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C.L.R. James: Warum Schwarze sich dem Krieg widersetzen sollten

12.09.2020, Lesezeit 65 Min.
Übersetzung:
1
Leo Trotzki und C.L.R. James (Abbildung: Sou Mi)

C.L.R. James schrieb dieses Pamphlet Ende 1939 für die Socialist Workers Party. Der Zweite Weltkrieg hatte gerade begonnen, und in den Vereinigten Staaten bereiteten sich Republikaner, Demokraten und Stalinisten darauf vor, im Namen der "Demokratie" Schwarze Arbeiter zur Unterstützung des Krieges aufzurufen. James hingegen, rief die Schwarzen Arbeiter zum Kampf gegen den Imperialismus auf. Dieser Text ist Teil unserer Sammlung über den Marxismus und den Schwarzen Kampf.

Original Text: C.L.R. James: Why Negroes Should Oppose the War

Schwarze und der Krieg

In Europa wütet der Krieg. Wie Woodrow Wilson, sagt auch Roosevelt, dass er versuchen wird, Amerika raus zu halten, aber wir wissen, dass er alle Vorbereitungen getroffen hat, um Amerika in den Krieg hineinzuziehen.

Das ist die Situation, mit der das amerikanische Volk und die großen Massen auf der ganzen Welt konfrontiert sind. Die Schwarzen, hier wie anderswo, wissen, dass große Entscheidungen getroffen werden, die ihre gesamte Zukunft beeinflussen werden. Was sollen sie tun? Was bedeutet dieser Krieg für die Schwarzen? Was müssen sie darüber denken?

Schwarze, Brüder und Schwestern, Genossen und Freunde, es nützt nichts, wenn wir uns gegenseitig zuflüstern, dass dies ein Krieg der Weißen ist. Der Standpunkt, den wir heute einnehmen, wird dazu beitragen, über das Schicksal der Welt und über Ihr eigenes Schicksal für viele, viele Jahre zu entscheiden. Roosevelts Kriegspropaganda war für dich und die anderen Arbeiter und Bauern Amerikas in den letzten zwei Jahren allgegenwärtig. Jetzt, da die Stunde näher rückt, werden die Pfarrer, die Elk Führer (“Benevolent and Protective Order of Elks”, eine rassistische Sekte von Nationalist*innen)”, die republikanischen und demokratischen Schwarzen Bosse, die Universitätsprofessoren, alle ihre Lautsprecher einschalten, ihre Fahnen schwenken und ihre großen Trommeln schlagen, um euch zu verwirren und euch zur Unterstützung dieses Krieges zu treiben. Aber in euren Herzen spürt ihr, die Massen des schwarzen Volkes, dass dieser Krieg nicht euer Krieg ist. Du hast das Gefühl, dass du, deine Verwandten und Freunde in der ganzen Welt, in Amerika, in Afrika und auf den Westindischen Inseln, einmal mehr benutzt und dann beiseite geschleudert werden. Du hast Recht, aber nur halb Recht. Denn diesmal wirst du nicht nur benutzt werden, sondern durch die Unterstützung dieses Krieges wirst du tausendmal enger gekettet werden. Diese Ketten, die dich nun an als Packesel, Diener und Sklave der kapitalistischen Zivilisation fesseln.

Warum sie die Schwarzen nicht direkt aufrufen

In Amerika, Afrika und Westindien tragen über 150 Millionen Schwarze auf ihrem gebeugten Rücken und ihren schwitzenden Gliedmaßen eine Last, die größer ist als die aller anderen Menschen auf der Welt. Wenn dieser Krieg ein großer Krieg für Freiheit und ein besseres Leben ist, hätte man sich vor allen anderen an die Schwarzen wenden müssen. Sie brauchen ein besseres Leben und Freiheit mehr als jedes andere Volk. Aber siehe nur, wie sorgfältig jeder darauf geachtet hat, die Schwarzen in der Kriegsfrage nicht direkt anzusprechen. Bei all den Vorbereitungen auf das große Gemetzel, bei all der Propaganda, die sich wie eine Flut über uns ergießt, hat es eine große Verschwörung des Schweigens darüber gegeben, welche Rolle der Schwarze spielen muss.

