Drohende Massenentlassung bei Air Berlin

09.10.2017, Lesezeit 2 Min.
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Bei Air Berlin macht sich zunehmend Panik breit: Die Fluggesellschaft meldete im August Insolvenz an. Nach Einschätzung des Betriebsrats droht nun 1400 Kolleg*innen die Kündigung.

Am Donnerstag informierte die Geschäftsführung des insolventen Unternehmens Air Berlin den Betriebsrat, dass das gesamte Bodenpersonal bis Ende Oktober eine Kündigung erhalten soll. Nur wer zur Aufrechterhaltung des Flugbetriebs benötigt wird, erhalte eine Kündigung zu Ende Februar nächsten Jahres.

Die bürokratische Führung der Gewerkschaft ver.di reagierte empört auf die kurzfristige Mitteilung. Doch auch in diesem Falle rief sie nicht zu sofortigen Kampfmaßnahmen auf, sondern setzt, wie beim wilden Streik der Pilot*innen vergangenen September, auf baldige Verhandlungen mit den Bossen.

Viele Unternehmen in Berlin nutzen die Gunst der Stunde: Um die unsichere Zukunft der Air Berlin-Beschäftigten auszunutzen, wollen sie auf einer Jobmesse um diese werben, um sie unter schlechteren Konditionen ausbeuten zu können. Diesen Versuch der Spaltung dürfen wir nicht zulassen. Die ver.di-Führung muss sofortige Kampfmaßnahmen einleiten: Anstelle von Massenentlassungen, mit denen die Misswirtschaft der Bosse auf dem Rücken der Beschäftigten ausgebadet werden, müssen wir die Verteidigung aller Arbeitsplätze setzen – mit der Perspektive der entschädigungslosen Enteignung und Verstaatlichung von Air Berlin, unter Kontrolle der Arbeiter*innen.

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