Großbritannien: Fabrikblockaden gegen Waffenlieferungen

25.03.2024, Lesezeit 3 Min.
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Aktion von Workers for a Free Palestine am 20. März. Foto: @Workers4Pal / Twitter

Fabriken von GE Aviation Systems in Cheltenham und Leonardo UK in Edinburgh wurden  am Mittwoch, den 20. März, von Arbeiter:innen blockiert, um gegen den Bau von Kampfflugzeugen für Israel zu protestieren.

Hunderte Arbeiter:innen, Gewerkschafter:innen und Aktivist:innen blockierten am vergangenen Mittwoch Waffenfabriken in England und Schottland und erklärten: „Wir werden nicht schweigen, während in Großbritannien hergestellte Waffen für diesen Völkermord verwendet werden.“ Die Unternehmen GE Aviation Systems und Leonardo UK produzieren dort Bauteile für das Kampfflugzeug F-35, das derzeit von den israelischen Streitkräften bei ihren Bombenangriffen auf Gaza eingesetzt wird.

Das Bündnis „Workers for a Free Palestine“ (Arbeiter:innen für ein freies Palästina), das die Mobilisierung in England organisierte, teilte auf X (ehemals Twitter) mit: „Wir haben es geschafft, alle Eingänge zu blockieren und den Verkehr zu unterbrechen“. In einem Beitrag auf Instagram erläuterten sie die Gründe für die Mobilisierung:

1,5 Millionen Menschen sind derzeit in Rafah eingeschlossen und sind mit massivem Hunger und unerträglichen Lebensbedingungen konfrontiert (…). Wir haben die Pflicht, alles zu versuchen, um die israelische Kriegsmaschinerie zu stoppen. Wir fordern ein Waffenembargo und ein Ende der Komplizenschaft der britischen Regierung an den Kriegsverbrechen Israels!

Die Zahl der Palästinenser:innen, die durch den israelischen Feldzug in Gaza getötet wurden, stieg am Mittwoch auf 31.923, die meisten davon Kinder, Frauen und ältere Menschen. Allein innerhalb weniger Stunden tötete die israelische Armee 104 Menschen bei intensiven Bombenangriffen auf Lastwagen mit Hilfsgütern und Lebensmitteln sowie auf Wohnhäuser, hauptsächlich im nördlichen Gazastreifen.

Ähnliche Aktionen wie am Mittwoch in Großbritannien fanden auch schon in Häfen und Fabriken in anderen europäischen Ländern und in den USA statt. Die Demonstrationen aus Solidarität mit Gaza und gegen den Genozid halten an und werden vierlerorts immer stärker. Anfang Februar hatten mehrere internationale Gewerkschaftsverbände zu Aktionen für einen Waffenstillstand aufgerufen. Obwohl auch die DGB-Gewerkschaften diesen Verbänden angehören, schweigt ihr Führungspersonal zu diesen Fragen und mobilisiert nicht gegen die verbrecherische Offensive Israels. 

An der Basis der deutschen Gewerkschaften sieht es dagegen anders aus: Hunderte DGB-Mitglieder haben im Februar einen Aufruf an die Gewerkschaftsführungen unterschrieben, der sie zu einem entschiedenen Eintreten gegen die israelischen Bombardements, gegen die Blockade Gazas und für einen Waffenstillstand aufforderte. In Berlin organisieren sich Gesundheitsarbeiter:innen, um gegen die Angriffe auf Krankenhäuser und die Zivilbevölkerung zu protestieren. Diese Beispiele der Solidarität müssen dringend bekannter gemacht und ausgeweitet werden.

Dieser Artikel erschien zuerst am 22. März bei Révolution Permanente und wurde für die deutsche Veröffentlichung leicht angepasst.

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