Republikanische Partei, Demokratische Partei, Sozialistische Partei, alle vermeiden es sorgfältig, sich direkt auf die Schwarzen und den Krieg zu beziehen. Sie werden über die Schwarzen und die Erleichterung sprechen und schreiben, über die Schwarzen und die WPA1, über die Schwarzen und den New Deal, darüber, warum die Schwarzen früher für die Republikanische Partei gestimmt haben und warum sie jetzt für die Demokratische Partei stimmen. Die Republikanische Partei setzt eine Kommission ein, die Mittel und Wege finden soll, um die Stimme der Schwarzen zurückzugewinnen. Die Kommunistische Partei weist darauf hin, warum die Schwarzen Japan und Hitler hassen müssen, warum die Schwarzen für den New Deal stimmen müssen, warum die Schwarzen antifaschistisch sein müssen, warum die Schwarzen sich gegen diejenigen stellen müssen, die Juden angreifen. Aber über die Schwarzen und den Krieg, was die Schwarzen tun müssen, wenn die Trommeln zu schlagen beginnen und die Trompeten zu blasen beginnen, nicht ein Wort in all diesen Monaten. Die Kriegshetzer haben versucht, Schwarze als einen Teil des amerikanischen Volkes in den Krieg zu schmuggeln. Sie haben es nicht gewagt, euch offen zu erklären, warum du als Schwarzer an dem Krieg teilnehmen solltest. Sie wagen es nicht, die Diskussion zu beginnen. Sie wissen, dass ihre Argumente ihnen im Hals stecken bleiben würden. Heute und erst recht morgen werden sie versuchen, dich unter dem Deckmantel der allgemeinen Losung: “Unsere Demokratie ist in Gefahr”, in den Krieg hineinzuziehen. Eine Partei jedoch, die Socialist Workers Party, hat weder den Schwarzen noch sonst jemandem in dieser Frage von Leben oder Tod des imperialistischen Krieges, vor einen Streich zu spielen. Klar, einfach und ohne die Möglichkeit missverstanden zu werden, sagen wir, dass dieser gegenwärtige Krieg, wie auch der letzte, ein Krieg ist, der mit Muskeln, Blut und dem Leben der Armen für die Taschen und Bäuche der Reichen geführt wird. Die Armen haben nichts zu gewinnen und alles zu verlieren, wenn sie Roosevelt in einem Krieg folgen, der ausschließlich zum Wohle der Reichen geführt wird. Und vor allem die Schwarzen, die ärmsten und am meisten unterdrückten Menschen in jedem Land, in dem sie leben, wären die größten Narren, wenn sie sich diesmal, wie schon beim letzten Mal, täuschen ließen. Wir sind zuversichtlich, dass die große Mehrheit der Schwarzen, die diese Frage mit der Ernsthaftigkeit betrachten, die sie verdient, unweigerlich zu dem Schluss kommen wird, dass sie bis zum bitteren Ende gegen den Krieg kämpfen müssen.

Das ist unsere Position. Die Socialist Workers Party hat vor dem Schwarzen nichts zu verbergen. Sie sagt zu ihm, was sie den Armen- Weißen, Schwarzen in Afrika, Indern in Indien – überall sagt: „Brüder und Schwestern, welcher Hautfarbe auch immer, dieser Krieg ist nicht unser Krieg. Wir werden ihn nicht unterstützen. Wir, die Arbeiter, die armen Bauern in jedem Land, Weiße, Schwarze und Braune, werden uns nicht auf Befehl Chamberlains2, oder Hitlers umbringen – auf Anweisung Roosevelts oder des japanischen Mikado3. Wir werden für eine brüderliche Einheit zwischen allen Armen in jedem Land gegen alle Reichen kämpfen. Das ist der Krieg, den wir führen werden. Nieder mit dem imperialistischen Krieg!“

Roosevelt ist bereit für den Krieg

Bevor Hitler in Polen einmarschierte, hofften sehr viele Menschen gegen alle Hoffnung, dass es doch nicht zum Krieg kommen würde. Das ist nur sich wie der Strauß zu benehmen und so zu tun, als ob etwas nicht da wäre, denn mit dem Kopf in den Boden gegraben, können wir es nicht sehen. Jetzt, heute, hoffen sie immer noch, dass Amerika nicht hineingeht. Sie vertrauen Roosevelt, wenn er sagt, er werde versuchen, Amerika draußen zu halten. Diese Menschen sind blind für die Zeichen der Zeit. Jeder Schritt, den Roosevelt macht, zielt darauf ab, Amerika hineinzuziehen.

