„Die Zukunft gehört dem Bolschewismus“ – Rosa Luxemburg

10.01.2018, Lesezeit 2 Min.
1

Anders als häufig behauptet, war Rosa Luxemburg keine Gegnerin der Russischen Revolution, sondern verstand sich als Waffenschwester von Lenin und Trotzki.

Oft wird versucht, Rosa Luxemburg als Gegnerin der russischen Revolution zu präsentieren: Die „demokratischen“ Luxemburg und Liebknecht gegen die „diktatorischen“ Lenin und Trotzki. Aber diese vier verstanden sich selbst als Waffengeschwister, die gemeinsam für die sozialistische Weltrevolution kämpften – dazu gehörte es selbstverständlich, sich gegenseitig zu kritisieren.

Während des Oktoberaufstandes in Petrograd saß Luxemburg noch in einem Gefängnis des deutschen Kaiserreichs. Doch auch in den Gefängnismauern machte sie ihre Begeisterung für die Bolschewiki deutlich:

Worauf es ankommt, ist, in der Politik der Bolschewiki das Wesentliche vom Unwesentlichen, den Kern von dem Zufälligen zu unterscheiden. In dieser letzten Periode, in der wir vor entscheidenden Endkämpfen in der ganzen Welt stehen, war und ist das wichtigste Problem des Sozialismus geradezu die brennende Zeitfrage: nicht diese oder jene Detailfrage der Taktik, sondern: die Aktionsfähigkeit des Proletariats, die Tatkraft der Massen, der Wille zur Macht des Sozialismus überhaupt. In dieser Beziehung waren Lenin und Trotzki mit ihren Freunden die ersten, die dem Weltproletariat mit dem Beispiel vorangegangen sind, sie sind bis jetzt immer noch die einzigen, die mit Hutten ausrufen können: Ich hab’s gewagt!

Dies ist das Wesentliche und Bleibende der Bolschewiki-Politik. In diesem Sinne bleibt ihnen das unsterbliche geschichtliche Verdienst, mit der Eroberung der politischen Gewalt und der praktischen Problemstellung der Verwirklichung des Sozialismus dem internationalen Proletariat vorangegangen zu sein und die Auseinandersetzung zwischen Kapital und Arbeit in der ganzen Welt mächtig vorangetrieben zu haben. In Rußland konnte das Problem nur gestellt werden. Es konnte nicht in Rußland gelöst werden. Und in diesem Sinne gehört die Zukunft überall dem „Bolschewismus“.

Luxemburg und Liebknecht haben es nicht geschafft, die sozialistische Räterepublik in Deutschland zu gründen. Der Kampf, für den Luxemburg und Liebknecht ihre Leben opferten, ist noch nicht zu Ende. Denn die Welt wird noch von Kapitalist*innen beherrscht, die Milliarden Lohnabhängige ausbeuten und die Menschheit immer wieder in Kriege stürzen. Wir studieren ihre Leben, um diesen Kampf besser zu führen.

Siehe auch: War Rosa Luxemburg eine Gegnerin der russischen Revolution?

Mehr zum Thema