Internationale Brot-und-Rosen-Erklärung: Gegen Trump, den Imperialismus und seine Verbündeten!

Stoppen wir die Sparpläne und die Angriffe gegen Frauen, trans Personen und Migrant:innen! Erkämpfen wir all unsere Rechte!
In einer von Krisen und Kriegen erschütterten Welt gehen wir an diesem 8. März erneut auf die Straße. Gegen die frauen- und LGBTIQ+-feindliche extreme Rechte von Donald Trump und seinen Verbündeten und auch gegen die anderen falschen politischen Alternativen, die den Kapitalismus stützen, erheben wir unsere Banner des sozialistischen, antiimperialistischen und internationalistischen Feminismus.
Die Kapitalist:innen versuchen, die Krise auf die Arbeiter:innenklasse und die Mehrheit der Bevölkerung abzuwälzen und den Planeten zu zerstören. Dagegen setzen wir auf die Kraft der arbeitenden Frauen, die Teil derjenigen Klasse sind, die die gesellschaftliche Mehrheit bildet und die Welt in Fabriken, auf dem Land, in Schulen und Krankenhäusern, im Verkehrswesen, in der Kommunikation und in den Haushalten am Laufen hält. Wir sind die Mehrheit, die den Klassenkampf auf internationaler Ebene wieder entfachen, sich den Sparplänen der Regierungen entgegenstellen und all unsere Rechte erkämpfen kann.
Wir haben es am 1. Februar bei den Demonstrationen in Argentinien gegen Milei gesehen, als Feminist:innen Seite an Seite mit der LGBTIQ+-Community marschierten, ebenso wie sie an vorderster Front bei den Massendemonstrationen gegen die extreme Rechte in Deutschland standen. Wir sind Teil der Generation junger Studierender, die im Herzen der imperialistischen Mächte für das palästinensische Volk gekämpft hat. Lasst uns am 8. März auf die Straße gehen, um der reaktionären Offensive von Trump und den europäischen Mächten gegen die imperialistische Aufrüstung und Kriegshetze entgegenzutreten! Zur Verteidigung der Rechte von arbeitenden Frauen, trans Personen und Migrant:innen, für die Einheit der internationalen Arbeiter:innenklasse und für das Bündnis unter allen unterdrückten Völkern der Welt!
Wir laden alle ein, am 8. März mit Brot und Rosen zu demonstrieren und sich in allen Ländern zu organisieren, um einen sozialistischen und antiimperialistischen Feminismus zu stärken!
Gegen die „reaktionäre Internationale“: Wir stützen uns auf die Kraft der arbeitenden Frauen, die die Welt bewegen!
Fast zwei Jahrzehnte nach Beginn der weltweiten kapitalistischen Krise versuchen die Regierungen und die Großkonzerne weiterhin, die Anpassung auf die Arbeiter:innenklasse und die am meisten unterdrückten und verarmten Teile der Gesellschaft abzuwälzen. Das komplexe Zusammenspiel von Unterdrückung und Ausbeutung wird wieder aktuell, mit Angriffen auf die Rechte der Arbeiter:innenklasse, die sich in Arbeits- und Rentenreformen ausdrücken und insbesondere die Mehrheit der Frauen betreffen, sowie in Prekarisierung, Entlassungen und mehr Hunger, Anpassungen im Gesundheits- und Bildungswesen und Kürzungen bei jedem unserer Rechte, die sich besonders auf unser Leben auswirken.