Lass uns die Frage der Rüstung beleuchten. In den letzten fünf Jahren hat jedes große Land seine Rüstung verdoppelt und verdreifacht. Geschütze und mehr Geschütze, Schlachtschiffe, U-Boote und Flugzeuge; Soldaten und mehr Soldaten. Während Großbritannien 1932 426 Millionen Dollar für Rüstung ausgab, gab es nun 1938 1.065 Millionen Dollar aus. Hitler machte Deutschland zu einer einzigen großen Rüstungsindustrie. Beide rüsteten für den Krieg, von dem sie wussten, dass er kommen würde. Aber die Vereinigten Staaten taten dasselbe. 1932 bat Roosevelt den Kongress um 667 Millionen Dollar, aber 1938 forderte und erhielt er 1.065 Millionen, fast doppelt so viel, und 1939 erhielt er zwei Milliarden. Warum? Er und der Kongress wissen, wie die anderen Kriegshetzer in Europa, dass heute kein Land Amerika angreifen kann. Aber Roosevelt und die amerikanischen Kapitalisten werden sich nicht heraushalten, wenn die anderen imperialistischen Länder darum kämpfen, Asien und Afrika und die Märkte in Lateinamerika zu spalten. Sie müssen da sein, um an der Teilung teilzuhaben. Wenn wir also allen spektakulären Friedensappellen Roosevelts gegenüber ein taubes Ohr zuwenden und nicht auf das achten, was er sagt, sondern auf das was er tut, können wir sehen, dass er wie alle anderen seine Kriegshandlungen hinter einer Masse von Worten für den Frieden verbirgt. Denken wir daran, dass Wilson 1917 denselben Streich gespielt hat.

Schwarze als Kanonenfutter gesucht

Roosevelt bereitet sich auf den Einsatz vor. Die schmutzige, blutige Arbeit wird getan werden, und wie immer, wenn schmutzige Arbeit getan werden muss, werden die Schwarzen den schmutzigsten Teil der Arbeit erledigen müssen. Wann immer Blut vergossen werden muss, sorgen die Herrscher dieses Landes dafür, dass die Schwarzen das ihre vergießen. Das ist ein Privileg und eine Ehre, die sie den Schwarzen niemals vorenthalten. Sie nehmen ihm seine Stimme weg, geben ihm die schlimmsten Jobs, schieben ihn in die schmutzigsten Slums, werfen ihn aus Restaurants, lynchen ihn. Aber wenn sie wollen, dass Menschen für die „Demokratie“ sterben, dass in Frankreich Gräben ausgehoben werden, dass Straßen gebaut werden, dass Latrinen gereinigt werden, während feindliche Bomber ihre Bomben regnen lassen, dann werden sie mit Sicherheit nach Schwarzen suchen. Dort sind die Machthaber dieses Landes durchaus bereit, dafür zu sorgen, dass die Schwarzen ihre vollen Rechte haben.
Aber 1939 ist nicht 1914. Heute sagen sich Hunderttausende von Schwarzen:

„Warum sollte ich mein Blut für Roosevelts Amerika vergießen, für Cotton Ed Smith und Senator Bilbo, für die ganze Jim Crow, den Schwarzen hassenden Süden, für die schlecht bezahlten, schmutzigen Jobs, für die die Schwarzen kämpfen müssen, für die wenigen Dollar an Hilfsgeldern und die Beleidigungen, die Diskriminierung, die Brutalität der Polizei und die fortwährende Armut, zu der die Schwarzen selbst im liberaleren Norden verurteilt sind?”

Wenn der gewöhnliche arbeitende Schwarze diese Frage stellt, was können die Kriegshetzer ihm dann sagen? Gar nichts. Nichts als Lügen und leere Versprechungen über eine bessere Behandlung in der Zukunft.
Nehmen wir die von den Kriegshetzern vorgebrachten Argumente, eins nach dem anderen. Ein Republikaner wie Landon, ein Demokrat wie Roosevelt oder Hull4 sagt allen (natürlich auch dem Schwarzen), dass der Krieg, der jetzt in Europa geführt wird, ein Krieg gegen die Aggression ist, ein Krieg für „Demokratie“, für die „Bewahrung der menschlichen Freiheiten“ und dergleichen. Sie sagen dies, weil sie, obwohl sie vom Frieden sprechen, in Wirklichkeit den Verstand der Arbeiter auf den Krieg vorbereiten.
Der durchschnittliche Schwarze lebt das Leben eines Ausgestoßenen im Norden. Er hat dort kaum wirklich “Demokratie“. Aber gehe heute nach Memphis, Houston, Dallas, New Orleans, Jacksonville, Birmingham, Mobile, in den ganzen Süden, wo etwa neun oder zehn Millionen Schwarze leben, und sage ihnen, sie sollen für „Demokratie“ kämpfen. Die „Demokratie“ des Südens ist so groß, dass die Schwarzen in vielen Städten nicht mit den Weißen in einem Raum sitzen könnten, um zu hören, warum sie für die „Demokratie“ sterben sollten. Es gibt Tausende von Hotels im Süden, in denen, wenn ein Schwarzer es wagte, seine Nase am Haupteingang zu zeigen, drei Hausmeister auf ihn fallen und ihn in die Gosse werfen würden, woraufhin ihn die Polizei verprügelte und ins Gefängnis brachte. In vielen Städten riskierte er, wenn er sich in die Nähe der Wahlkabine begab, verprügelt und vielleicht erschossen zu werden. In Städten im Süden muss er aus dem Hintereingang eines Busses herauskommen, sonst könnte ihn jeder weiße Polizist in der Nähe mit Kugeln durchlöchern.

