Frankreich: Beschäftigte blockieren eine Autofabrik und werden brutal von der Polizei angegriffen

07.09.2017, Lesezeit 2 Min.
1

Im Vorfeld der großen Mobilisierungen der Arbeiter*innenklasse und der Jugend am 12. September schwelt seit Monaten der exemplarische Kampf bei GM&S. Ihr Kampf um ihre Arbeitsplätze wird mit allen Mitteln geführt und wurde diese Woche von der Bereitschaftspolizei CRS angegriffen.

In der Gemeinde La Souterraine, im Zentrum von Frankreich, kämpfen seit Monaten Arbeiter*innen gegen die Werkschließung des Autozulieferers GM&S, die Hunderte Entlassungen zur Folge haben würde. Im Mai hatten sie ihre Fabrik besetzt, und drohten damit Glasflaschen in Brand zu setzen, um die Fabrik zu zerstören.

Gestern haben sie erneut versucht, Druck auf den Aufkäufer auszuüben. Die Fabrik hat einen Aufkäufer gefunden, die GM&s-Belegschaft sollen aber die Hälfte ihrer Kolleg*innen verlieren. Dieses Mal ging es darum, für bessere Bedingungen zu erkämpfen. Insgesamt geht es um nichts weniger, als um die Lebensgrundlagen der Arbeiter*innen und ihrer Familien.

Als die Streikenden die PSA-Fabrik blockierten wurden die Arbeiter*innen von der Polizei von ihrer Sitzblockade geräumt. Danach blockierten sie die Renault-Werke in Flins, eine andere Hersteller-Fabrik, um weiter Druck auf die Aufkäufer auszuüben – dieses Mal aber eher symbolisch. Die Blockade der Straßenbahn hat auch ermöglicht, die Versorgung der Fabrik teilweise zu verhindern. Sie geben in ihrem heroischen Kampf nicht auf und übernachteten sogar in Zelten, um am nächsten Tag weiterhin vor den berüchtigten Werken in Flins (1968 fanden hier heftige Kämpfe statt, wo sogar ein Student ermordet wurde) zu protestieren.

Diese Kampf findet im Kontext einer immer steigernden Unzufriedenheit seitens der Arbeiter*innenklasse in Frankreich statt. In dem Moment, da Emmanuel Macron dieselben Reformen in Frankreich durchsetzen will, die schon in Deutschland Millionen von Arbeiter*innen prekarisiert haben, zeigen die kämpfenden Arbeiter*innen in Frankreich, dass man gegen Entlassungen und für bessere Arbeitsbedingungen radikal kämpfen kann.

Mehr zum Thema