Im Gedenken an Burak Bektaş: Wir fordern Aufklärung!
Burak Bektaş wurde vor 9 Jahren in Berlin Neukölln ermordet. Während die Polizei die Ermittlungen blockiert, fordern wir einen unabhängigen Untersuchungsausschuss. Heute findet in Berlin um 14 Uhr eine Gedenkdemonstration statt.
Die Erklärung von der Initiative zur Aufklärung des Mordes von Burak:
Vor 9 Jahren wurde Burak Bektaş ermordet. Wir fordern Aufklärung!
Burak ist vor 9 Jahren ermordet worden. Der Mord wurde bis heute nicht aufgeklärt. Seine Familie leidet immer noch darunter. Zeigt euch solidarisch und lasst sie damit nicht alleine. Kommt auf die Demo, kommt zum Gedenkort. Seit Jahren verüben Neonazis Anschläge in Neukölln. Die Polizei hat diese bisher nicht aufgeklärt. Das dürfen wir nicht einfach passieren lassen. Auch auf den Gedenkort für Burak wurden zwei Anschläge verübt. Besucht den Gedenkort. Schützt ihn vor weiteren Anschlägen.
Der Mord an Burak Bektaş
Am 5. April 2012 schoss ein unbekannter weißer älterer Mann auf eine Gruppe Jugendlicher, die sich in der Nähe das Krankenhauses Neukölln unterhielten. Der 22 jährige Burak Bektaş wurde dabei getötet, seine Freunde Jamal A. und Alex A. lebensgefährlich verletzt. Der Täter entfernte sich ruhig vom Tatort und verschwand im angrenzenden
Wohngebiet. Die Tat erinnert an eine Hinrichtung. Es gab zwischen den Jugendlichen und dem Täter keinen Wortwechsel. Sie standen in keiner Beziehung zueinander. Ein persönliches Motiv kann ausgeschlossen werden.
Die rassistische Mordserie des NSU wurde wenige Monate vor dem Mord an Burak bekannt. Handelt es sich um eine Nachahmungstat? War Rassismus das Motiv? Die Tat wurde bis heute nicht aufgeklärt. Warum? Wir haben begründete Zweifel an der Ernsthaftigkeit der bisherigen Ermittlungsarbeit.
Der Mord an Luke Holland
Am 20. 9. 2015 wurde Luke Holland in Neukölln erschossen. Lukes Mörder, Rolf Zielezinski, ist ein Nazi. Bereits in Zusammenhang mit dem Mord an Burak gab es Hinweise von Zeug:innen auf Rolf Zielezinski. Die Eltern von Luke, Rita und Phil Holland, sagten: Wäre im Mordfall Burak Bektaş
intensiver ermittelt worden, vor allem auch die Spur zu Rolf Zielezinski, könnte Luke heute noch am Leben sein. Die Mutter von Luke, Rita Holland, konnte den Tod ihres Sohnes nicht verwinden und nahm sich am 21. Oktober 2019 das Leben. Zielezinski ist auch für ihren Tod verantwortlich.
Rechte Taten in Neukölln
Neukölln ist seit Jahren Schauplatz einer Serie rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalttaten: Brandanschläge, Nazi-Schmierereien, Bedrohungen, gestohlene Stolpersteine, Veröffentlichung von „Feindeslisten“. Erst vor wenigen Monaten wurde wieder ein Farbanschlag auf den Gedenkort für Burak verübt. All diese Taten werden nicht aufgeklärt. Betroffene werden nicht geschützt und nicht ernst genommen.
Wir fordern Aufklärung
In den letzten Monaten wurde von Kontakten eines Polizeibeamten zu den Verdächtigen der Anschlagsserie berichtet. Zwei Staatsanwälte mussten wegen des Verdachts auf Befangenheit versetzt werden. Ein Polizist der Sonderermittlungsgruppe Rex in Neukölln beteiligte sich an einem gewalttätigen rassistischen Angriff auf einen Geflüchteten. Bei all diesen Verstrickungen wundert es uns nicht, dass die Taten nicht aufgeklärt werden. Zwei „Sonderermittler:innen“ wurden eingesetzt, um die Ermittlungsarbeit zu überprüfen. Ihr Zwischenbericht zeigt, dass ihre Arbeit nichts zur Aufklärung und Beendigung der extrem rechten Anschlagsserie beitragen wird. Das vorhandene Problem in den Ermittlungsbehörden wird darin geleugnet. Für die Betroffenen ist das ein unerträglicher Umgang mit der Situation. Wir fordern deswegen weiter einen unabhängigen Untersuchungsausschuss. Wir fordern ein Ende der Straflosigkeit. Wir wollen, dass dieser rechte Terror aufhört.
Es ist notwendig, dass wir Druck auf Politik und Behörden ausüben:
Rechte, rassistische und antisemitische Gewalttaten müssen aufgeklärt und verhindert werden!
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Montag, 5. April 2021 – 14 Uhr – U Johannisthaler Chaussee – Neukölln (Süd) – Berlin
Abschlusskundgebung Gedenkort Rudowerstr./Möwenweg
Es gelten die Infektionsschutzmaßnahmen. Wir halten Abstand und tragen eine Mund-Nasen-Bedeckung.