„Für die eigenen Interessen einzutreten, kann auch Spaß machen!“

24.09.2016, Lesezeit 2 Min.
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Berliner Schüler*innen sind entrüstet darüber, wie viele Menschen in ihrer Stadt für die AfD gestimmt haben. Gegen die rassistische Stimmung gibt es einen Schulstreik am 29. September. Aus Pankow wird es eine besondere Zubringerdemo geben. Ein Interview mit Luise von der Käthe-Kollwitz-Oberschule und der Solidarischen Jugendbewegung.

Was plant ihr für den Schulstreik nächsten Donnerstag?

Genauso wie die letzten paar Male wollen wir eine eigene Zubringerdemo organisieren. Wir werden direkt die Schüler*innen an ihren Schulen abholen. Dazu haben wir konkrete Forderungen aufgestellt. Wir hoffen dass die Schüler*innen mit uns dafür kämpfen wollen – auch schon um 7:30 Uhr. Dann laufen wir an sechs verschiedenen Schulen vorbei. Wir werden Reden halten, Musik spielen und Sprechchöre anstimmen. Auch Schüler*innen, die nicht mitkommen, können das in ihren Pausen hören. Wir zeigen: Es kann auch Spaß machen, für die eigenen Interessen einzutreten!

Wie kommt der Plan in den Klassen an?

Die AfD ist nach den Wahlen ein besonders stark diskutiertes Thema. Viele Schüler*innen sind entsetzt, wie viele Menschen in ihrer Stadt diese Partei gewählt haben. Sie wollen ihre Mitmenschen gerne darauf aufmerksam machen, dass Rassismus keine Lösung ist. Der Schulstreik ist ein Weg, um unsere Entrüstung zu zeigen. Wir kämpfen für gute Bildung für Alle, ob nun Geflüchtete oder langjährige Einwohner*innen. Die Stimmung für den Schulstreik ist auf jeden Fall positiv. Unsere Aufgabe ist es jetzt, möglichst viele Schüler*innen auf den Streik aufmerksam zu machen.

Beim letzten Schulstreik haben Lehrer*innen und sogar bewaffnete Polizist*innen die Schüler*innen auf dem Schulhof gefangen gehalten. Wie wollt ihr jetzt mit Repression umgehen?

Letztes Mal haben wir versucht, uns vorher mit unserer Schulleiterin abzusprechen. Das hat ja echt wenig gebracht. Wir erfuhren mehr Repression als bei einem früheren Streik, wo wir sie im Dunkeln gelassen hatten. Deshalb startet unsere Zubringerdemo bereits um 7.30 Uhr, also vor Schulbeginn, bei unserer Schule. So sind die Schüler*innen nicht gezwungen, sich erst hinter unsere Schulgitter zu begeben und wieder zu riskieren, eingesperrt zu werden.

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