Frauen* in Berlin starten die Kampagne “§218 und 219a wegstreiken”

01.06.2018, Lesezeit 2 Min.
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Im Anschluss an eine erfolgreiche Veranstaltung in Berlin, bei der über 150 Menschen zusammenkamen, um über die Verbindung von Prekarisierung, Sexismus, Rassismus und Abtreibungsverboten zu diskutieren – mit Vertreterinnen eben jener Kämpfe auf dem Podium – hat sich nun eine Gruppe von Frauen* zusammengefunden, die dies in einer Kampagne weiterführen wollen.

Im April haben wir in Berlin eine Veranstaltung mit dem Titel „§218 und 219a wegstreiken!“ organisiert. Das Ziel war es, folgendes sichtbar zu machen: Alle Frauen sind vom gesellschaftlichen und staatlichen Sexismus – wie es Abtreibungsverbote welche sind – betroffen, aber Frauen* in prekären Arbeitsverhältnissen und solche, die Rassismus erfahren, spüren dies doppelt und dreifach. Aber nicht nur das: Wir haben auch gezeigt, dass Frauen* sich gerade gegen diese Verhältnisse wehren. Deshalb saßen Aktivistinnen aus verschiedenen Kämpfen, insbesondere aus Streiks, auf dem Podium. Denn Frauen* können die Welt aus den Angeln heben, wenn sie sich als Frauen* und Arbeiterinnen organisieren und Protagonistinnen ihrer eigenen Kämpfe werden. Ebenso wollten wir zeigen, wie notwendig es ist, die verschiedenen Kämpfe miteinander zu verbinden. Denn dadurch können sie nur noch stärker werden.

Dies wollen wir nun als Kampagne „§218 und 219a wegstreiken“ weiterführen und mit dieser Erfahrung eine neue feministische Gruppierung aufbauen. Denn unser Ziel ist es, die diskriminierenden Abtreibungsparagraphen ein für alle mal abzuschaffen. Und wir wollen die Verhältnisse, in denen diese Gesetze existieren, ins Wanken bringen. Wir, Frauen* in Deutschland mit unterschiedlichen sozialen und ethnischen Hintergründen, wollen uns praktisch mit den weltweiten Bewegungen der Frauen* solidarisieren. Deswegen bleiben wir nicht bei Themen, die nur deutsche oder europäische Frauen betreffen. Wir engagieren uns auch in den Auseinandersetzungen der Arbeiter*innen, zum Beispiel bei Streiks.

Unsere erste Aktion: Die SPD hat den Gesetzentwurf zur Streichung des §219a in der Regierung zurückgezogen. Das finden wir nicht in Ordnung. Wir wollen die Delegierten des Landesparteitags der SPD in Berlin aufsuchen und sie bei einer Flyeraktion auffordern, sich für eine sofortige Streichung einzusetzen.

Wenn Du Interesse an unserer Kampagne hast, melde dich bei uns auf unserer Facebookseite.

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