Internationale Solidarität für US-Krankenhausbeschäftigte
Zum bundesweiten Aktionstag von Beschäftigten im Pflegesektor haben Left Voice und das Redaktionsnetzwerk der Trotzkistischen Fraktion internationale Solidaritätsbotschaften organisiert - für mehr Schutzkleidung und eine Verstaatlichung des US-Gesundheitssystems unter Arbeiter*innenkontrolle.
Am 15. April organisierten Gewerkschafter*innen in den Vereinigten Staaten einen landesweiten Aktionstag in der Gesundheitspflege. Die Schlagwörter lauteten: #TheSystemIsBroken, #PPEoverProfits und #NationalizeHealthcare, also „Das System ist kaputt“, „Schutzausrüstung vor Profite“ und „Gesundheitswesen verstaatlichen“. Die Beschäftigten forderten u.a. die Umstellung der Produktion zur Herstellung von Schutzausrüstung, eine koordinierte Verteilung der Ressourcen statt Wettbewerb zwischen Krankenhäusern und Bundesstaaten, genug Personal in den Einrichtungen, Kinderbetreuung für Beschäftigte in der Pflege und eine einheitliche Krankenversicherung für alle.
Die Zeitung Left Voice begleitet und untersützt die Kämpfe von Beschäftigten in den USA angesichts der Corona-Epidemie. Sie ist Teil des Netzwerks von revolutionären Online-Zeitungen der Trotzkistischen Fraktion, dem auch Klasse Gegen Klasse angehört. In allen zwölf Ländern, in denen das Netzwerk präsent ist, treten die Zeitungen für ein Programm der Arbeiter*innen gegen die Krise ein.
In vielen Ländern weltweit wehren sich die Beschäftigten in den Krankenhäusern dagegen, dass die Bekämpfung der Coronakrise auf ihre Kosten geschehen soll. Egal ob USA, Italien oder Deutschland: ihre Interessen sind dabei die gleichen. Hier wie dort gibt es leeren Applaus und Danksagungen von Seiten der Regierungen. Und während diese Regierungen sich um Schutzkleidung oder Patente für einen Corona-Impfstoff streiten, wird deutlich, dass das gesamte Gesundheitssystem unter Kontrolle der Beschäftigten verstaatlicht werden sollte, damit der Umgang mit dem Virus nicht von Profitinteressen und Konkurrenz bestimmt wird.
In diesem Sinne rief Left Voice dazu auf, Solidaritätsfotos und Botschaften von Krankenhausbeschäftigten anderer Länder anlässlich des Aktionstags am 15. April zu senden. In kurzer Zeit kamen Antworten aus München, Berlin, São Paulo und Rio de Janeiro.
Aus München sendeten Hebammen und Pflegerinnen der Gruppe akut solidarische Grüße und aus Berlin ein Techniker von Vivantes, der Mitglieder der Basisgewerkschaftsgruppe ver.di aktiv ist.
Sowohl Trump in den USA, als auch Bolsonaro in Brasilien nutzen die Krise, um ihre rassistische, sexistische, homophobe und neoliberale Politik voranzutreiben – dafür haben sie wochenlang die Gefahr duch Covid-19 verharmlost und wissentlich Menschenleben gefährdet. Doch in beiden Ländern gibt es Arbeiter*innen, die sich offensiv gegen die Regierungspolitik stellen. Aus Brasilien wurden die Forderungen der US-Kolleg*innen nach mehr Schutzkleidung und einer verstaatlichung des US-Gesundheitssystems von Beschäftigten des Universitätsklinikums São Paulo unterstützt.
Aus Rio de Janeiro sendeten Beschäftige des Universitätskrankenhauses Grußbotschaften zur Unterstützung. Die Solifotos aus Brasilien wurden von unserer brasilianischen Schwesterseite Esquerda Diário organisiert.