CDU-Haushaltssperre streicht Klassenfahrten

12.11.2024, Lesezeit 3 Min.
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Schulausflug auf einem Wanderweg, Foto: Nowaczyk/ shutterstock.com

Die kürzlich von der CDU verhängte Haushaltssperre der Berliner Regierung stellt die Zukunft von Klassenfahrten in Frage und trifft vor allem sozial benachteiligte Schüler:innen. Zudem wurde in Aussicht gestellt, dass Lehrkräfte keine Reisekostenrückerstattung bekommen werden.

Das vorgesehene Budget für Klassenfahrten soll laut der Berliner Regierung nicht ausreichen. Die geplanten 1,5 Millionen Euro können die bis Ende dieses Jahres 8.500 beantragten und bewilligten Klassenfahrten nicht abdecken. 

Von Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) wurde zwar nun angekündigt, dass es 2025 wieder ein Budget für die Kostenrückerstattung geben wird, doch begrenzt. Es soll einen „maßvollen“ Umgang mit den Geldern geben, die auf alle Schulformen und 12 Bezirke gleichmäßig verteilt werden sollen. Ob dabei die Klassenunterschiede zwischen den Bezirken und die Anteile von finanziell benachteiligten Kindern an den Schulen berücksichtigt werden, bleibt fraglich. Jetzt dürfen Schulen aufgrund der Haushaltssperre bis Ende November keine Buchungen für Klassenfahrten abschließen.

Klassenfahrten sind weit mehr als nur ein pädagogisches Instrument; sie sind ein zentraler Bestandteil einer gerechten Bildungspolitik, die allen Schüler:innen die Chance auf gemeinsames Lernen und sozialer Integration bietet. Der Wegfall solcher Angebote verstärkt die soziale Ungleichheit im Bildungssystem und reflektiert die strukturelle Unterfinanzierung des Bildungssektors. Diese Situation ist das Ergebnis jahrelanger, unzureichender Investitionen in das Bildungswesen, das dringend die finanziellen Mittel benötigt, um den Bedürfnissen aller Schüler:innen gerecht zu werden.

Besonders kritisch ist die Situation für Schüler:innen, die Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) erhalten. Diese Kinder haben ohnehin eingeschränkten Zugang zu sozialen Aktivitäten. Die Haushaltssperre verstärkt die Marginalisierung bereits benachteiligter Gruppen und trägt zur Isolation bei. 

Es ist dringend notwendig, dass die Bildungspolitik sozial gerechte Lösungen entwickelt, die eine inklusive Teilhabe an Bildungsangeboten sicherstellen und die Lehrkräfte entlasten. Statt immer wieder Kürzungen vorzunehmen, sollten signifikante Investitionen in das Bildungswesen getätigt werden, um die Rahmenbedingungen für alle Schüler:innen zu verbessern. Bildung muss ein öffentliches Gut sein, das für alle zugänglich ist und nicht an finanziellen Einschränkungen scheitern darf.

Klassenfahrten sollten kein Luxus sein, auf welchen nicht alle Schüler:innen Zugriff haben können. Statt so die Kinder ärmerer Familien zu isolieren und aus der Gemeinschaft und dem Sozialleben in Schulen auszuschließen, sollten mehr Gelder in das sowieso schon marode Bildungswesen und in die Unterstützung von Familien, die BuT beziehen, investiert werden. Zudem kann das Schul- und Bildungswesen nicht weiterhin an einzelnen Lehrkräften hängen, die trotz der Aussicht, die Reisekosten selber stemmen zu müssen, die Klassenfahrten anbieten möchten und so die Realisierung von geplanten Klassenfahrten finanzieren.

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