Roosevelts Partei regiert im Süden

Und es ist die Demokratische Partei, die Partei von Franklin Roosevelt, die die Regierungen der Bundesstaaten im Süden kontrolliert. Streite mit diesen Demokraten über den vierzehnten und fünfzehnten Zusatzartikel, der die politischen Rechte der Schwarzen „garantiert“. Wenn du darauf bestehen, erhältst du vierzehn oder fünfzehn Kugeln. Das ist die einzige Art von Änderungsantrag, die die Süddemokraten den Schwarzen seit vielen Jahren gestatten. Sodass die große Mehrheit der Schwarzen im Süden Roosevelt und Hull sagen wird: „Was ist das für eine Demokratie, für die ich kämpfen soll? Wo ist diese Demokratie, für die ich kämpfen soll? Seit wann sind Cotton Ed Smith, Senator Bilbo und die Demokratische Partei von Franklin Roosevelt meine besten Freunde? Warum muss ich für sie sterben? Ich habe keine Angst davor zu kämpfen. Schwarze gehörten zu den größten Kämpfern der Geschichte. Aber die Demokratie, für die ich kämpfen möchte, wird mir von Hitler nicht vorenthalten. Ich kenne die Menschen, die mich fünfundsiebzig Jahre lang durch Gewehre und Revolver, durch Staatsgesetz und Lynchjustiz von ihr ferngehalten haben. Ihr, Franklin Roosevelt, Cordell Hull und Jack Garner, sagen uns, warum wir gehen und unser Blut für etwas vergießen müssen, das wir nie hatten“.

„Wir Amerikaner müssen gegen die Aggression kämpfen“, sagen Franklin Roosevelt und Cordell Hull und versuchen, amerikanische Arbeiter, Weiße und Schwarze, in den Krieg zu treiben. Kein Wunder, dass all diese Politiker so viel Angst davor haben, die Frage des Krieges direkt den Schwarzen zu stellen. Jedes Wort, das sie sagen, wird zu Asche in ihren Mündern. Einigen wir uns darauf, dass die Schwarzen gegen die Aggression kämpfen müssen. Aber wer sind die Aggressoren gegen die Schwarzen? Hitler? Das ist doch Unsinn. Die Südstaatler der Demokratischen Partei sind die größten Aggressoren gegen die Schwarzen in der amerikanischen Geschichte, und der Norden steht ihnen nicht weit nach. „Oh! aber wir meinen Aggression im Ausland, Aggression von Mussolini, Hitler und Japan“, sagen Roosevelt und Hull. Der Schwarze wird sofort antworten: „Und warum habt ihr Äthiopien nicht geholfen, wenn ihr die Aggression so hasst?

Was diese Demokraten Äthiopien angetan haben

Äthiopien war das letzte freie Teil Afrikas. Mussolini entschied, dass er es wollte. Der Völkerbund hatte geschworen, es zu verteidigen. Jeder Schwarze mit einem Funken Stolz weiß, was geschehen ist, und erinnert sich mit berechtigter Bitterkeit daran. Obwohl sie es geschworen hatten, Sie schützten Äthiopien nicht, sie verhinderten sogar, dass Waffen nach Äthiopien geliefert werden, während sie mit Mussolini verhandelten. Sie fielen Äthiopien in den Rücken – Großbritannien, Frankreich, Amerika, diese großen „Demokratien“. (Und Stalin, der behauptet, ein Freund der Schwarzen zu sein, verkaufte während der gesamten italienischen Kampagne Öl an Italien). Jetzt kommt Roosevelt angerannt, um allen guten Amerikanern (natürlich auch den Schwarzen) zu sagen, dass sie gegen die Aggression kämpfen müssen.

Und wer wird den Kampf gegen diese Aggression führen ? Die Arbeiter, wie immer. Roosevelt, Hull und Landon machen sich bereit, die Arbeiter Amerikas in den Krieg zu drängen. Dies sind genau die Männer, die aktiv mit Mussolini bei der Zerstörung des letzten unabhängigen afrikanischen Staates zusammengearbeitet haben.

Warum sollten Schwarze dem Staat vertrauen?

