Genozid und Rechtsruck stoppen mit Waffen der Kritik!

17.10.2024, Lesezeit 5 Min.
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Waffen der Kritik auf dem Sommercamp der RIO, Foto: Klasse Gegen Klasse

Für eine revolutionäre Jugend statt Kapitalismus und Krise! Startet mit uns in das neue Hochschulsemester an der FU-Berlin!

Als Jugend befinden wir uns zur Zeit in einer äußerst herausfordernden Situation. Einerseits sind wir von zahlreichen Krisen besonders betroffen: Die soziale Krise trifft uns wegen zu niedriger BAföG Sätze oder der Herausforderung, ein WG Zimmer zu finden, besonders. Genauso blicken wir aufgrund des Klimawandels mit großen Sorgen in die Zukunft. Ebenfalls erleben wir zur Zeit einen krassen Rechtsruck in der Jugend, der auch vor unseren Freundeskreise oder Familien nicht halt macht. Wir erfahren dort und auf der Straße alltäglich am eigenen Leib eine Zunahme von Sexismus, insbesondere sexistischer Gewalt oder Queerfeindlichkeit und Rassismus. Viele von uns haben Angst vor einer Zukunft in einem Land, in dem sie aufgrund von Identität oder politischer Einstellung immer stärker ausgegrenzt, entrechtet oder angegriffen werden. Dazu kommt noch, dass diejenigen von uns, die gegen den Genozid in Gaza protestiert haben, massiven Repressionen durch Universitätsleitungen und Staat ausgesetzt sind. Statt unsere Probleme wirklich anzugehen, sollen wir als Jugend mit Strafbefehlen durch die Unis, Wehrpflicht und vielem mehr diszipliniert werden. 

Das alles bewirkt insbesondere eine krasse Zunahme von Pessimismus und Individualismus, sowie eine Zunahme von psychischen Erkrankungen. Etwa 10 Prozent der Befragten der Trendstudie „Jugend in Deutschland“ haben Suizidgedanken. Die Probleme, die vielfach dafür verantwortlich sind, gehen aus diesem System hervor; es handelt sich nicht um ein „individuelles Versagen“. Wir stehen für eine solidarische und kollektive Organisierung, in der wir uns gegenseitig unterstützen, aber vor allem unsere Kraft daraus entwickeln, gegen die Ursachen der psychischen Krisen zu wirken. 

Das alles bekommen wir natürlich auch an den Universitäten zu spüren. Der Uni-Alltag ist total entpolitisiert. In unseren Seminaren und Vorlesungen ist oftmals kein Raum, um darüber zu sprechen, dass während wir dort sitzen, in Gaza oder im Libanon hunderte von Menschen bombardiert werden, oder dass die extrem rechte AfD Wahlen gewinnt. Auch die Sparmaßnahmen der Regierungen wirken sich zunehmend auf die Unis aus, Fachbereiche werden kaputtgespart und durch die Decke der Uni regnet es rein. 

Als Waffen der Kritik sagen wir dem allen den Kampf an. Wir wollen gemeinsam die Universität zu einem politischen Ort machen und dafür kämpfen, dass die Universitäten denen gehören, die an ihnen studieren oder arbeiten, dass kein Universitätspräsident die Polizei auf uns hetzt, oder uns in unseren Seminaren die rassistische Staatsräson vermittelt wird. Wir kämpfen dafür, dass wir bestimmen können, was und wie wir lernen und die Universitäten und Bildung allen Menschen offenstehen. 

Wir wollen aber nicht an der Universität Halt machen, denn die Uni ist kein von der Gesellschaft isolierter Ort. Wir wollen von der Universität aus als gesamte Jugend gemeinsam mit Arbeiter:innen und feministischen und antirassistischen Bewegungen gegen die Krisen unserer Zeit für eine befreite Gesellschaft kämpfen. 

Das bedeutet für uns Widerstand gegen Sozialkürzungen, rassistische Gesetzesverschärfungen, die besonders Geflüchtete treffen, und uns gegen die Unterstützung von Universitäten und Regierungen für den Genozid zu organisieren – etwa indem wir für eine umfassende und demokratisch kontrollierte Zivilklausel eintreten. Das bedeutet für uns auch, die vorhandenen Kämpfe zusammenzuführen und auszuweiten. Denn wir wollen nicht ewigen Widerstand leisten, sondern auch für eine Gesellschaft kämpfen, in der nicht Profite und kapitalistische Regierungen über unsere Körper und Zusammenleben bestimmen, sondern wir selbst. Wir stellen dem Kapitalismus, der unseren Planeten zerstört und uns in immer tiefere Krisen führt und keine Antworten bietet, die Organisierung für eine von Unterdrückung und Ausbeutung befreite sozialistische Gesellschaft entgegen. 

Alle, die an dieser Perspektive interessiert sind, laden wir herzlich ein, mit uns zu diskutieren, uns kennenzulernen und gemeinsam zu kämpfen. Wir haben eine Welt zu gewinnen! 

Veranstaltungen an der FU Berlin zum Semesterstart

Eine ausführliche Beschreibung der Veranstaltungen findest du hier.

Mo. 21.10.24, 18:00 Uhr
Rotes Café, Ihnestr. 22, 14195 Berlin
Free Palestine: Bilanz und Perspektive des studentischen Widerstands

Über Bilanz, Perspektiven und die Möglichkeit, den Widerstand zu gewinnen.

Di. 22.10.24, 18:00 Uhr
tba an der Freien Universität
Widersetzen, aber wie? – Strategien im Kampf gegen die AfD

Über den Rechtsruck, das Versagen der Ampel und eine Welt ohne Grenzen.

Mi. 23.10.24, 18:00 Uhr
Rotes Café, Ihnestr. 22, 14195 Berlin
Trans-Widerstand gegen Rechts –  Wie kämpfen wir für queere Befreiung?

Wie kämpfen wir für queere Befreiung?

Fr. 25.10.23, 21:00 Uhr
Trude Ruth und Goldammer, Flughafenstraße 38, 12053 Berlin
Revolutionärer Kneipenabend

Lernt uns kennen und lasst uns entspannt über Widerstand gegen Rechts, und Sozialismus austauschen!

Mo. 28.10.24, 18:00 Uhr
online und im Rosa&Karl, Sonnenallee 152, 12059 Berlin
Warum Kommunismus?

Der Kapitalismus ist auf Sand gebaut. Aber wir haben eine Welt zu gewinnen.

Mi. 30.10.24, 16:00 Uhr
Harnack-Haus, Ihnestr. 16-20 an der Freien Universität
Revolutionärer Campus-Rundgang

Mit Nathaniel Flakin, Historiker und Stadtführer bei Revolutionary Berlin.

Als marxistische Hochschulgruppe Waffen der Kritik kämpfen wir für eine Zeitenwende in unserem Sinne gegen die Kapitalist:innen und ihre Regierungen. Anhand der marxistischen Theorie und den Erfahrungen der Arbeiter:innenklasse wollen wir als Studierende einen Beitrag im Klassenkampf leisten. Wir haben eine Welt zu gewinnen – ohne Klassen und Staat, eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Wir sind aktiv in Berlin, Bremen, Kassel, Leipzig, Münster, München und haben Genoss:innen in verschiedenen weiteren Städten. Schreibe uns, wenn du dich in Waffen der Kritik organisieren willst, per Mail oder auf Instagram. Hier kannst du mehr über uns erfahren.

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