Funk macht Journalismus für die Bosse

18.12.2022, Lesezeit 3 Min.
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Foto: AlexBuess / Shutterstock.com

Auf einem Sharepic, das auf zynische Weise den Umgang mit armen Menschen erklärt, erhebt es Funk zum Naturzustand, dass Menschen in Armut leben. Ein Ausdruck davon, dass Funk Journalismus für Staat und Kapital macht.

Am 17.12. veröffentlichte Funk auf ihrem Instagramkanal ein Sharepic mit dem Titel “So könnt ihr Freund:innen mit wenig Geld helfen”. Dort wird festgestellt, dass jede:r fünfte(!) Jugendliche in Deutschland unter Jugendarmut leidet. Für Funk ist das jedoch kein Grund dagegen zu kämpfen, oder sich überhaupt nur darüber zu empören. Stattdessen wird dies als etwas “ganz normales” bezeichnet. Es wird sogar empfohlen, möglichst nicht darüber zu sprechen. Man könnte ja auch feststellen, dass man in einer ähnlich schlechten Situation ist, und sich zusammentun, um gemeinsam gegen die schlechte Situation, in der man ist, vorzugehen. Schlussendlich ist auch die einzige “Lösung”, mit der man das Leben von Menschen verbessern kann, ihnen ab und zu mal ein Essen auszugeben.

Funk ist das “Content-Netzwerk” von ARD & ZDF. Damit sind die Inhalte von Funk eng an die Interessen des bürgerlichen Staates gebunden. So ist es auch kein Wunder, dass sie uns junge Menschen mit Inhalten vollpumpen, in denen uns eingebläut wird, dass das Problem an Armut nicht ihre Existenz sei, sondern dass sie noch nicht genug normalisiert werde. So kann man beispielsweise sehr gut davon ablenken, dass viele Unternehmen während der Gaskrise Milliarden von Gewinnen auf unserem Rücken machen, während wir verarmen: wir haben die Situation einfach noch nicht radikal genug akzeptiert.

Auch wenn Funk oft nicht so offensiv mit den Interessen umgeht, die sie vertreten, wie viele Formate, die von privaten bürgerlichen Medien gestaltet werden, macht sie das nicht weniger zum Sprachrohr von Staat und Kapital. Nur weil beispielsweise die AfD und andere Rechte oft die öffentlich rechtlichen Medien kritisieren, dürfen wir uns nicht dem Druck hingeben, den ÖR schönzureden, beschönigen sie doch wie im aktuellen Beispiel ständig Ausbeutung und Unterdrückung.

Wir wollen dazu einen Gegenpol bilden, eine Stimme für alle Arbeiter:innen und Unterdrückten. Auch für die Streikenden bei den Öffentlich-Rechtlichen, die genauso ausgebeutet werden. Da wir deshalb unsere Zeitung unabhängig von Staat und Kapital betreiben wollen und müssen, sind wir auf eure Spenden angewiesen. Spendet uns deshalb gerne etwas, damit wir unsere Arbeit fortführen und ausbauen können.

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