Foyer der Sicherheitskonferenz in München besetzt [mit Video]

15.02.2018, Lesezeit 2 Min.
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Aktivist*innen besetzten heute für mehrere Minuten das Foyer des Bayrischen Hofes. Sie skandierten: „Deutsche Panzer, raus aus Kurdistan!“ Es gab fünf Festnahmen.

Der „Bayrische Hof“ liegt im Zentrum Münchens. Bekannt aus Film und Fernsehen, Hotspot der schicken Gesellschaft. Das renommierte Hotel ist aber auch Ausrichtungsort der sogenannten „Münchner Sicherheitskonferenz“. Traditionell wird das Edelhotel immer donnerstags vor Beginn der Konferenz an die Veranstalter*innen übergeben. Im Zeitraum der Übergabe herrscht geschäftiges Treiben in der Eingangshalle. Diplomat*innen, ranghohe Militärs, Lobbyist*innen, Politiker*innen, eine Armee aus Polizei und Geheimdiensten.

Diesen Umstand machten sich heute Vormittag Aktivist*innen zu Nutze. Mit lautstarken Parolen, einem Transparent und YPJ/YPG-Fahnen besetzten sie kurzerhand das Foyer des Hotels.

Kriegsgegner*innen werden inhaftiert, Kriegstreiberei wird hofiert

Während die Aktivist*innen ihr Transparent deutlich sichtbar für die anreisenden Gäste hochhielten, wimmelte es im Hotel von Bundeswehroffizieren. Von der Aktion sichtlich überrascht, benötigte das Sicherheitspersonal einige Zeit, um den Protest aus dem Hotel zu drängen. Gleichzeitig wurde am Balkon des Hotels eine weitere Fahne der Selbstverteidigungskräfte Rojavas angebracht.

Im Anschluss an diese politische Intervention, verfolgten Sicherheitsorgane die Aktivist*innen minutenlang durch die Innenstadt und nahmen fünf von ihnen vorläufig für mehrere Stunden fest.

„Alle Besatzer, raus aus Kurdistan!“

Die Geschichte der sogenannten Münchner Sicherheitskonferenz geht bis in das Jahr 1963 zurück. Das jährliche Zusammentreffen der NATO-Kriegs- und Außenminister*innen mit der Waffenlobby und anderen Kriegsprofiteur*innen wird regelmäßig von Protesten begleitet. Dieses Jahr stehen die Demonstrationen unter den Eindrücken des verbrecherischen Angriffskrieges des türkischen Staates gegen den Kanton Efrin in Rojava. Im Vorfeld der Proteste versuchen die Behörden der bayrischen Landeshauptstadt diese mit Flaggenverboten zu kriminalisieren.

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