[DOSSIER] Was können wir heute von Rosa Luxemburg lernen?
Rosa Luxemburg war eine der hervorragendsten revolutionären Anführer*innen des 20. Jahrhunderts. Sie führte ein Leben für die sozialistische Revolution und führte mit Karl Liebknecht den Januaraufstand an. Am 15. Januar jährt sich zum 102. Mal ihre Ermordung durch protofaschistische Milizen im Dienst der SPD-Regierung. Wir präsentieren am traditionellen LL-Wochenende ein Dossier mit Artikeln über Rosa Luxemburg und die deutsche Revolution. Abschließend gibt es Büchertipps.
Rosa Luxemburg, Adler der Revolution
Der Ausbruch der ersten Russischen Revolution 1905 beeindruckte Rosa Luxemburg stark. Sie versuchte, den deutschen Arbeiter*innen diesen revolutionären Geist zu vermitteln, entgegen der konservativen Haltung der SPD-Führung. In den folgenden Jahren stellte sich Rosa der parlamentarischen, evolutiven und passiven Strategie der SPD-Führung entgegen. (…) Am 15. Januar 1919 – während der Revolution der Arbeiter*innenräte in Deutschland – wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht durch Freikorps verhaftet und ermordet. Diese standen im Dienst der sozialdemokratischen Regierung von Noske und Ebert.
Rosa Luxemburg und der Massenstreik (oder wie man die Kraft des Proletariats freisetzt)
Massenbewegungen wie aktuell in Frankreich oder große Streiks, wie es sie 2018 in ganz Europa zuhauf gab, zeigen immer wieder ihr Potenzial für die Lähmung der Wirtschaft. Angesichts des Jahrestages der Ermordung Rosa Luxemburgs wollen wir ihre Perspektive auf eine Debatte wieder aufnehmen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die europäische Sozialdemokratie durchdrungen hat. Es stellte sich die Frage, wie man die enorme soziale Macht der arbeitenden Massen freisetzen kann.
Rosa Luxemburg: „Frauenwahlrecht und Klassenkampf“
Am 12. November 1918 verkündete der Rat der Volksbeauftragten zum ersten Mal ein Frauenwahlrecht. Es war eines der ersten Resultate der Novemberrevolution, in der Arbeiter*innen und Soldaten am 9. November 1918 den Kaiser stürzten. Heute ist fast vergessen, dass es die Arbeiter*innenbewegung war, die erstmals ein Frauenwahlrecht erkämpfte. Ihre wichtigsten Vertreter*innen, wie Rosa Luxemburg, wussten jedoch schon immer, dass der Kampf gegen Frauenunterdrückung ein Klassenkampf ist. Hier spiegeln wir ihren Text „Frauenwahlrecht und Klassenkampf“ von 1912, der diesen Zusammenhang erklärt.
Was Rosa Luxemburg zur Sozialpartnerschaft gesagt hätte…
„Die Revolution ist großartig, alles andere ist Quark.“ Dieses Zitat wird Rosa Luxemburg zumindest zugeschrieben. Nach einer Schulung in München zum Streit „Luxemburg vs. Bernstein“ haben wir überlegt, was die Revolutionärin zur Sozialpartnerschaft gesagt hätte. Mit Literatur-Tipps zum Thema.
Rosa Luxemburgs Verhältnis zur russischen Revolution
War Rosa Luxemburg eine Gegnerin der Russischen Revolution?
„Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden.“ Jede*r kennt diesen Satz von Rosa Luxemburg über die Oktoberrevolution in Russland. Fast niemand kennt die Broschüre, aus der der Satz stammt. Dabei war die rote Rosa alles andere als eine Gegnerin der Oktoberrevolution. Die Geschichte eines gewollten Missverständnisses.
„Die Zukunft gehört dem Bolschewismus“ – Rosa Luxemburg
Anders als häufig behauptet, war Rosa Luxemburg keine Gegnerin der Russischen Revolution, sondern verstand sich als Waffenschwester von Lenin und Trotzki.
Leo Trotzki: Hände weg von Rosa Luxemburg!
Rosa Luxemburg hat zu viele Fans. Anarchist*innen, Sozialdemokrat*innen und Stalinist*innen berufen sich positiv auf die Gründerin der KPD. Doch Stalin hat Luxemburg und den „Luxemburgismus“ mit einer Serie von Unwahrheiten verleumdet. In diesem Aufsatz aus dem Jahr 1932 versucht Leo Trotzki, diese stalinistische Hetze zurückzuweisen und Rosa Luxemburg als eine der bedeutendsten Figuren der marxistischen Tradition zu würdigen. Sie war, in Trotzkis Worten, „ein Adler“.
Artikelserie und Büchertipps von Nathaniel Flakin über die 100 Jahre deutsche Revolution
Vor 100 Jahren betreten Revolutionär*innen in Deutschland den Rasen
Ein alter Witz besagt, dass die Deutschen nie eine Revolution machen werden, weil sie dafür den Rasen betreten müssten. Doch vor 100 Jahren, als der Erste Weltkrieg an sein Ende kam, bereitete die Arbeiter*innenbewegung in Deutschland einen Aufstand gegen den Kaiser und die Kapitalist*innen vor. Am 9. November 1918 begann der Generalstreik in Berlin – nach jahrelanger Vorbereitung.
Vor 100 Jahren: Revolution und Konterrevolution in Deutschland
In den ersten Tagen der deutschen Revolution bildeten sich überall Arbeiter*innen- und Soldatenräte. Die Sozialdemokratie verbündete sich mit dem Militär, um so viel wie möglich von der alten Ordnung zu retten. Die Kommunist*innen wollten die Kräfte der Revolution organisieren. Der Kampf spitzte sich auf dem Reichsrätekongress zu.
Novemberrevolution: Was fehlte, war die revolutionäre Partei
Die Sozialdemokratie und das Militär bereiteten sich auf die Niederschlagung der Revolution der Arbeiter*innenklasse vor, doch diese hatte keine revolutionäre Partei, um sie zum Sozialismus zu führen. Welche Lektionen können aus dieser blutigen Niederlage gezogen werden?
Fünf Lesetipps zur deutschen Revolution
Nathaniel Flakin empfiehlt fünf Bücher zum Thema der Novemberrevolution von 1918
Fünf weitere Lesetipps zur deutschen Revolution – Biografien und Memoiren
Die Literatur zu dieser „vergessenen Revolution“ ist eher dürftig. Aber aus Biografien und Memoiren der Protagonist*innen können wir viel lernen. Nathaniel empfiehlt Biografien und Memoiren zum Thema der Novemberrevolution von 1918.