Mehr als ein Jahrhundert, nachdem die Sozialist:innen den 8. März zum Internationalen Frauenkampftag erklärten, sorgt die Rückkehr von Donald Trump als US-Präsident dafür, dass unsere Banner wieder aktuell werden. Der Trumpismus will den Imperialismus stärken, während seine Hegemonini schwindet, und das mit Hilfe von Elon Musk, dem reichsten Mann der Welt, an der Spitze einer Reihe der den obszönsten Milliardär:innen. Seine Regierung ist ein Rückhalt für die frauenfeindliche „reaktionäre Internationale“, der unter anderem Javier Milei, Nayib Bukele, Viktor Orbán, Giorgia Meloni, Benjamin Netanjahu und die spanische Partei Vox angehören. Ihre frauen- und transfeindliche Rhetorik ist eine Reaktion auf das feministische Massenphänomen im letzten Jahrzehnt und auf die Mobilisierungen der LGBTIQ+-Community, mit der wir in der Vergangenheit Rechte erkämpft haben. Diese reaktionäre Internationale stellt die abscheuliche Verbindung zwischen einer zutiefst konservativen Ideologie, die materiell von den Kirchen unterstützt wird, und einer neuen ultraliberalen Offensive des Kapitals dar.
Gleichzeitig wird die Arbeiter:innenklasse immer weiblicher, sexuell vielfältiger, migrantischer und rassifizierter. Deshalb vertritt unser Feminismus die Auffassung, dass Frauen zusammen mit der LGBTIQ+-Community eine enorme Rolle im Klassenkampf spielen können, wie es bereits der Fall ist.
In den letzten Jahren standen wir an der vordersten Front des internationalen Klassenkampfes. Vom Kampf für gewerkschaftliche Organisierung gegen die kapitalistischen Großkonzerne im Herzen der USA bis zu den Streikwellen in Großbritannien und gegen Macrons Rentenreform in Frankreich. Von den Kämpfen in Belgien gegen die Inflation bis zum Kampf der Textilarbeiterinnen in Myanmar haben wir Arbeiterinnen unsere Spuren hinterlassen. Wir sind auch die Generation, die die patriarchalen Werte in Frage stellt, die in Jahrzehnten des Neoliberalismus – auch des sogenannten „progressiven“ – vorherrschten, und die Protagonistinnen von Phänomenen wie „Ni una menos“ (Keine weniger), der „Marea Verde“ (Grüne Welle) und „Black Lives Matter“ waren. Und wir waren ein Schlüsselfaktor für Volksaufstände gegen unterdrückerische Regime, wie wir in Iran mit dem Aufstand für Mahsa Amini oder in jüngerer Zeit in Südkorea gesehen haben.
Mit diesem Einsatz steht Brot und Rosen an der Spitze aller Kämpfe für unsere Rechte. Aber wir weisen darauf hin, dass es unmöglich ist, sie von den Kämpfen gegen dieses Gesellschaftssystem der Ausbeutung und Unterdrückung zu trennen, und vertreten eine antikapitalistische und revolutionär-sozialistische Perspektive.
Die Frauen, die an der Spitze der internationalen Arbeiter:innenklasse stehen, können eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Imperialismus von Trump, seine „reaktionäre Internationale“ und alle Angriffe der Kapitalist:innen auf die Massen spielen.
Diese Regierenden stützen sich auf die Ausplünderung der natürlichen Gemeingüter des Planeten und wachsende Umweltkatastrophen, die extreme Kommerzialisierung der Reproduktion des Lebens durch die ungezügelte Privatisierung der Sozialleistungen und die Ausbeutung noch prekärerer Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig wollen sie die „traditionelle Familie“ als Grundeinheit der Gesellschaft verteidigen, die in wirtschaftlicher Hinsicht einen Großteil der gesellschaftlichen Reproduktion im Rahmen des Privathaushalts sicherstellt. Das heißt, sie wollen sich noch stärker auf die Sorgearbeit stützen, die in der kapitalistischen Gesellschaft hauptsächlich von Frauen geleistet wird, damit sich der Staat nicht mehr um die Gewährleistung des Wohlergehens und der sozialen Rechte der Arbeiter:innenklasse und der Mehrheit der Bevölkerung kümmert.
