Gegen Prekarisierung!

18.02.2013, Lesezeit 2 Min.
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// Wir dokumentieren ein Flugblatt von einigen Streikenden beim Warnstreik der Berliner LehrerInnen am 18. Februar //

Was ist Prekarisierung? Spiegel Online schreibt: „Wissen Sie nicht, woher die Miete für nächsten Monat kommt? Ob sich Ihr Studium eigentlich gelohnt hat? Oder wie viel Überstunden Sie diese Woche machen werden, aus Angst, Ihren Job zu verlieren? Es gibt ein Schlagwort, in dem sich alle diese Fragen und Sorgen bündeln, und wenn Sie noch nie davon gehört haben, dann vielleicht nur deshalb, weil Sie vor lauter Stress keine Zeit hatten für die Wahrnehmung einer Debatte, die immer mehr Menschen angeht. Der Begriff heißt: Prekarisierung.“

Wir Berliner LehrerInnen streiken für bessere Löhne, mehr Gerechtigkeit, Arbeitsentlastung und mehr Personal. Unsere Gewerkschaft GEW fordert auch eine „Begrenzung der befristeten Verträge“.
Denn in den Berliner Schulen erleben wir Prekarisierung, d.h. die Zunahme befristeter, unsicherer Arbeitsverhältnisse.

Das ist eine Strategie des Senats, um die Lohnkosten zu senken und die Lehrer­Innenschaft zu spalten (nach dem Prinzip „divide et impera“). Mangelnde Stellen werden durch prekär Beschäftigte gedeckt.
Im letzten Jahr wurden 2.115 Verträge im Rahmen der Personalkostenbudgetierung (PKB) abgeschlossen. Schätzungsweise arbeiten rund 700 LehrerInnen in Berlin mit befristeten Verträgen für wenig Geld. Manche müssen sich alle zwei Monate um einen neuen Vertrag bewerben.

Die Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse ist eine Bedrohung für alle Lehrer­Innen, auch für die fest angestellten und verbeamteten. Deswegen sollten wir uns Gedanken machen über weitere Forderungen:

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!

  • (PKB-)VertretungslehrerInnen müssen das gleiche Gehalt bekommen wie fest angestellte, auch in den Ferien.
  • gegen das PKB-System! Feste Stellen für alle Lehrkräfte!
  • gegen Minijobs in der Verwaltung der Schulen!
  • gegen die willkürliche Eingruppierung der Lehrkräfte mit ausländischen Abschlüssen! (Sie müssen den gleichen Lohn bekommen und auch in den „Genuss“ der Nebenabrede kommen, solange es diese gibt.)
  • wenn jemand qualifiziert genug ist, um Unterricht zu geben, dann ist er/sie auch qualifiziert genug, um das gleiche Gehalt zu bekommen!
  • für eine Reduzierung der Arbeitszeit für alle Lehrkräfte ohne Lohnverlust!

einige Streikende (GewerkschafterInnen und Nicht-GewerkschafterInnen)

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