Die Kämpfe verbinden!

10.05.2016, Lesezeit 3 Min.
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Flugblatt von RIO Berlin für den Warnstreik von Siemens im Rahmen der Metall- und Elektro-Tarifrunde.

Metall- und Elektroindustrie, Botanischer Garten, Amazon, Lehrer*innen, Krankenhäuser, Real… die Kämpfe verbinden!

In den letzten Wochen haben 360.000 Kolleg*innen in 1.900 Betrieben die Arbeit niedergelegt. Ihre Forderung lautet: fünf Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. Angesichts der horrenden Profite der Konzerne ist diese Forderung richtig. Die Warnstreiks verdienen die Unterstützung von allen Arbeiter*innen und kämpferischen Jugendlichen.

Doch nicht nur in der Metall- und Elektroindustrie wurde in den letzten Wochen an vielen Orten gestreikt…

Botanischer Garten: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!

Viele Beschäftigte arbeiten für ein ausgegliedertes Tochterunternehmen. Sie verdienen bis zu 42% weniger als ihre Kolleg*innen, die nach Tarif bezahlt werden, obwohl sie genau die gleiche Arbeit machen. In den letzten Wochen hatten sie drei Warnstreiks.

Amazon: Tarifvertrag jetzt!

Beim Onlinehändler kämpfen die Beschäftigten seit mehr als drei Jahren für einen Tarifvertrag. Der US-Konzern weigert sich bisher, auch nur mit der Gewerkschaft zu sprechen.

Angestellte Lehrer*innen: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!

Fast die Hälfte der Lehrer*innen in Berlin sind in einem Angestelltenverhältnis. Sie verdienen bis zu 600 Euro im Monat weniger als ihre Kolleg*innen, die verbeamtet sind. In den letzten Jahren hatten sie insgesamt 19 Streiktage und kämpfen weiter.

Krankenhäuser: Mehr von uns ist besser für alle!

An öffentlichen Kliniken arbeiten viele Beschäftigte, z.B. Therapeut*innen oder Reiniger*innen, für Subunternehmen und haben keinen Tarifvertrag. Krankenpfleger*innen fordern auch mehr Personal – an der Charité gab es auch einen ersten Etappensieg.

Real: Zurück in die Zukunft!

Die Metro Group will ihre Krise auf dem Rücken ihrer Belegschaft lösen. Die Supermarktkette Real ist aus dem Tarifvertrag ausgetreten, um die Löhne massiv senken zu können. Dagegen wehren sich zehntausende Kolleg*innen.

Was haben diese Streiks gemeinsam?

Ja, es sind unterschiedliche Gewerkschaften: IG Metall, ver.di, GEW… Aber wir sind alle Lohnabhängige. Wir müssen von unserer Arbeit überleben. Und die Frage ist, ob die Kapitalist*innen mit uns machen können, was sie wollen. Wenn sie bei Amazon und Real tariflose Zustände durchsetzen können, werden andere Sektoren bald auch an der Reihe sein.

Wir haben auch ähnliche Probleme: Leiharbeit. Outsourcing. Prekäre Verträge. Das sind Mittel von allen Unternehmen – ob öffentlich oder privat –, um gewerkschaftliche Strukturen zu zerschlagen und damit ihre Profite zu erhöhen.

Wir können uns dagegen wehren. Wir müssen die Kämpfe zusammenführen – in dem wir zum Beispiel nicht nur am gleichen Tag streiken, sondern auch gemeinsame Streikkundgebungen abhalten. In Berlin hat es schon mal gemeinsame Streiks von Lehrer*innen (GEW) und Einzelhändler*innen (ver.di) gegeben. Warum nicht auch von der IG Metall auch?

So könnten wir uns für gemeinsame Forderungen stark machen – oder überhaupt erst ins Gespräch kommen und gemeinsame Forderungen finden.

– Wie stoppen wir Leiharbeit und erreichen gute Arbeit für alle?
– Wie können wir bessere Bedingungen durchsetzen?
– Wie können wir in Gewerkschaften und Betrieben mehr selbst bestimmen?

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