An diesem 8. März verurteilen wir jegliche Maßnahme zur Prekarisierung der Arbeit und fordern Arbeitsplätze mit vollen Rechten für alle und die Enteignung von Unternehmen, die Massenentlassungen und Schließungen vorantreiben. Wir wollen nicht ausgelagert, uberisiert oder informalisiert werden. Wir kämpfen für das volle Recht auf Gesundheit, Bildung, Arbeit, Ernährung und Wohnen.
Für volle demokratische und soziale Rechte für die migrantische Bevölkerung auf der ganzen Welt!
Die anti-migrantischen Reden und Politiken, die durch die Wahl von Trump zum US-Präsidenten verstärkt wurden, betreffen insbesondere die arbeitenden Frauen in Lateinamerika und der Karibik. So wie die Kapitalist:innen Sexismus, LGBTIG+-Feindlichkeit und Rassismus nutzen, um die Reihen der Arbeiter:innenklasse zu spalten, greifen sie auch auf Xenophobie zurück, um unsere Rechte anzugreifen und die migrantische Bevölkerung für die von den Kapitalist:innen verursachte Krise verantwortlich zu machen. Es handelt sich überwiegend um Frauen aus Lateinamerika, Afrika und Asien, die in den USA, in Europa und anderen Regionen in prekären Arbeitsverhältnissen ohne jegliche Arbeitsrechte arbeiten. In vielen Fällen sind sie sexualisierter Gewalt ausgesetzt und werden von ihren Kindern getrennt.
Deshalb unterstützen wir die Lehrer:innen und Gesundheitsfachkräfte in den USA, die, obwohl sie von der extremen Rechten aufgefordert werden, migrantische Familien anzuzeigen, an vorderster Front für deren Schutz stehen.
Aus diesem Grund stehen wir in Deutschland auch in der ersten Reihe der Demonstrationen gegen die von Elon Musk unterstützte extrem rechte AfD, aber auch gegen Merz und seine reaktionären Abschiebungspläne. Wir jungen Frauen gaben bei der letzten Bundestagswahl am seltensten unsere Stimme für die Konservativen und die extreme Rechte ab. Stattdessen hat Brot und Rosen mit unseren Kandidatinnen Inés Heider in Berlin und Leonie Lieb in München ein Programm für das Bleiberecht aller Migrant:innen, gegen den Krieg und auch für die Enteignung der Milliardär:innen und das Recht auf legale, sichere und kostenlose Abtreibung vorgelegt, das wir in den kommenden Streiks und Kämpfen in die Tat umsetzen müssen.
Neben dem Kampf für gleiche Löhne für Männer und Frauen kämpfen wir von Brot und Rosen auch für die Gleichstellung von Einheimischen und Ausländer:innen, von Weißen und Nicht-Weißen, für das automatische Aufenthaltsrecht im gewählten Land sowie für volle politische Rechte für alle Migrant:inneen.
Gegen die transfeindliche Offensive: volle Rechte für trans Personen!
Der transfeindliche Kreuzzug gegen die sogenannte „Gender-Ideologie“ basiert auf der falschen Vorstellung, weiße, cis-Frauen vor trans Personen zu schützen. In der Praxis negiert der Staat die Existenz von trans Personen, und dort, wo die Rechte voranschreiten, wird das Recht auf Geschlechtsumwandlungen eingeschränkt, werden medizinische Behandlungen abgebrochen und sogar Pässe und andere Ausweispapiere geändert. Darüber hinaus will Trump jetzt trans Personen die Visa verweigern.
Aus diesem Grund war in Frankreich die Initiative von Du Pain et des Roses (Brot und Rosen) und anderen Gruppierungen von grundlegender Bedeutung für die größte Demonstration der trans Bewegung in diesem Jahrzehnt, als wir am 5. Mai 2024 zusammen mit feministischen, gewerkschaftlichen und politischen Organisationen mehr als 25.000 Menschen zu einer großen Aktion in 50 Städten in Frankreich und Belgien versammelten. In Argentinien gingen am 1. Februar nach den trans- und homophoben Beleidigungen, die Präsident Milei auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos ausgesprochen hatte, mehr als eine Million Menschen im ganzen Land auf die Straße, darunter große Blöcke von Pan y Rosas (Brot und Rosen), zusammen mit den Abgeordneten Myriam Bregman und Andrea D’Atri, die führende Vertreterinnen unserer Gruppierung und der PTS/Front der Linken sind.
