Ein Bildungssystem – ein Kampf!

03.03.2015, Lesezeit 3 Min.
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// Solidarität der linken Jugendgruppe Red Brain mit dem Streik der Lehrer*innen //

Heute treten die angestellten Lehrer*innen in einen Warnstreik. Und das ist auch bitter nötig!

Denn momentan herrschen miserable Bedingungen an Berliner Schulen. Deswegen wird Schule nicht nur für uns Schüler*innen gelegentlich zur Hölle, sondern genauso für unsere Lehrer*innen.

Ihre schlechten Arbeitsbedingungen …

Die angestellten Lehrer*innen werden schlechter bezahlt, als ihre verbeamteten Kolleg*innen, obwohl sie die gleiche Arbeit leisten. Außerdem sind sie oft überarbeitet. Darunter leidet nicht nur ihre Lebensqualität, sondern auch die Qualität unseres Unterrichts.

Denn Lehrer*innen sind keine Roboter, die guten Unterricht auf Knopfdruck produzieren können. Sie brauchen genauso wie wir Freizeit und die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts kostet mehr Zeit, als man denkt – Zeit, die nicht angemessen berücksichtigt wird. Immer mehr Lehrer*innen müssen wegen psychischer Probleme früher in Rente gehen.

… sind unsere schlechten Lernbedingungen!

Weil es immer weniger Lehrer*innen gibt, aber vor allem, weil die Bundesländer nicht genug Geld bezahlen, damit ausreichend Lehrer*innen eingestellt werden, wird unser Unterricht immer schlechter. Es gibt auch immer mehr Unterrichtsausfall. Nebenbei: Wir freuen uns natürlich wie fast alle Schüler*innen auch über Unterrichtsausfall. Aber eigentlich ist das ein Armutszeugnis für unser Bildungssystem, denn bei gutem Unterricht ärgert man sich, wenn dieser ausfällt.

Wir denken: die schlechten Lehrbedingungen der Lehrer*innen sind unsere schlechten Lernbedingungen! Das ist ein Bildungssystem, unter dem wir alle leiden, deswegen müssen wir zusammen halten! Ein Bildungssystem, ein Kampf!

Warnstreik!

Der aktuelle Warnstreik der Lehrer*innen findet statt, weil ihr Tarifvertrag neu verhandelt wird. Dieser Tarifvertrag der Länder regelt nicht nur die Arbeitsbedingungen der Lehrer*innen sondern auch die der Erzieher*innen, Sonderpädagog*innen, Universitätsangestellten und vieler anderer Arbeiter*innen in Sozial- und Lehrberufen.

Demnächst wird es auch Streiks der Erzieher*innen geben. Doch die Streiks werden getrennt laufen, nicht gemeinsam. Wir sind der Meinung, dass die Lehrer*innen und die Erzieher*innen gemeinsam mit uns Schüler*innen und Auszubildenden Streiken sollten – denn dann hätte der Streik mehr Kraft und am Ende würden alle gewinnen.

Außerdem treten wir für demokratische Streikversammlungen ein, auf denen diskutiert wird, wie es mit dem Streik weiter gehen soll und ob die von der Gewerkschaft ausgehandelten Verbesserungen akzeptiert werden. Denn die Lehrer*innen selber wissen am besten, wie der Streik geführt werden kann und so gibt es keine faulen Kompromisse.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert 5,5 Prozent mehr Lohn. Das unterstützen wir! Deswegen werden wir um 10:30 Uhr zur Streikkundgebung am Dorothea-Schlegel-Platz (S Friedrichstraße) gehen.

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