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Geflüchtete protestieren für die Schließung des Lagers Hüttenweg 43 an der FU

19.12.2016, Lesezeit 2 Min.
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Am Freitag demonstrierten Geflüchtete vor der Freien Universität (FU) gemeinsam mit Studierenden gegen Massenlager und für freie Bildung.

Ein Großteil der Bewohner*innen des Erstaufnahmelagers Hüttenweg 43 in Dahlem lebt schon seit über anderthalb Jahren dort. Die zeitliche Begrenzung für einen Aufenthalt in einem Erstaufnahmelagers wird schon lange überschritten und die Lebensbedingungen sind sehr schlecht. Mehr als 150 Menschen sind in einer Turnhalle mit Mehrstockbetten und ohne Stellwände untergebracht. Privatsphäre existiert nicht.

Deswegen protestieren die Geflüchteten seit über einer Woche für die Schließung des Lagers und die Vergabe von privaten Räumen. Am Freitag führten sie eine Kundgebung mit studentischer Unterstützung vor der FU-Mensa durch, die nicht weit vom Heim entfernt ist.

Viele der Aktivist*innen waren schon in ihren Heimatländern Studierende und möchten ihr Studium in Deutschland fortsetzen. „Viele von uns waren früher Student*innen, wir wollen auch weiter zur Universität gehen. Deswegen protestieren wir ja auch hier. […] Wir wollen so werden, wie ihr alle seid“, sagte Mufed in seiner Rede.

Der deutsche Staat verwehrt ihnen aber diese Möglichkeit. Zwar werden Deutschkurse angeboten, jedoch gibt es im Heim keinen Platz zum Lernen. Die Isolation, unter der viele Geflüchtete in Deutschland leiden, erschwert es ihnen ebenfalls, an einer Universität angenommen zu werden. Außerdem werden bestandene Module oder Abschlüsse der Heimatunis oft nicht anerkannt.

Die Kundgebung hatte das Ziel, die Studierenden auf die Situation direkt neben der Uni aufmerksam zu machen und von der Unileitung einen uneingeschränkten Zugang zu Bildung einzufordern. Viele Studis zeigten sich solidarisch, einige hielten auch Reden. Die Studierenden forderten vom Präsidium, dass die leerstehenden Villen der FU für Geflüchtete als Unterkunft zur Verfügung gestellt werden.

Es ist nötig, den Kampf der Bewohner*innen des Hüttenwegs mit den Kämpfen der Studierenden zu verbinden. Im Moment kämpfen studentische Beschäftigte nach 15 Jahren für einen neuen Tarifvertrag (TV Stud III). Studierende und Lehrende organisieren sich gegen den vorerst zurückgezogenen Unirahmenvertrag mit der VG Wort. Gemeinsam kann das Präsidium unter Druck gesetzt werden, damit die Anwohner*innen ihr Recht auf Bildung und Wohnraum erhalten.

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