Menschen – nur für die Beamt*innen, Regierungschefs sei es sicher, weil sie Beschützer*innen haben. Auf der Straße dagegen könne man jederzeit entführt werden:

 

Als linke Unigruppe unterstützt Waffen der Kritik diese Mahnwachen. Wir finden es entscheidend, gemeinsam mit Geflüchteten für Verbesserungen der Lebensbedingungen aller statt Abschiebungen zu kämpfen. Geflüchtete sind unsere Mitstudent*innen, Kolleg*innen, Freund*innen.

Wir wollen, dass sie bleiben und wir Seite an Seite für bessere Bildung und Arbeitsbedingungen streiten können, anstatt dass sie in Lebensgefahr abgeschoben werden, während der deutsche Staat den Militärhaushalt Jahr für Jahr erhöht und mit Bundeswehreinsätzen Terror erzeugt.

Für das effektivste Mittel gegen Abschiebungen und für Verbesserungen aller Arbeiter*innen hier – mit und ohne Pass – halten wir den Streik. Besonders begrüßen wir die Teilnahme der Bildungsgewerkschaft GEW an den Mahnwachen, denn Solidarität geschieht für uns aus dem gemeinsamen Interesse der internationalen Arbeiter*innenklasse.

Marco von Waffen der Kritik hebt das auch in seiner Rede zur studentischen Solidarität und zur Perspektive des Stopps der Abschiebungen durch Streik bei der ersten Mahnwache hervor:

 

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