Wir von Brot und Rosen sind auf die Straße gegangen, um gemeinsam mit der LGBTIQ+-Community gegen Trump und seine Verbündeten zu demonstrieren. Wir kämpfen für die Gewährleistung einer umfassenden Gesundheitsversorgung für trans Personen, mit Hormontherapie und Operationen für diejenigen, die dies wünschen. Dies ist Teil des Kampfes für die öffentliche Gesundheitsversorgung, die in den Händen der Arbeiter:innen des Sektors und der Nutzer:innen liegt.
Wir sagen: „Kein Cent für ihre Kriege!“ Beenden wir den Genozid am palästinensischen Volk!
Mileis Kettensägen-Plan lässt sich nur durch seine tiefe Unterordnung unter den Internationalen Währungsfonds (IWF) erklären. Gehen wir auf die Straße, um uns der Anpassung zu widersetzen und die Nichtzahlung der betrügerischen Staatsverschuldung fordern, die dazu dient, den Imperialismus und die großen internationalen Banken zu befriedigen! Ebenso bedeutet der Kampf gegen die Sparpläne der Rechten in Europa, sich den imperialistischen Regierungen entgegenzustellen, die die Budgets für die Armeen und die Unterdrückung von Migrant:innen erhöhen, während sie sie für Gesundheit und Bildung kürzen.
Wir prangern vor allem die verhängnisvolle Rolle des US-amerikanischen und europäischen Imperialismus bei der politischen und finanziellen Unterstützung des palästinensischen Völkermords an. 70 Prozent der zehntausenden Toten in Gaza sind Frauen und Kinder, die mit Unterstützung von Biden-Harris und des europäischen Imperialismus ermordet wurden. Die derzeitige Waffenruhe, die sogar nach der totalen Zerstörung von Gaza kam und trotz der die israelischen Bombardierungen und militärischen Überfälle auf Gaza, das Westjordanland und andere palästinensische Gebiete nicht vollständig eingestellt wurden, drückt die moralische Stärke dieses Volkes und seiner Frauen aus. Sie haben ihr Leben damit verbracht, sich der mächtigen Besatzungsarmee zu widersetzen, die sich durch Bombardierungen und Vertreibungen aufrechterhält, welche die schwierige Situation der palästinensischen Frauen in Friedenszeiten nur noch verschlimmert haben. Im vergangenen Jahr traf diese Kraft des palästinensischen Volkes auf eine junge Generation , die sich in den zentralen Ländern gegen ihre eigenen imperialistischen Regierungen erhoben und deren Kollaboration mit dem Zionismus angeprangert hat. Das ist dieselbe Generation, die die feministischen Aufstände auf der ganzen Welt angeführt hat!
In Frankreich werden am 18. Juni unser Genosse Anasse Kazib, ein Eisenbahner mit marokkanischen Wurzeln, und ein weiterer Genosse der Organisation Revolution Permanente von den französischen imperialistischen Gerichten wegen ihrer Unterstützung für Palästina angeklagt. Wir fordern, dass alle Anklagen gegen sie und gegen alle, die unter Repression, Verfolgung und Kriminalisierung leiden, fallen gelassen werden, damit die Solidarität mit Palästina nicht zum Schweigen gebracht wird.