Oder wieder wird ein Schwarzer fragen: „Warum sollte ich euch vertrauen? Jenen, die den letzten afrikanischen Staat verraten haben. Soll ich für Polen kämpfen und einen Streit zwischen Großbritannien und Deutschland schlichten? Habe ich nichts anderes, wofür es sich zu kämpfen lohnt? Ich bin nicht so ein Narr, dass ich nicht weiß, dass internationale Angelegenheiten wichtig sind. Wenn die Afrikaner in Afrika für die Freiheit kämpfen, wie die Äthiopier gekämpft haben und immer noch kämpfen, werde ich alles tun, was ich kann, um zu helfen. Die Inder sind ein unterdrücktes Volk, und wenn sie dafür kämpfen, Großbritannien zu vertreiben, unterstütze ich sie. Schwarze gingen nach Spanien, um gegen Franco zu kämpfen. Das war eine gute Sache für Menschen, die jahrhundertelang unter Unterdrückung gelitten haben. Aber alle Imperialisten sind Unterdrücker. Als die Tschechoslowakei zerstückelt wurde, waren es das faschistische Deutschland, Ungarn und eben dieses Polen, die die Tschechoslowakei geteilt haben. Dann begannen Deutschland und Polen um denselben Knochen zu kämpfen. Großbritannien und Frankreich wussten, dass dies nur der Anfang eines Kampfes um die Weltmacht war. Also traten sie sofort an. Aber sagt mir, Franklin Roosevelt und Cordell Hull, warum muss ich, ein Schwarzer, euch da hinein folgen?“

Die größte Lüge von allen

Dann kommen wir zum letzten Argument. „Es geht nicht um Deutschland und Polen und Danzig. Aber Recht, Zivilisation und Freiheit sind durch die faschistische Aggression in Gefahr, und die Menschen in Großbritannien, Frankreich, Amerika und Belgien müssen sich im Kampf gegen die Aggression verbünden.” Von all den großen Lügen, die erzählt werden, um das Volk in den Krieg zu treiben, ist diese über den Krieg um die Zivilisation die größte.

Es gibt heute über 150 Millionen Schwarze auf der Welt. In Amerika gibt es fünfzehn Millionen. Sie sind die am schlechtesten bezahlten, am meist erniedrigten, am meisten verachteten Menschen in diesem Land, und im Süden, wo vier Fünftel von ihnen leben, werden sie wie die Juden in Deutschland behandelt. Wir wissen, wie diese große „Demokratie“ die Schwarzen im Süden terrorisiert und wie sie die Schwarzen im Norden diskriminiert.

Als Roosevelt und andere sogenannte Liebhaber der „Demokratie“ bei Hitler gegen seine Behandlung der Juden protestierten, lachte Hitler höhnisch und antwortete: „Sehen sie nur, wie sie die Schwarzen behandeln. Ich habe gelernt, wie man Juden verfolgt, indem ich die Art und Weise studiert habe, in der ihr Amerikaner die Schwarzen verfolgt“. Roosevelt hat darauf keine Antwort. Dennoch wird er die Schwarzen auffordern, gegen Hitler in den Krieg zu ziehen.

Die „demokratische“ Herrschaft in Afrika

Krieg zur Verteidigung von „Demokratie“ und Zivilisation? Lügen. Wenn wir uns Afrika ansehen, sehen wir, wie schamlos die Lüge ist, dass Belgien, Frankreich und Amerika jeden Krieg für Freiheit und Zivilisation führen werden. Denn gerade in Afrika haben Schwarze jahrelang die schlimmsten faschistischen Folterungen erlitten und erleiden sie auch heute noch. Und durch die Hand von wem? Nicht durch Hitler und den deutschen Imperialismus. Deutschland hat nicht einen Zentimeter Land in Afrika. Das ist eines der Dinge, um die es in diesem Krieg geht, die Teilung Afrikas. Hitler will etwas von Afrika, aber bis jetzt hat er jedenfalls keins. Japan hat keinen Zentimeter in Afrika und ist heute viel zu sehr damit beschäftigt, die Hälfte von China zu stehlen. Mussolini kontrolliert eine kleine Zahl von Afrikanern. Wer ist es also, der den Afrikanern Afrika weggenommen hat? Wer sonst als Großbritannien mit sechzig Millionen afrikanischer Sklaven und Frankreich mit weiteren vierzig Millionen und das „demokratische“ kleine Belgien, wenig in Europa, aber mit einem großen Stück Afrika und zwölf Millionen Schwarzen unter seiner Kontrolle. Diese „Demokratien“ sind die Diebe. Und wie behandeln sie die Afrikaner?

