Das neue Schuljahr und unsere Perspektive

18.08.2013, Lesezeit 4 Min.
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// Leitartikel aus Red Brain Nr. 22 //

Und schon wieder ist es soweit: ein neues Schuljahr beginnt und die linke SchülerInnengruppe RedBrain ist weiterhin an mehrere Schulen in Berlin aktiv. Im letzten Schuljahr fanden verschiedene Kämpfe und Aktionen statt, an denen wir teilgenommen haben. Wir wollen mit der gleichen Perspektive auch in diesem Jahr vorne dabei sein!

In den letzten Tagen füllte sich die Stadt wieder einmal mit Wahlplakaten voller hohler Phrasen. Auch wenn die meisten an der Schule nicht wählen dürfen, sollten wir uns eine Meinung bilden. Wir laden alle dazu ein, mit uns darüber zu diskutieren. Wir von RedBrain schenken der politischen Kaste, die sich durch ihre Abgeordnetengehälter bereichert und Kürzungen gegen uns durchsetzt, kein Vertrauen. Was auf ihren Plakaten steht, interessiert sie schon wenige Tage nach der Wahl nicht mehr. Dagegen brauchen die ArbeiterInnen und die Jugend eine unabhängige politische Führung, die sich für die brennenden sozialen und demokratischen Fragen einsetzt und ernsthafte Forderungen aufstellt: gegen die Verteuerung des Lebens, gegen Leih- und Kurzarbeit, die der Jugend die Perspektiven raubt, für eine kostenlose Bildung mit Qualität für alle, etc.

Auch an unserer Schule finden Wahlen statt, doch interessieren diese keinen so wirklich. Klar: man kann nichts entscheiden, denn unsere GesamtschülerInnenvertretung (GSV) ist ein reiner Laberladen. Sie wird höchstens dazu genutzt, weniger Unterricht zu haben. Wir haben in den letzten Wahlen und im ganzen Jahr danach versucht, eine politisierende Perspektive aufzuzeigen. Dabei sind wir oft an die Grenzen der GSV gestoßen. Daher hegen wir keine Illusionen in die Möglichkeiten, die uns ein Parlament bietet, genauso wie wir die gesamte Scheindemokratie bürgerlichen Parlamentarismus‘ ablehnen: Wir brauchen ein System der ständigen Kontrolle unserer Gewählten, durch Wähl- und Abwählbarkeit. Dabei lehnen wir den Parlamentarismus nicht kategorisch ab, sondern benutzen ihn dafür, uns bekannter zu machen und unseren Kampf auf der Straße zu vergrößern.

Daher werden wir auch im kommenden Jahr die Kämpfe der LehrerInnen, wie zum Beispiel am 21. und 22. August, unterstützen und für eine selbstverwaltete, demokratische Bildung im Interesse der Mehrheit und nicht der Profitinteresse der Konzerne, die unabhängig vom Staat und kostenlos für alle zugänglich ist, kämpfen. Dabei brauchen wir gute Arbeitsbedingungen für die LehrerInnen, damit wir Unterricht mit Qualität bekommen können.

Neben diesen Aktivitäten werden wir uns weiterhin mit selbstständiger Bildung bspw. dem Marxismus widmen.

Wir sind die Jugend, die sich mit den ArbeiterInnen gemeinsam für ihre und unsere Interessen einsetzt. So haben wir es bei verschiedenen Streiks wie bei das ausgelagerte Charité Facility Management an der Charité oder bei Neupack in Hamburg gemacht und so haben wir auch den LehrerInnenstreik aktiv unterstützt. Die Jugend in Chile und Brasilien ist unser Vorbild.

Wir sind eine solidarische Jugend, die sich gegen die Angriffe unserer Regierung auf die Rechte und Lebensbedingungen der ArbeiterInnen und Jugend vor allem im Zuge der Euro-Krise in Südeuropa stellt. Denn diese Angriffe können genauso schnell gegen uns angewendet werden.

Wir sind eine revolutionäre Jugend, die für den Sturz des Kapitalismus ist. Keine Reform kann verhindern, dass die herrschende Klasse immer aggressiver unsere Lebensbedingungen angreift. Die Selbstorganisierung der ArbeiterInnen und der Jugend ist unsere Waffe im Kampf gegen das Kapital.

Alle diejenigen, die Interesse an diesen Sachen haben und uns zustimmen oder mit uns diskutieren möchten, sind gerne zu unseren Treffen eingeladen.

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