Drei Gründe, warum wir alle am 1. Mai auf der Gewerkschaftsdemo dabei sein sollten

29.04.2023, Lesezeit 4 Min.
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Der 1. Mai wird weltweit als Tag der Arbeiter:innenklasse gefeiert und der DGB ruft dazu in zahlreichen Städten in Deutschland zu Demonstrationen auf. Während Regierungsvertreter:innen und Gewerkschaftsführer:innen auf diesen Demonstrationen auf den Bühnen stehen, wollen wir für eine klassenkämpferische Perspektive gegen Reallohnverluste, Aufrüstung und Sparmaßnahmen eintreten. Die Kriegs- und Krisenprofiteure sollen bezahlen, nicht wir!

1. Gemeinsam gegen Sparmaßnahmen, Lohnverlust und Aufrüstung auf die Straßen!

Die letzten Jahre waren hart. Ungleichheit hat sich in Deutschland noch einmal verstärkt. Dennoch kündigt Finanzminister Christian Lindner Kürzungen für die Sozialausgaben an. Die Profite der Großkonzerne oder die Aufrüstung Deutschlands werden dabei nicht angetastet. Das sparen an der Daseinsvorsorge wird dabei vor allem junge Menschen, Frauen und Rentner:innen treffen. Die Ampelregierung hat uns nichts zu bieten außer einiger kleiner Reformen und lädt nun mit voller Wucht die Krise auf uns ab. Wir dürfen uns das nicht gefallen lassen! In Frankreich sehen wir, wie es geht. Millionen Arbeitende und Jugendliche sind auf den Straßen und kämpfen gegen die Anhebung des Rentenalters. Wir wollen uns an ihnen ein Beispiel nehmen und am internationalen Kampftag der Arbeiter:innenklasse gegen die Regierung auf die Straße gehen.

2. Streiks politisieren, Kämpfe verbinden und gemeinsam gewinnen!

Die Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind, gehen über niedrige Gehälter und schlechte Arbeitsbedingungen hinaus. Gewerkschaften sollten sich für all unsere Interessen einsetzen und nicht nur auf Lohnforderungen beschränken. Die Trennung zwischen ökonomischen und politischen Forderungen ist künstlich und nützt einzig und allein den Unternehmen und Regierenden. Gerade jetzt, wo Gewerkschaft Schlichtungen mit Reallohnverlust verhandeln, sollte uns klar werden, dass wir uns nicht auf Gewerkschaftsbürokrat:innen verlassen können. Wir müssen uns nicht mit Schlichtungsergebnissen zufriedengeben, die in Nullrunden enden. Wir können uns zusammenschließen, selbst über unsere Kämpfe bestimmen. Dadurch können wir nicht nur mit mehr Schlagkraft unsere berechtigten Forderungen nach mehr Lohn umsetzen, wir können auch unsere Forderungen für eine Ausfinanzierung der Bildung, des Gesundheitssektors, für den Klimaschutz, die Verstaatlichung des Energiesektors unter Arbeiter:innenkontrolle auf den Plan rufen. Solange Regierungsparteien enormen Einfluss auf unsere Gewerkschaften haben, wird sich an dieser Situation nichts ändern. Unsere Aufgabe ist deshalb am 1. Mai auf dem DGB Demonstrationen für Gewerkschaften im Interesse der Arbeitenden laut zu werden und Bürokrat:innen und Regierungsparteien, die Bühne zu nehmen. Unsere Zukunft hängt davon ab, ob wir endlich Kriegs- und Krisenprofiteur:innen zur Kasse bitten. Lasst uns den Streikfrühling fortsetzen, Sparkurs und Aufrüstung stoppen!

3. Arbeiter:innen halten die Welt in ihren Händen, wenn sie sich erheben!

Der Kampf gegen schlechte Arbeitsbedingungen, Sparmaßnahmen, den Klimawandel, Aufrüstung und Unterdrückung erfordert die gemeinsame Kraft der Arbeiter:innen. Viele Arbeitskämpfe, die derzeit geführt werden, zielen nicht nur auf bessere Bedingungen für die Beschäftigten ab. Wie der Kampf in den Krankenhäusern oder der Kampf der GEW für kleinere Klassen in Berlin zeigen, bedeutet eine Verbesserung in den Sektoren, auch eine Verbesserung der Bildung und der Gesundheitsversorgung. Auch der Kampf der Hebammen in Neuperlach ist einer gegen die Sparmaßnahmen im Gesundheitssystem. Personalmangel, fehlende Ausrüstung oder Finanzierung treffen uns schließlich alle. Die Beschäftigten halten den Schlüssel in der Hand, sich gegen diese Missstände zu wehren. Sie sind diejenigen, die die Welt am Laufen halten und den Reichtum unserer Gesellschaft erschaffen. Wenn sie sich zusammenschließen und ihre Arbeit niederlegen, haben sie die Macht, Staat und Kapital den Kampf anzusagen. Die Bedeutung der Arbeiter:innenklasse für unsere Kämpfe ist unbestreitbar und daher sollten wir am 1. Mai für klassenkämpferische Gewerkschaften auf den DGB Demonstrationen laut werden, unabhängig davon, ob wir arbeiten, studieren, zur Schule gehen oder in der Ausbildung sind.

Termine und Aufstellung der 1. Mai Demos in ausgewählten Städten:

Berlin: 10 Uhr, Platz der Vereinten Nationen im Klassenkampfblock

München: 10 Uhr, Marienplatz vor der Agentur für Arbeit

Kassel: 10 Uhr, Philipp-Scheidemann-Haus

Bremen: 9:30 Uhr, Osterdeich/Höhe Stadion

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