Hybridlehre und #yeswecampus: An den Unis läuft’s schief

28.11.2021, Lesezeit 3 Min.
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Bild: Privat

Das Wintersemester läuft seit einiger Zeit wieder. Die Coronapandemie ist noch lange nicht vorbei, weshalb die meisten Kurse entweder online oder Hybrid – online und in Präsenz– stattfinden. Es sollte inzwischen niemanden mehr überraschen, dass Kurse online stattfinden. Außer die Universitäten.

Bis heute besteht in den meisten Fachbereichen kein durchdachtes Konzept zur Onlinelehre. Vielen Räumen fehlen die nötigen Luftfilter, um eine Präsenzlehre zu ermöglichen. Doch am Geld mangelt es nicht: Die Unis konnten während der Pandemiesemester viel Geld einsparen. Von den 140 Millionen Euro Haushaltsüberschuss, die die Freie Universität Berlin im letzten Jahr hatte, ist wenig zu sehen. Deshalb soll von zu Hause aus gearbeitet werden. Das funktioniert für alle, deren Internet schnell genug ist. Wenn das Internet zu Hause zu langsam ist, müssen Studierende in die Universität kommen, und von dort aus an den Onlinevorlesungen teilnehmen, was schon dem Grundsatz der Onlinelehre widerspricht. Aber auch in der Uni ist die Frage, wo die Studierenden arbeiten sollen, da es für reine Onlineveranstaltungen keine designierten Räume gibt. Arbeitsplätze finden sich nur in der Bibliothek. Dort können Studierende aber nicht aktiv teilnehmen, da sie dort still sein müssen. Die Sitzplätze in der Rost- und Silberlaube sind ebenfalls ungeeignet, weil sie dafür gedacht waren mit Freundinnen und Freunden zu sitzen, nicht um zu arbeiten. Die Plätze sind mitten in der Eingangshalle, wo hunderte von Studierenden in nur einer Stunde vorbeikommen. Und wenn dann doch ein Raum gefunden ist, fehlt es Studierenden an der technischen Ausrüstung in dem Raum, weshalb mehrere Studierende zusammen auf ein Gerät schauen müssen.

Auch bei der Hybridlehre fehlt es an allen Ecken und Enden. Es gibt oft keine Klemmmikrophone, weshalb sich manche Professor:innen ein normales Mikrophon um den Hals binden. Kameras fehlen in vielen Räumen auch. Die Laptopkameras sind schlecht auflösend und es ist schwer sie so positionieren, dass die Dozierenden gut zu sehen sind. Überall fehlt es an technischer Ausrüstung, um sowohl den Studierenden als auch den Dozierenden das Leben zu vereinfachen. Viele Hybridkurse laufen darauf hinaus, dass zwei Studierende mit einer Lehrkraft im Raum sitzen, und alle anderen Studierenden online teilnehmen. Was aus den 140 Millionen Euro Haushaltsüberschuss wird, wissen wir Studierenden natürlich nicht. Aber wir wissen, was nicht damit passiert. Die Modernisierung der Uni.

Wie erlebst du die Lehre aktuell? Schick uns deine Erlebnisse mit Online-, Hybrid- und Präsenzlehre!

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