Jamel: Angriff auf linke Festivalbetreiber:innen
In der Silvesternacht griffen Nazis die Betreiber:innen des antifaschistischen Festivals „Jamel rockt den Förster“ an. Die Polizei verweigerte ihnen Schutz.
In Jamel betreiben Birgit und Horst Lohmeyer seit Jahren ein antifaschistisches Musikfestival und engagieren sich gegen Rechtsextremismus. Das in Mecklenburg-Vorpommern gelegene Dorf gilt als Zentrum der Nazi-Szene. In der Silvesternacht drangen mehrere vermummte Männer und Jugendliche auf das Grundstück der Lohmeyers ein und beschossen ihr Haus mit Raketen und Böllern. Währenddessen riefen die Eindringlinge „Sieg Heil, ihr Fotzen“.
Nachdem die Lohmeyers die Polizei verständigt hatten, verschwanden die Angreifer kurzzeitig, nur um nach Abzug der Polizei wieder zurückzukehren. Als die Lohmeyers erneut die Polizei verständigten, bekamen sie nur den Rat, die Tür gut abzuschließen. Einen erneuten Einsatz fuhren sie nicht.
Dieses Beispiel zeigt abermals, dass wir uns beim Schutz gegen rechte Angriffe nicht auf die Polizei verlassen können. Angriffe wie die in Jamel häufen sich im Zusammenhang mit dem durch Rassismus und Rechtsruck geprägten Wahlkampf. Es ist deshalb nötig, massenhaften Widerstand auf der Straße zu organisieren, der sich den Rechten entgegenstellt.
Eine Gelegenheit dazu ist der AfD-Parteitag, der am 11. Januar in Riesa stattfindet. Alle Linken und Gewerkschafter:innen sollten an den Demonstrationen und Blockadeaktionen dort teilnehmen. Um Kämpfen wie diesen eine Stimme zu geben, kandidieren Inés Heider und Leonie Lieb für den Bundestag. Sie sind Gewerkschafterinnen, die ihre Mandate nutzen wollen, um mehr Menschen davon zu überzeugen, sich gemeinsam mit ihnen selbst der AfD in den Weg zu stellen, anstatt im Bundestag Reden zu schwingen.