Brot und Rosen ist auf die Straße gegangen, um ein Ende des Völkermords in Palästina und der militärischen Intervention auf palästinensischem Gebiet zu fordern, sowie für das Recht auf Widerstand und nationale Selbstbestimmung des palästinensischen Volkes. Wir werden weiter für ein freies und sozialistisches Palästina der Arbeiter:innen kämpfen, in dem Araber:innen und Jüd:innen zusammenleben können, und für ein Ende aller Unterdrückung.
Es gibt keinen feministischen Kapitalismus!
Die kapitalistische Krise hat die Idee der schrittweisen Eroberung von Rechten in Frage gestellt und die Demokratien der Reichen immer weiter abgenutzt, wodurch bonapartistische Tendenzen gestärkt wurden. In diesem Zusammenhang haben die Kapitalist:innen und ihre traditionellen Politiker:innen die neoliberale Idee verstärkt, dass die gesellschaftlich unterdrückten Sektoren ein Recht auf Vertretung in den Machtbereichen haben, sowohl in den Staaten als auch in den großen Unternehmen. Amazon ist ein Beispiel dafür: Jeff Bezos, der früher mit Programmen zur Förderung von Vielfalt und Integration in seinem Unternehmen Demagogie betrieb, schließt sich nun dem Block der Milliardär:innen an, die Trump unterstützen. Im Kontext einer großen Krise des Kapitalismus sind dies die Fallen des „progressiven Neoliberalismus“ und des „Pinkwashing“, um uns einen „humaneren Kapitalismus“ vorzugaukeln.
Während Trump in seiner ersten Präsidentschaft gegen den „unternehmerischen Feminismus“ von Hillary Clinton, der Kandidatin der Demokratischen Partei, vorging und damit die Krise ihres Projekts demonstrierte, war diesmal die demokratische Präsidentschaft von Biden-Harris der Vorbote seiner Politik. Trump besiegte Präsidentschaftskandidatin, die zuvor die erste Schwarze Vizepräsidentin der Geschichte war. Der ultimative Ausdruck dieser neoliberalen Repräsentativitätsfalle, die unter diesem Schein des „Progressivismus“ und mit einer weniger brutalen Rhetorik als der Trumpismus die gleiche imperialistische und kriegstreiberische Politik vertrat, an die uns die historische Demokratische Partei gewöhnt hat. Während der Regierungszeit von Biden-Harris wurde das Urteil Roe gegen Wade aufgehoben, was die Türen für ein Abtreibungsverbot in mehreren US-Bundesstaaten öffnete, ganz zu schweigen von ihrer Unterstützung für die Vernichtungspolitik des Staates Israel in Gaza. Als Friedhof sozialer Bewegungen hat die Demokratische Partei alles getan, um die auf den Straßen zum Ausdruck gebrachte Radikalität in die Institutionen zu kanalisieren.
Im Spanischen Staat verfolgt die sozialdemokratische PSOE-Regierung unter Pedro Sánchez eine Politik der imperialistischen Aufrüstung und schließt Abkommen mit Nordafrika, um Migrant:innen besser unterdrücken zu können. Diese Regierung hat die mächtige feministische Bewegung, die sich am 8. März 2018 in einem historischen Streik äußerte, völlig übergangen und die Forderungen der Frauen und der LGBTIQ+-Community gegen die patriarchale Gewalt auf den institutionellen und strafrechtlichen Horizont beschränkt. Dennoch organisieren sich prekär beschäftigte Frauen, Migrantinnen, Studentinnen und Arbeiterinnen weiterhin, rufen zu Streiks auf und mobilisieren.
In Frankreich zeigt die Strategie der „neuen Volksfront“, d. h. eines Bündnisses aller politischen und gewerkschaftlichen Organisationen mit der historischen Sozialistischen Partei, angesichts des historischen Aufstiegs der extremen Rechten nun ihre ganze Ohnmacht. Inmitten einer beispiellosen Krise des Regimes setzt die ultra-autoritäre und repressive Regierung von Macron das Programm der extremen Rechten schließlich in Zusammenarbeit mit der Sozialistischen Partei um.
