Erklärung: Solidarität mit dem CFM-Streik!

15.03.2020, Lesezeit 3 Min.
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Titelbild: Streik-Demonstration der CFM

Die Kampagne gegen Outsourcing und Befristung in Berlin, an der sich auch ver.di aktiv, Brot und Rosen und organize:strike beteiligen, hat die folgende Solidaritätserklärung veröffentlicht.

Wir, die Kampagne gegen Outsourcing und Befristung, bestehend aus gewerkschaftlichen und politischen Gruppen und Kolleg*innen aus betroffenen Betrieben, erklären uns solidarisch mit dem andauernden Arbeitskampf bei der Charité Facility Management GmbH (CFM).

In der aktuellen Corona-Krise trifft gerade ein neuartiges Virus auf ein kaputtgespartes Gesundheitssystem. Eine Situation in der erneut deutlich wird, wie wichtig die Arbeit von Service-Kräften am Krankenhaus ist. Eigentlich ein Grund, spätestens jetzt ihre Forderung nach gleicher Bezahlung durch TVöD zu erfüllen! Doch die Gesundheitsversorgung wird seit Jahrzehnten immer größerem Druck zur Kostensenkung und zur Privatisierung unterworfen. Dadurch leidet die Qualität und eine schlechtere Versorgung von Patient*innen wird in Kauf genommen.

Auch die Auslagerung der CFM vor 14 Jahren diente dem Ziel der Lohndrückerei und der Profitmaximierung: Tausende Arbeitsplätze außerhalb des TVöD wurden geschaffen und 49% des Unternehmens wurden an ein privates Konsortium verkauft. Die Privatisierung ist zwar dank des Widerstands der Beschäftigten beendet worden aber Niedriglöhne bestehen weiter, um auf ihrem Rücken zu sparen. Trotz immer neuer Lippenbekenntnisse kommt der Senat aus SPD, Linkspartei und Grünen seiner Verantwortung in dieser Sache nicht nach.

Der Kampf um gleiches Geld für gleichwertige Arbeit ist also weiter notwendig – und damit auch der von den Kolleg*innen in ver.di organisierte Streik! Er dient nicht nur ihren Interessen, sondern den Interessen aller Berliner*innen, die auf eine gute Versorgung in öffentlichen Krankenhäusern angewiesen sind.

In den vergangenen Jahren gab es erfolgreiche Kämpfe gegen Outsourcing in Berlin, unter anderem beim Botanischen Garten, dem Technikmuseum und dem CPPZ der Charité. Dort hat sich immer wieder gezeigt: Erst wenn gestreikt wird, bewegt sich wirklich etwas. Deshalb ist es wichtig, dass die Kolleg*innen selbst darüber entscheiden, wann und wie sie dieses Mittel einsetzen. Nicht nur mit formellen Abstimmungen sondern durch offene Diskussionen in Streikversammlungen, bei denen gemeinsam Entscheidungen getroffen werden.

Wir erklären uns solidarisch mit diesem gewerkschaftlichen Kampf beim größten öffentlichen Tochterunternehmen Berlins und wollen ihn mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen, sowohl an Streiktagen, als auch zu allen anderen Gelegenheiten. In diesem Sinne haben wir am 3. März ein Solidaritätszelt vor dem Virchow-Klinikum errichtet, um Patient*innen und Öffentlichkeit über den Streik zu informieren. Zum 8. März haben wir als Kampagne einen Block gegen Outsourcing und Befristung mit insgesamt 150 Teilnehmer*innen organisiert und dort für die Unterstützung der CFM-Belegschaft geworben.

Unterstützt den Arbeitskampf der CFM-Kolleg*innen für gleichen Lohn und menschenwürdige Arbeitsbedingungen!
Schluss mit dem Zweiklassensystem!
TVöD für alle!

Kampagne gegen Outsourcing und Befristung, 11. März 2020

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