Der erste Mai ist kein Feiertag, sondern ein Kampftag!
Immer wieder versuchen alle möglichen Kräfte den ersten Mai zu entpolitisieren. Doch woher kommt der internationale Kampftag der Arbeiter:innenklasse eigentlich? Eine kurze Geschichte.
Die Ursprünge des ersten Mai
Die Geschichte des 1. Mai geht bis ins Jahr 1856 zurück, als die australische Arbeiter:innenbewegung mit einer Massendemonstration den Acht-Stunden-Arbeitstag forderte. 30 Jahre später, am 1. Mai 1886, rief dann die nordamerikanische Arbeiter:innenbewegung zum Generalstreik auf, um ebenfalls für den Acht-Stunden-Tag zu protestieren. Der Streik in der Industriestadt Chicago wurde jedoch von der Polizei blutig niedergeschlagen. Auf dem Gründungskongress 1889 der Zweiten Internationale, einem Bund von sozialistischen Parteien, wurde dann der 1. Mai in Gedenken an die Opfer von Chicago zum Kampftag der internationalen Arbeiter:innenbewegung ausgerufen. Bereits ein Jahr später gingen rund um die ganze Welt Gewerkschaften auf die Straße, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Eine zentrale Losung blieb der Acht-Stunden-Tag: acht Stunden arbeiten, acht Stunden schlafen und acht Stunden Freizeit und Erholung.
Der erste Mai und die Nazis
Schon im Dritten Reich versuchten die Nazis, den 1. Mai als Arbeitertag für sich zu missbrauchen, um gleich am 2. Mai 1933 die Gewerkschaften zu zerschlagen. Sie hielten also absolut gar nichts von Arbeiter:innenrechten und -organisationen. Deshalb haben sie den Kampftag auch in den „Tag der nationalen Arbeit“ umbenannt und versuchten ihn mit ihrer reaktionären Propaganda zu füllen. Doch der 1. Mai gehört uns als Kampftag und nicht den Faschist:Innen. Lasst uns deshalb am ersten Mai für die internationale Solidarität aller Arbeiter:innen weltweit ein Zeichen setzen und Faschist:innen konsequent bekämpfen!
Der erste Mai heute
Nach der NS-Diktatur wurde der erste Mai offiziell in „Tag der Arbeit“ umbenannt und sowohl die faschistische Version des Feiertages, als auch der revolutionäre Ursprung aus dem Namen gestrichen. Doch auch über 100 Jahre nach Bestehen hat der 1. Mai weder an Bedeutung, noch an Notwendigkeit verloren. Während die Konzernchefs wieder dicke Profite erwirtschaften, hält die Epoche der Krisen, Kriege und Revolutionen weiter an. Leih- und Zeitarbeit finden kein Ende, Lindners Sparpläne untergraben den Sozialstaat und die korrupte Gewerkschaftsbürokratie benennt ihren Verrat an Arbeitskämpfen als „realistische Forderungen“.
Das macht es wichtiger denn je am 1. Mai Unterdrückung und Ausbeutung weltweit mit einer geeinten Antwort der Arbeiter:innenklasse zu begegnen! Der 1. Mai steht in diesem Jahr wieder im Zeichen des Ukraine-Kriegs und seiner internationalen politischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen. Zum internationalen Kampftag der Arbeiter:innenklasse gehen wir gegen Krieg, Aufrüstung und die Abwälzung der Kriegskosten auf die Arbeiter:innen und die Jugend auf die Straße. Dafür ist es auch notwendig, sich an der Basis der Gewerkschaften und in den Betrieben zu organisieren, um die Bürokratien der Gewerkschaften zu Mobilisierung zu zwingen.
Der 1. Mai ist kein Feiertag, sondern ein Kampftag! Wir sehen uns morgen auf den Straßen!
Wenn ihr morgen auch auf die Straße geht, dann schickt uns gerne Videos und/ oder Fotos per Mail oder Instagram, sowie kurze Textberichte, die wir dann auf unserer Website veröffentlichen.