Der internationale Frauenkampftag füllt Straßen auf der ganzen Welt
Es ist weder ein Fest noch um ein Ritual. Jedes Jahr gibt es für uns neue Gründe, auf die Straße zu gehen: für unsere noch nicht erkämpften Rechte, gegen die Missbräuche und Missstände dieses kapitalistischen Systems, dessen Regime uns nur Krieg, Ausbeutung, Elend und Diskriminierung bringen. Aber hier sind wir wieder, und kämpfen weiter.
Am 8. März mobilisierten sich erneut Millionen von Frauen und Queers in vielen Ländern. In Europa standen die Forderungen gegen den Krieg im Mittelpunkt. In mehreren lateinamerikanischen Ländern steht die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen im Vordergrund. In einigen Ländern wie Argentinien protestieren Tausende gegen den kolonialen Pakt der Regierung mit dem Internationalen Währungsfonds.
Deutschland
In Deutschland stand der 8. März vor allem im Zeichen des Ukraine-Kriegs. Zudem streikten bundesweit etwa 22.000 im Sozial- und Erziehungsdienst für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen.
Als Klasse Gegen Klasse und Brot und Rosen demonstrieren wir in München und Berlin für einen klassenkämpferischen und antiimperialistischen Feminismus. Gemeinsam mit anderen sozialistischen und feministischen Gruppierungen kritisieren wir die Aufrüstungspläne der Ampelregierung, die mit Beteiligung der Grünen unter Vorwand der „feministischen Außenpolitik“ durchgesetzt wird.
Frankreich
Vor dem Hintergrund des offenen Krieges in der Ukraine, wo Zivilist:innen auf Befehl Putins von der russischen Armee bombardiert und getötet werden, des Wettrüstens seitens der NATO sowie der Verschärfung der Sanktionen gegen Russland, die vor allem die Arbeiter:innen und Massen treffen, beschlossen unsere Genossinnen von Du Pain et des Roses, dem feministischen Kollektiv von Révolution Permanente, unter dem Slogan „No Putin, no NATO“ gegen den Krieg zu demonstrieren.
Spanischer Staat
In Barcelona gab es Streikposten gegen die Arbeitsmarktreform, das rassistische Einwanderungsgesetz und gegen den Krieg. In anderen Städten des spanischen Staates wurde ebenfalls zu Mobilisierungen aufgerufen, unter dem Motto: Russische Truppen raus aus der Ukraine! Nieder mit der NATO! Nein zur imperialistischen Aufrüstung! Gegen die extreme Rechte und ihre Queerfeindlichkeit! Gegen sexistische Gewalt! Für einen antikapitalistischen und klassenkämpferischen Feminismus!
Argentinien
Zehntausende von Frauen demonstrieren gegen patriarchale Gewalt und den Internationalen Währungsfonds (IWF). Vor dem Nationalkongress in Buenos Aires, aber auch in den wichtigsten Städten des Landes kam es zu massiven Demonstrationen. Auf dem Kongressplatz fanden zwei Kundgebungen statt, in denen verschiedene Dokumente verlesen wurden.
In Buenos Aires füllten mehr als 60.000 Frauen, Jugendliche, Arbeiter:innen, Arbeitslose, Lesben, Transmenschen sowie Cis-Männer die Umgebung des Kongresses, wo sich die Gouverneure der verschiedenen Provinzen trafen, um ihre Zustimmung zu dem Pakt mit dem IWF zu bekunden, den die Regierung abgeschlossen hat und der nur mehr Armut und Prekarisierung für Millionen von Frauen und Queers bedeutet.
Venezuela
In Caracas forderten die Mobilisierungen ein Ende der Prekarität und des Elends, männlicher Gewalt und Femiziden sowie die Legalisierung der Abtreibung.
Gleichzeitig fanden Aktionen im Parque Carabobo und auf der Plaza el Venezolano statt, und beide Proteste mündeten in eine Frauenversammlung im Parque Carabobo, in der die Forderungen nach Löhnen in Höhe des Grundbedarfs und gegen Arbeitsplatzunsicherheit, gegen Femizide, Transfemizide und patriarchale Gewalt sowie für das Recht auf freie, sichere und kostenlose Abtreibung erhoben wurden.
Brasilien
In Brasilien riefen sie in verschiedenen Städten zu Demonstrationen gegen Bolsonario, für legale Abtreibung und gegen den Krieg auf.
Mexiko
Alleine in Mexiko-Stadt gingen mehr als 100.000 Frauen auf die Straße. Trotz des massiven Polizeieinsatzes von Präsident López Obrador ging die Frauenbewegung mit einer Fülle von Slogans, Wut und Farben auf die Straße, die in der Sonne glänzten.
Ein Ende der Gewalt gegen Frauen, deren höchster Ausdruck der Feminizid ist, die aber vielfältige, unerträgliche Formen annimmt, war eine der Forderungen, die im Mittelpunkt der Mobilisierung am 8. März 2022 standen. Ebenso wie das Recht auf legale, sichere und kostenlose Abtreibung, das in Slogans skandiert und mit Zehntausenden von grünen Schals verziert wurde.
Italien
In Rom wurde zu einer Demonstration gegen die russische Aggression gegen die Ukraine und gegen die militaristische Eskalation der NATO aufgerufen, an der sich 50.000 Menschen beteiligten.
Chile
In mehreren Städten Chiles fanden große Mobilisierungen statt. Mit einer herausragenden Beteiligung von Arica bis Temuco hat die sozialistische Frauenorganisation Pan y Rosas am 8. März mobilisiert und auf die Notwendigkeit hingewiesen, für unsere Rechte auf die Straße zu gehen und sich zu organisieren. In Santiago stand die Organisation an der Spitze eines internationalistischen und antiimperialistischen Blocks gegen den Krieg in der Ukraine und die militaristische Intervention der NATO in Osteuropa.
Costa Rica
Dasselbe geschah in Costa Rica, wo sie dazu aufriefen, sich für einen Stopp der wirtschaftlichen Anpassungen, die Gewährleistung der für den Schutz der Frauenrechte erforderlichen Mittel sowie für eine legale, sichere und kostenlose Abtreibung einzusetzen.
Uruguay
In Uruguay demonstrierte eine Menschenmenge aus Frauen aller Altersgruppen durch die Straßen von Montevideo und durch das ganze Land. In diesem Jahr hatte sie die Besonderheit, dass sie im Rahmen eines 24-stündigen Streiks der Gewerkschaftszentrale PIT-CNT stattfand, der für den internationalen Tag der arbeitenden Frauen und für die Kampagne für die Volksabstimmung am 27. März aufgerufen wurde. An diesem Tag soll über das „Ley de Urgente Consideración“ abgestimmt werden, das tiefe Einschnitte in Grundrechte wie die Rechte für Kinder und die Unabhängigkeit der Justiz bedeuten würde.