„Diskriminierungsfreie Universität”: Personalrat an der FU fordert Ende des Outsourcings
Die Unileitung der Freien Universität Berlin beschließt „Ausgrenzungsmechanismen [...] abzubauen”. Der Gesamtpersonalrat ruft dazu auf, dass dem Statement Taten folgen sollen und das Outsourcing beendet werden muss.
Die Vizepräsidentin der FU Berlin Verena Blechinger-Talcott erklärt in einem Interview auf der Website der Freien Universität, dass Regelungen in Bezug auf Diversity und Gleichstellung beschlossen wurden. Sie schreibt dort, dass sich die Freie Universität „zu ihrer Verantwortung als öffentliche Institution bekennt. Dazu gehört, die Verschiedenheit von Menschen stärker anzuerkennen und wertzuschätzen und selbstkritisch Ausgrenzungsmechanismen zu erkennen und abzubauen.“
Der Gesamtpersonalrat der FU begrüßt in seiner Stellungnahme die Ziele der FU und schlägt vor, die Beschlüsse zum Anlass zu nehmen auch „unternehmerische Entscheidungen seitens des Präsidiums der Freien Universität Berlin in Sachen Gleichstellung und Diskriminierungsfreiheit [zu überprüfen].”
Der Gesamtpersonalrat argumentiert, dass durch das Outsourcing, also die Ausgliederung gewisser Bereiche an Fremdfirmen oder eigens dafür gegründete Tochterfirmen dazu führt, dass die outgesourcten Beschäftigten nicht über gleiche Rechte verfügen, wie die direkt an der FU angestellten. Das trifft insbesondere migrantische und weibliche Personen, die im Bereich der Reinigung arbeiten und sich beispielsweise auch nicht an Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der FU wenden können, obwohl sie an der FU arbeiten – aber eben nicht dort angestellt sind.
„Wir verstehen unter Gleichstellung und diskriminierungsfreiem Ort, dass eben jene ausgegliederten Reinigungskräfte künftig wieder über die gleichen Rechte verfügen sollten wie FU-Beschäftigte, indem sie als Beschäftigte eingegliedert werden. Sie müssen an Personalversammlungen teilnehmen dürfen und selbstverständlich auch ihre Rechte in den wählbaren, demokratischen Gremien der FU wahrnehmen können. Das vorherrschende Outsourcing bewirkt das Gegenteil von Gleichstellung und Integration.”, so der Gesamtpersonalrat weiter.
Betroffen von Outsourcing ist nicht nur die Reinigung, sondern auch der Wach- und Sicherheitsdienst. Die studentische Vollversammlung zu Beginn des Jahres forderte die Rückführung von allen outgesourcten Bereichen. Die Initiative des Gesamtpersonalrats zeigt auf, welche Schritte wirklich notwendig sind auf dem Weg zu einer “diskriminierungsfreien Universität”: die wirkliche Gleichstellung aller Beschäftigten!