Griechische Hafenarbeiter:innen blockieren Waffenlieferungen an Israel
Am vergangenen Donnerstag stoppten Hafenarbeiter:innen im Hafen von Piräus in Athen einen Schiffscontainer mit Munition, die für den israelischen Staat bestimmt war. Diese kleine Aktion zeigt die enorme Macht der Arbeiter:innenklasse.
Am vergangenen Donnerstagabend versammelten sich Hafenarbeiter:innen und Unterstützer:innen im Hafen von Piräus in Athen, um einen Schiffscontainer mit Munition für Israel zu blockieren. Die Hafenarbeitergewerkschaft ENEDEP hatte ihre Mitglieder aufgefordert, zu verhindern, dass die Kugeln auf ein Schiff verladen werden.
Die Arbeiter:innen hielten Leuchtraketen in die Luft, schwenkten Fahnen und riefen Parolen. Auf einem Lastwagen war ein Graffiti zu lesen: „Mörder raus aus dem Hafen.“ Die Waffen sollten im genozidalen Krieg des israelischen Staates gegen Gaza eingesetzt werden.
Laut einem Bericht des Gewerkschaftsverbandes PAME, der der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) angeschlossen ist, erklärten die Arbeiter:innen: „Die Hafenarbeiter:innen sagen ganz klar, dass wir unsere Hände nicht mit dem Blut der Menschen beflecken werden.“
Laut Reuters enthielt der Container 21 Tonnen Munition aus Nordmazedonien, die auf ein Schiff nach Haifa verladen werden sollte. Infolge der Aktion verließ das Schiff Marla Bull, das der israelischen Firma ZIM gehört, den Hafen jedoch ohne diesen Container.
Im vergangenen Jahr hat sich weltweit eine massive Solidaritätsbewegung für Palästina entwickelt, mit besonderem Schwerpunkt in den Universitäten imperialistischer Länder. Junge Menschen lehnen es ab, dass ihre Regierungen und Universitäten den Völkermord politisch, finanziell und militärisch unterstützen.
Diese jungen Aktivist:innen dürfen ihre Hoffnung nicht auf liberale Politiker:innen wie Kamala Harris setzen, die von einem Waffenstillstand sprechen, während sie Waffen im Wert von Milliarden Dollar schicken. Ihr mächtigster potentieller Verbündeter ist die Arbeiter:innenklasse. Denn sie sind diejenigen, die sowohl Kriegsmaterial herstellen als auch transportieren, und die Athener Hafenarbeiter:innen haben gezeigt, wie die Kriegsmaschinerie zum Stillstand gebracht werden kann.
Hafenarbeiter:innen in den USA, die in der Gewerkschaft ILWU organisiert sind, haben auf ähnliche Weise Aktionen durchgeführt, um den Transport von Munition in den Staat Israel zu stoppen. In diesem Jahr debattierte die Gewerkschaft über eine Resolution, in der es darum ging, den Umschlag von Militärfracht für Israel zu verweigern (die leider abgelehnt wurde). Hafenarbeiter:innen haben eine enorme Macht, den von den Regierungen der USA und Deutschland unterstützten Völkermord in Gaza zu stoppen – wenn sie sich von den pro-imperialistischen Bürokratien befreien können, die ihre Gewerkschaften kontrollieren.
Die Arbeiter:innen in Griechenland haben den Arbeitern:innen auf der ganzen Welt ein kleines, aber äußerst wichtiges Beispiel gegeben: Unsere Klasse hat die Macht, diesen Krieg zu stoppen.
Dieser Artikel erschien zunächst am 21. Oktober auf Left Voice.