Dortmund: Über 2.000 Menschen demonstrieren nach brutalem Mord an Mouhamed Dramé
Unter dem Motto “Gerechtigkeit für Mouhamed” gingen am vergangenen Samstag über 2.000 Menschen auf die Straße. Ein Foto-Bericht.
Mit einer Maschinenpistole erschoss die Dortmunder Polizei den 16-Jährigen Mouhamed Lamine Dramé. Der senegalesisch-malische Jugendliche wurde am 8. August unter Anwesenheit von 11 Polizist:innen erschossen. Diese waren nicht nur in der absoluten Überzahl, sie haben ihn auch Bruchteile einer Sekunde bevor sie die tödlichen Kugeln abfeuerten mit einem Elektroschock-Taser niedergestreckt. Ein Polizist traf den Jungen mit einer Maschinenpistole mit 5 Schüssen in den Oberkörper und im Gesicht. Doch der grausame Akt der grausamen Institution wurde nicht vergessen. So hat der Solidaritätskreis Mouhamed am vergangenen Samstag zu einer Demonstration unter dem Motto #Justice4Mouhamed aufgerufen.
Trotz Minusgraden schlossen sich über 2.000 Menschen der Demonstration an, mehr als doppelt so viele, wie die Veranstalter:innen ursprünglich erwarteten. Auch wir sind dem Aufruf der Demonstration gefolgt und haben uns mit einigen Genoss:innen aus dem gesamten Bundesgebiet an der Demonstration beteiligt. Die gesamte Demo war sehr kämpferisch und solidarisch. Allen war klar, dass diese Polizeimorde kein Einzelfall sind, was sich deutlich in Reden, aber auch in Parolen ausdrückte. In diesem Sinne wurde auch auf die unzähligen anderen Tote, die die Polizei zu verantworten hat, hingewiesen. So konnte die Mutter des in Amsterdam erschossenen Sammy Baker eine starke Rede halten, in der sie auch zur Zusammenarbeit von verschiedenen Initiativen aufrief. Wir begrüßen diesen Vorschlag und denken, dass unabhängige Untersuchungskomitees aus den Hinterbliebenen, Solidaritätskreisen, Gewerkschaften geben muss, um die Morde aufzuklären. Dabei denken wir nicht, dass es nur Verurteilungen gegen die einzelnen Täter:innen braucht, sondern eine Anklage gegen das gesamte System hinter den unzähligen Morden. Denn die Polizei hört erst auf zu morden, wenn sie nicht mehr existiert. #Justice4Mouhamed