Multilateralismus ist keine Alternative für arbeitende Frauen
Gleichzeitig versuchen andere internationale Mächte, sich als Alternative zur reaktionären frauenfeindlichen Internationale von Trump und seinen Gefolgsleuten zu positionieren. Russland spielt eine reaktionäre Rolle im Krieg in der Ukraine (dem auf der anderen Seite der Rechtspopulist Selenskyj und die imperialistischen Interessen der NATO gegenüberstehen) und erhält ein politisches Regime aufrecht, das unter anderem der Ansicht ist, dass häusliche Gewalt nicht abgelehnt oder als Straftat angesehen werden muss. Zugleich wird die LGBTIQ+-Community brutal verfolgt, mit Gefängnisstrafen und anderen mittelalterlichen Strafen.
Die ehemaligen deformierten Arbeiter:innenstaaten, die sich nun in kapitalistische Mächte verwandelt haben, wie China, haben ihren Konservatismus vom reaktionären Stalinismus geerbt, der die linke Opposition mit Gefängnis, Zwangsausweisung und ungeheuerlichen Verbrechen verfolgte und gleichzeitig die Reaktion gegen die Frauen verstärkte. Die Frauen hatten in der Russischen Revolution von 1917 Rechte errungen, die für die fortschrittlichsten Länder ihrer Zeit unvorstellbar waren und für die wir mehr als ein Jahrhundert später noch kämpfen müssen, um sie zu erobern oder in den degradierten kapitalistischen Demokratien nicht zu verlieren. Diese kapitalistischen Mächte wie China sind keine Alternative für Frauen, die für ihre Emanzipation kämpfen, oder für die Arbeiter:innenklasse, die angesichts eines krisengeschüttelten westlichen Kapitalismus mit Ausbeutung konfrontiert ist.
Der „Progressivismus“ Lateinamerikas mit seiner Sparpolitik und gegen das Recht auf Abtreibung
In Lateinamerika, wo nur eine Minderheit der gebärfähigen Bevölkerung Zugang zum Recht auf Abtreibung hat und wo jeden Tag neun Frauen als Opfer von Femizid ermordet werden, muss gesagt werden, dass der Staat verantwortlich ist! Der Staat ist verantwortlich, wenn er das Recht auf Abtreibung verweigert, wie es im Brasilien von Lula, im Chile von Bachelet, im Venezuela von Maduro und in mehreren Provinzen des Mexiko von Claudia Sheinbaum der Fall ist. Mehrere dieser Regierungen haben sich in Zusammenarbeit mit den Kirchen gegen dieses Recht ausgesprochen. In Bolivien, wo Evo Morales‘ MAS eine der wichtigsten Hochburgen des lateinamerikanischen „Progressivismus“ war, werden nun die Errungenschaften der Frauenbewegung angegriffen, während die extreme Rechte seit dem Staatsstreich von 2019 dank der enormen Zugeständnisse, mit denen sich sowohl Evo Morales als auch heute Luis Arce Catacora brüsten, unaufhaltsam voranschreitet. In Venezuela, das schrecklichen Sanktionen des Imperialismus ausgesetzt ist, greift die autoritäre Regierung von Maduro alle an, die es wagen, sie in Frage zu stellen, indem sie Frauen unterdrückt und ihre Kinder und Partner:innen inhaftiert. In Argentinien wird die Regierung von Milei durch die Unterstützung des Peronismus, der wichtigsten Oppositionskraft, gestützt, die sich für die Institutionalisierung des Feminismus einsetzt, während sie gleichzeitig während ihrer Regierungszeit ihre eigene Anpassung durchgeführt hat und damit den Weg für den Sieg des ultrarechten Motorsäge-Präsidenten ebnete.