Wir alle wissen, wie die Schwarzen in Amerika leiden. Aber man muss nach Afrika gehen, um zu sehen, wie brutal die „Demokratien“ mit den Schwarzen umgehen. In Südafrika kann ein Schwarzer nicht einmal eine Briefmarke am selben Ort kaufen, an dem ein Weißer eine Briefmarke kauft. Sogar im Postamt gibt es ein spezielles Fenster für ihn. Er wohnt in einem ihm zugewiesenen Stadtteil und kann dort nach neun Uhr nicht ohne einen von einem Weißen unterschriebenen Passierschein abreisen. Jeder Weiße, jeder dreckige Trunkenbold eines Engländers oder Buren, kann einen Pass für einen nüchternen, sich selbst respektierenden, hart arbeitenden Schwarzen unterschreiben. Aber jeder Schwarze, der sich nach neun Uhr ohne Passierschein ausserhalb des Schwarzenviertels aufhält, wird von dem ersten Polizisten eingesperrt, der ihn anhält. Es gibt nicht mal zehn farbige Ärzte in der südafrikanischen Union5, wo über sieben Millionen Schwarze leben, und die Imperialisten sind dort seit 400 Jahren. Das ist die Kultur und Zivilisation, die sie den Afrikanern in Südafrika geben.

In Kenia können sich nicht mehr als fünf Menschen ohne polizeiliche Genehmigung treffen. Eines Tages gingen sechs von ihnen nach der Kirche nach Hause, um eine Tasse Tee zu trinken. Ein Polizist kommt herein. „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs. Das ist Aufruhr. Ihr seid verhaftet.“ Sie wurden ins Gefängnis gebracht und am nächsten Tag zu einer Geldstrafe verurteilt. Jeder erwerbstätige Afrikaner in Kenia wird mit Fingerabdrücken versehen und muss diese mit sich herumtragen, wohin er auch geht. Wird er ohne ihn erwischt, kommt er ins Gefängnis. Der Lohn in Rhodesien und Kenia beträgt manchmal vier, manchmal zehn Cent pro Tag. Ein Schwarzer ist für diese Menschen nicht mehr als ein Hund. Und dies unter der Herrschaft der großen „demokratischen“ Länder Großbritannien, Frankreich und Belgien. Er sei ein dreckiger Verräter, der den Schwarzen sagt, dass sie zum Wohle der Zivilisation für die „Demokratien“ in den Krieg ziehen müssen. Sind die Schwarzen nicht Teil der Zivilisation?

Wie sind die „demokratischen“ imperialistischen Nationen nach Afrika gekommen? Sie kamen, als Hitler Österreich und die Tschechoslowakei nahm. Hitler log, machte Versprechungen und brach sie, bestach und schickte Armeen, um alle, die Widerstand leisteten, zu massakrieren. Genauso raubten diese großen „Demokratien“ die Afrikaner Land für Land aus und halten sie immer noch in Ketten. Und jetzt bereiten Roosevelt und seine Freunde die Arbeiter darauf vor, für die großen „Demokratien“ zu kämpfen und ihr Blut zu vergießen.

Was werden die Schwarzen bekommen? Ihr Land zurückgewinnen? Als freie Menschen leben? Ganz und gar nicht. Sie müssen Großbritannien und Frankreich im Kampf gegen Hitler und Göring helfen, über Danzig und den polnischen Korridor und darüber, wer die chinesischen und lateinamerikanischen Märkte beherrschen und wer Afrika beherrschen sollte.

Erinnert euch, was sie 1914 taten

Diese imperialistischen Banditen ermutigten die Arbeiter im letzten Krieg mit dem gleichen Gerede über Demokratie, Freiheit und Zivilisation zur Rechten. Aber nachdem sie Deutschland besiegt hatten, übernahmen Großbritannien, Frankreich und Belgien einfach die deutschen Kolonien und behandelten die Schwarzen weiterhin wie zuvor. Jetzt führen sie einen weiteren Krieg. Wenn die Faschisten gewinnen, werden sie die Kolonien zurückerobern. Wenn die „Demokratien“ gewinnen, werden sie sie behalten. Aber ob die „Demokratien“ gewinnen oder die Faschisten gewinnen, die Afrikaner bleiben Sklaven in ihrem eigenen Land.

Nun haben Republikaner wie Dewey und Demokraten wie Roosevelt, Männer wie John L. Lewis6 und William Green7, allesamt Kriegshetzer für „Demokratie“, den Schwarzen hier nie etwas über die Situation der Schwarzen in Afrika erzählt. Lewis ermutigte die Schwarzen, sich der CIO (Gewerkschaft) anzuschließen, und die Schwarzen taten gut daran dies zu tun. Aber wenn Lewis den Schwarzen sagt, dass sie für die Demokratie kämpfen sollen, was er ganz sicher tun wird, müssen sie ihm einfach die gleichen Fragen stellen wie Franklin Roosevelt, und Lewis wird keine bessere Antwort geben können.

