April: Offenes KGK Workers Treffen in Berlin

Diesen Freitag, den 05. April, laden wir um 18:30 Uhr zu einem offenen Treffen unserer Arbeiter:innen-Gruppierung KGK Workers in Berlin ein. Es ist das zweite Treffen unserer neuen Themenreihe Erziehung, Bildung und Soziales. Unser erstes KGK Workers Treffen dazu, anhand der aktuellen politischen Situation in Deutschland, beinhaltete viele Diskussionen: Was wollen wir, die Beschäftigten, Kindern in der Schule beibringen? Inwiefern ist Bildung politisch? Welche Beispiele für kämpferische Schulen gab es bereits?

Doch Bildung beginnt bereits vor der Schule: Im Elternhaus und in der Kita. Erziehung, Bildung und Pädagogik sind eng miteinander verwoben. Für viele Eltern ist die Kita essenziell, da es ermöglicht, die Reproduktionsarbeit, zumindest teilweise, auszulagern. Diese Reproduktionsarbeit ist nicht kostenlos: Die Preise für Kita-Plätze steigen immer mehr. Zuletzt berichtete ein Elternteil aus München von Kosten von 1.600€ für den Krippenplatz ihrer Tochter.  

Außerdem fehlen aktuell rund 430.000 Kitaplätze und fast 100.000 Erzieher:innen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) spricht von einer andauernden Berufsflucht von Erzieher:innen, begründet durch die schlechten Arbeitsbedingungen. Es ist klar, warum: Immer mehr Geld wird in Aufrüstung, Militär und Unternehmen gesteckt, während soziale Sektoren seit Jahren auf Sparflamme agieren. 

Als Beschäftigten-Gruppierung von KGK erleben wir die Auswirkungen dieser Entwicklungen in Gesprächen mit Genoss:innen sowie in unserem eigenen beruflichen Umfeld. Täglich sehen wir, wie sich die die Sparpolitik und die Kürzungen auf unsere Schüler:innen, Klient:innen, Kinder, Kolleg:innen und uns selbst auswirkt: Überfüllte Klassen, marode Kitas und Schulen, Burn-Outs und vieles mehr. Doch es muss nicht so bleiben, wie es ist. Wir wollen uns verschiedene Systeme der Kindertagesbetreuung anschauen und herausfinden, was wir von ihnen lernen können. Zum Beispiel war in der frühen Sowjetunion ein entschiedenes Ziel der Kindergärten war, dass sie Müttern die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen sollten. Die Kinder lernten bereits von Klein an, Versammlungen zu leiten und an ihnen teilzunehmen, um ihnen die größtmögliche Bestimmung über ihren Alltag zu geben, und sie auf ihr Erwachsenenleben vorzubereiten, in dem sie in demokratisch strukturierten Räten über die Gesellschaft entscheiden sollten.

Bist du ebenfalls in den Bereichen Bildung, Erziehung und Soziales tätig, oder an dem Thema interessiert? Was für ein Bildungssystem brauchen wir, und wie können wir erreichen, dass auch kleine Kinder selber über ihren Alltag und ihr Leben entscheiden können?  Wenn du an dieser Diskussion teilnehmen möchtest, bist du herzlich eingeladen, zu unserem offenen Treffen zu kommen und dich mit uns zu organisieren!