Für eine revolutionäre Synthese!

03.11.2012, Lesezeit 2 Min.
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Bei einer Vorlesung an der Uni Potsdam verwies ein gewisser Prof. Dascher, um Interesse für das Thema der Wirtschaftspolitik zu wecken, auf WaffenderKritik. Wohnungsmangel, Leistungsdruck und prekäre Arbeit fanden damit eine äußerst seltene Erwähnung im bürgerlichen Lehrplan. Sonst ist dieser gegenüber der Realität von Lohnabhängigkeit und Kapitalismus im „besten“ Fall von einem ermüdend ignorantem Biedermeiertum geprägt. Im schlimmsten Fall wird Themen wie dem Mindestlohn mit der billigen und schwerlich ernstzunehmenden Abstraktion zweier sich schneidender Geraden und dem dazugehörigen volkswirtschaftlichen Tollhaus beliebig interpretierbarer Schnittpunkte begegnet.

Der Dozierende erwähnte sogar die Existenz verschiedener, sozialer Interessengruppen in der Gesellschaft. Ein erfrischender Bruch mit den üblichen Predigten über die „nivellierte Mittelstandsgesellschaft“.

Unsere Perspektive wurde schließlich als „frustriert“ bezeichnet. Es liege doch ein Reiz darin, diese verschiedenen Interessengruppen wirtschaftspolitisch zu „synthetisieren“…Sozialpartnerschaft, ick hör dir trapsen. Wer soll denn diese Synthese leisten? Der unparteiische Staat? Wie parteilich dieser tatsächlich ist, beweist er zwischen Bankenrettung und Spardiktaten jüngst wieder in der Weltwirtschaftskrise. Das allgemeine Wahlrecht und ähnliches musste gegen den bürgerlichen Staat erkämpft werden. Und selbst diese Erfolge werden in jeder neuen Wirtschaftskrise wieder Rückgängig gemacht.

Als Marxist*innen sind uns Synthesen nicht fremd. Jedoch pflegen wir die These des Kapitals und die Antithese der proletarischen Arbeit lieber in einer revolutionären Synthese aufzuheben.

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