Aber James Ford und Browder und die Kommunistische Partei sind eine besondere Gruppe. Viele Jahre lang gaben sie sich als die Freunde der Schwarzen aus, bereit sie aus ihrer Knechtschaft herauszuführen. Diese Leute unterstützen alles was Stalin tut, so dass sie als Stalinisten, d.h. als Stalins Agenten, bezeichnet werden, aber damals kämpften sie noch hart für die Schwarzen. Zum Beispiel James Ford, ein schwarzer Stalinist, schreibt in einem Artikel: „Der Schwarze und der Kampf gegen den Imperialismus“:

„Die einheimische Bevölkerung hat (in Südafrika) kein Wahlrecht (mit Ausnahme der Kap-Provinz), die Macht des Staates ist von der weißen Bourgeoisie monopolisiert worden, die über die weißen Streitkräfte verfügt. Die weiße Bourgeoisie, vor allem die Buren, die am Ende des letzten Jahrhunderts von den Waffen des britischen Imperialismus besiegt wurden, hatten lange Zeit einen Streit mit dem britischen Kapital geführt. Doch in dem Maße, wie der kapitalistische Entwicklungsprozess im Land voranschreitet, vermischen sich die Interessen der südafrikanischen Bourgeoisie mehr und mehr mit den Interessen des britischen Finanz- und Industriekapitals, und die weiße südafrikanische Bourgeoisie neigt immer mehr dazu, Kompromisse mit dem britischen Imperialismus einzugehen und mit diesem zusammen eine Einheitsfront der Weißen für die Ausbeutung der einheimischen Bevölkerung zu bilden“.

Situation hat sich verschlechtert

Das schrieb Ford in The Communist (Januar 1930, S. 27). Hat sich die Situation geändert? Ja, das hat sie. Die Stimmen, die einige Schwarze am Kap hatten (auf die sich Ford bezog), wurden ihnen weggenommen. Sie sind also schlechter dran als zuvor.

Wir könnten Dutzende solcher Passagen aus den Schriften der Stalinisten drucken. Noch vor drei Jahren hatte Ben Davis jr. über die Schwarzen in Amerika folgendes zu sagen

„Die Krake der nationalen Unterdrückung streckt ihre Arme aus, um die Schwarzen zu jagen, wo immer sie sind. Im September gab es eine Wiederbelebung des Klu-Klux-Klan in Peekskill, New York, mit dem Versprechen, wieder gegen Schwarze, Katholiken und Juden vorzugehen. In Allentown, PA, wo James W. Ford im August letzten Jahres eine Wahlkampfrede halten sollte, gab der Klu-Klux-Klan Flugblätter heraus, in denen stand, dass die Stadt ‚mit Schwarzblut triefen würde‘, wenn Ford sprechen würde.

Damit unterschied sich dieser Schwarze Stalinist von Roosevelt. Er verbarg die Notlage der Schwarzen im Süden nicht.

Diskriminierung in Harlem

Und er wusste über die Situation in Harlem Bescheid. „Diese reaktionären Praktiken gegen die Schwarzen gingen mit den unerbittlichsten Angriffen gegen den ohnehin schon niedrigen Lebensstandard der schwarzen Massen einher. In Harlem, dem größten städtischen Zentrum für Schwarze in der Welt, ist die Diskriminierung am Arbeitsplatz weit verbreitet, und die Arbeitslosigkeit wird vom New Yorker World-Telegram, einer kapitalistischen Tageszeitung, auf über achtzig Prozent geschätzt. Ähnliche Situationen; mehr oder weniger akut, im ganzen Land, bekräftigen das Axiom (o.a. Urteil), dass reaktionäre Ladenbesitzer ihre schwersten Lasten den schwarzen Lohnempfängern aufbürden“.

Dennoch sagten die Stalinisten jahrelang den Schwarzen und allen anderen, dass sie diese „Demokratie“ verteidigen müssten.

Und wenn Ford, Davis, Patterson und andere Schwarzen Stalinisten, sagen, „verteidigen“ bedeutete das, dass die Schwarzen gehen und für diese „Demokratie“ kämpfen müssten. Die Kommunistische Partei sagte, dass alle Arbeiter (einschließlich der Schwarzen) Roosevelt unterstützen sollten, und Roosevelt bereitete sich darauf vor, Amerika hineinzuziehen.

Es sollte jetzt jedem Schwarzen klar sein, dass die Kommunistische Partei heute ein ebenso großer Betrüger des schwarzen Volkes ist wie die Republikanische und die Demokratische Partei. Es gab eine Zeit, in der die Kommunisten und Sowjetrussland die größten Führer der Armen und Unterdrückten in jedem Land einschließlich der Schwarzen waren. Sie riefen alle Arbeiter und Bauern dazu auf, überall gegen Imperialisten und Kapitalisten zu kämpfen, vor allem in einem Krieg. Aber diese Tage sind vorbei, und sie sind seit vielen Jahren vorbei.