Aber auch der Staat ist verantwortlich, wenn seine Sparpläne den Zugang zu Sexualerziehung, Verhütungsmitteln und hochwertigen Gesundheitssystemen verhindern oder einschränken. Die in Lateinamerika als fortschrittlich geltenden Varianten zeigen die Sackgasse auf, in der sich der Feminismus befindet, wenn er als eine Politik des kapitalistischen Staates verstanden wird und sich als ein geringeres Übel gegen die Rechten präsentiert, während seine eigenen Anpassungsmaßnahmen gegen die arbeitende Bevölkerung der Rechten die Türen öffnen.
Lasst uns am 8. März die Verteidigung des Rechts auf Selbstbestimmung über unseren Körper, die Trennung von Kirche und Staat und eine umfassende Sexualerziehung, um selbst zu entscheiden, hochwertige Verhütungsmittel, um keine Abtreibung vornehmen zu müssen, und einen legalen, sicheren und kostenlosen Schwangerschaftsabbruch, um nicht zu sterben, hochhalten. Gegen die Gewalt, die jedes Jahr weltweit Zehntausende von Frauen das Leben kostet, setzen wir uns für die Umsetzung von Notfallplänen ein, die durch den Verzicht auf die Rückzahlung der Staatsschulden der abhängigen Länder finanziert werden können. Kein Cent mehr für die Bankiers und kein Cent weniger für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und LGTBIQ+-Personen! Brot und Rosen kämpft aus einer antipunitivistischen Perspektive für ein Ende der patriarchalen und sexistischen Gewalt. Wenn sie eine angreifen, organisieren wir uns zu Tausenden!
Lasst uns einen revolutionären sozialistischen Feminismus aufbauen!
Brot und Rosen ist eine internationale sozialistisch-feministische Strömung, die von den Organisationen ins Leben gerufen wurde, die das internationale Zeitungsnetzwerk La Izquierda Diario und die Trotzkistische Fraktion – Vierte Internationale bilden. Wir sind in Fabriken, Schulen, Krankenhäusern, Unternehmen, staatlichen Einrichtungen, Universitäten, Stadtvierteln und Gemeinden in 14 Ländern in Südamerika, Mittelamerika, Nordamerika, Europa und Asien organisiert.
Brot und Rosen treibt theoretische Wochenzeitungen, Radioprogramme, Streaming, Fernsehen, Debatten mit Intellektuellen und feministischen Aktivistinnen anderer Traditionen und Strömungen, Veröffentlichungen von Zeitschriften und Büchern, Kulturzentren und andere Initiativen mit einer marxistisch-revolutionären Perspektive voran. Wir beteiligen uns auch am politischen Leben unserer Länder, indem wir Kandidatinnen bei Wahlen auf den Listen sozialistischer Arbeiter:innenparteien aufstellen, die politisch unabhängig von den Parteien der Kapitalist:innen sind.
Wir beteiligen uns an den feministischen Bewegungen, an den Frauenbewegungen und an den LGBTIQ+-Bewegungen in unseren Ländern und kämpfen dafür, dass jeder ihrer Kämpfe eine Strategie erhält, um zu siegen. Damit stehen wir im Gegensatz zu den Gewerkschaftsbürokratien oder den Bürokratien der Bewegungen selbst, die unsere Kämpfe und Forderungen nutzen, um die kapitalistischen Regierungen und politischen Regime in der Krise zu stärken und sich ihnen unterzuordnen und zu verhindern, dass unsere Kampfkräfte und -energien bei jeder Mobilisierung, jedem Streik und jedem Aufstand den Weg zur sozialen Revolution ebnen.
Es gibt keine endgültige Emanzipation der Frauen und aller Unterdrückten, wenn wir dieses System nicht von Grund auf verändern und nicht für eine kommunistische Gesellschaft kämpfen, die frei von Ausbeutung und Unterdrückung ist!
Wir laden alle ein, am 8. März mit Brot und Rosen zu demonstrieren und sich mit uns zu organisieren, um auf der ganzen Welt einen sozialistischen und antiimperialistischen Feminismus zu stärken!