#Facebookdown: Keine Likes für Zuckerberg
Facebook sowie die zum Mutterkonzern dazugehörigen Dienste WhatsApp und Instagram sind am Montagabend weltweit für mehrere Stunden ausgefallen. In solchen Momenten zeigt sich die Macht der sozialen Netzwerke. Auch Linke müssen darüber diskutieren, wie wir von Facebook und Co. unabhängig bleiben können.
Wenn Facebook, Instagram und Whatsapp für ein paar Stunden offline sind, bedeutet das für den Besitzer Mark Zuckerberg einen Verlust von sieben Milliarden US-Dollar, was ihn mit einem “geschrumpften” Vermögen von schlappen 120 Milliarden unverändert auf Platz fünf der reichsten Menschen der Welt zurück lässt. Für die über drei Milliarden User:innen hingegen hieß es: Keine Chance Nachrichten zu verschicken, nochmal eben den Feed zu checken, oder ein Bild zu posten. Es gab aber auch nicht die Möglichkeit an politische Neuigkeiten zu gelangen, wenn Akteure involviert sind, die ihre Kommunikation nach Außen hauptsächlich über eine der drei Plattformen vollziehen. Wie es beispielsweise mit der Berliner Krankenhausbewegung weitergeht, oder ob es Veränderungen bei Deutsche Wohnen und Co. Enteignen gibt, konnte man nicht, oder nur über Twitter erfahren.
Eine befristete Zwangs-Abstinenz von den sozialen Netzwerken bedeutet zwar nicht den Weltuntergang. Trotzdem wurde die große Abhängigkeit sichtbar, die zwischen der alltäglichen Kommunikation der Menschen und dem Facebook-Konzern besteht. Diese dominierende Stellung, die das Unternehmen sowohl auf dem Markt als auch im Alltag der Leute innehat, ist dabei komplett entkoppelt von jeglicher Form der demokratischen Kontrolle. Das ermöglicht dem Konzern willkürlich Entscheidungen zu treffen, die entweder ganz offensichtlich oder hinter dem Rücken der User:innen einen immensen Einfluss auf Politik, Wirtschaft und die Nutzer:innen selbst nehmen können.
Immer wieder sieht man, dass politische Accounts, wie zuletzt die Protestberichterstattungsseite Redfish, eine Instagramseite der streikenden Gorillas-Rider, oder auch wir als Klasse gegen Klasse, entweder gesperrt oder in ihrer Reichweite stark eingeschränkt werden. Währenddessen beweisen interne Dokumente, die eine ehemalige Facebook-Beschäftigte geleakt hat, dass der Konzern sein eigenes Wachstum und Profite über die Eindämmung von Hassnachrichten und Fakenews und damit auch über das physische und psychische Wohl der Menschen stellt. Während linke Inhalte zensiert werden, konnten sich in Gruppen und Kommentarspalten ungestört Rechte vernetzen, was in Aktionen wie dem “Sturm aufs Kapitol” in Washington Anfang des Jahres gipfelte, an dem Facebook eine Mitschuld zugeschrieben wird. Aber auch grausame Praktiken, wie Menschenhandel oder Auftragsmorde werden vor den Augen des Konzerns auf seinen Plattformen ausgehandelt, ohne dass dieser tätig wird.
Natürlich hat die Entwicklung der sozialen Medien auch Fortschritte gebracht, die sich in der Vernetzung von Millionen Menschen (fast) unabhängig von ihrem Wohnort, der einfacheren Kommunikation auch politischer Ideen, oder der Rolle, die sie in der Organisation neuer Protestbewegungen (wie BLM oder in Hongkong) spielen, zeigen und nicht aberkannt werden dürfen. Solange die Plattformen jedoch nicht demokratisch von den sie nutzenden Personen kontrolliert werden, sondern in der Hand von milliardenschweren Megakonzernen liegen, birgt die Nutzung der Netzwerke immer eine gewisse Gefahr, sowohl in Hinblick auf die individuellen persönlichkeitsbezogenen Rechte und Informationen, als auch in der Arbeit politischer Gruppen.
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