Stalin verkaufte während des gesamten Martyriums von Äthiopien, Öl an Italien. Das ist Beweis genug für jeden Schwarzen. Fünf Jahre lang haben Stalin und die amerikanischen Stalinisten die Schwarzen und alle Arbeiter ermutigt, für die britischen und französischen „Demokratien“ gegen Hitler und Mussolini zu kämpfen. Und nachdem er die Arbeiter ermutigt hatte, die „Demokratien“ zu unterstützen, schloss sich Stalin Hitler an. In wenigen Tagen änderten sich die Stalinisten. Wenn Amerika mitmachte, würde es sich den „Demokratien“ anschließen. Dies bedeutete, dass Hitler und sein neuer Freund, Stalin, das mächtige Land Amerika gegen sich haben würde. So sagen die Stalinisten nun den Schwarzen, sie sollen helfen, Amerika aus dem Krieg herauszuhalten. Morgen jedoch, wenn Stalin seine Meinung ändert, werden sie ihre auch wieder ändern. Sie benutzen die Arbeiter als eine Bequemlichkeit für Stalin, und Millionen von Arbeitern auf diese Weise zu täuschen, ist das größte Verbrechen, dessen sich jeder Anführer oder jede Partei der Arbeiterklasse schuldig machen kann. Warum tun sie das?

Revolutionäre regieren Russland nicht mehr

Sie tun es, weil Revolutionäre wie Lenin und Trotzki Russland nicht mehr regieren. Stalin und Millionen von Beamten, Ingenieuren, Gewerkschaftsbürokraten und andere haben das Land jetzt in ihrer Gewalt. Sie führen ein einfaches Leben mit großer Macht und Privilegien. Sie unterdrücken das russische Volk, sie ermorden all die alten Revolutionäre wie Sinowjew und Kamenev in abgekarteten Prozessen, sie haben es mehrmals versucht und versuchen immer noch, Trotzki, den letzten der großen Revolutionäre, zu ermorden. Sie wollen nirgendwo eine Revolution. Bürokraten wollen sie nie. Sie wollen die Revolution verhindern, denn Revolutionen werden nicht nur Hitler, Chamberlain und Roosevelt stürzen, sondern den russischen Arbeitern die Chance geben, Stalin zu stürzen.

Deshalb geben Stalin und seine Armee von Bürokraten Geld an die kommunistischen Parteien in den verschiedenen Ländern, und diese Parteien führen nicht mehr wie früher militante Kämpfe, sondern versuchen, die Arbeiter, Weiße und Schwarze, zu täuschen und sie dazu zu bringen, das zu tun, was Stalin im Moment passt. Ihre Politik bestand fünf Jahre lang darin, die Arbeiter dazu zu bringen, die „Demokratien“ in einem Krieg um die Zivilisation zu unterstützen. Und dies war, wie jeder Schwarze aus eigener Erfahrung weiß, ein verdammter Verrat und Betrug. Jeder, ob Pastor oder Präsident, ob schwarz oder weiß, der Schwarze dazu ermutigt, ihr Blut für diese sogenannte „Demokratie“ zu vergießen, ist ein verdammter Verräter und Betrüger.

Was 1917 mit Schwarzen geschah

Einige Leute, darunter auch führende Vertreter der Schwarzen, erklären jedoch, dass die Möglichkeit besteht, dass Schwarze ihre Rechte erhalten und frei am amerikanischen Leben teilnehmen können, wenn sie zeigen, dass sie bereit sind, für „Demokratie“ zu sterben. Testen wir dies anhand des letzten Krieges. Damals sagten sie, dass der Krieg für „Demokratie“ gekämpft werde, dass er gekämpft werde, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen, als sie vorher gewesen sei. Außerdem, und das ist es, was wichtig ist, haben viele Führer der Schwarzen den Schwarzen gesagt, sie sollten den Krieg von ganzem Herzen unterstützen. Indem sie sich als gute Bürger zeigten, würden sie die Sympathie der Weißen gewinnen und all die Dinge gewinnen, die ihnen vorenthalten worden waren. Das ist das, was gesagt wurde. Aber wie behandelten die Herrscher ihres Landes die Schwarzen Soldaten tatsächlich?

Zunächst einmal nahmen sie viel mehr Schwarze, als sie hätten nehmen sollen. Von hundert Personen in der Bevölkerung waren zehn Schwarze, so dass ungefähr zehn von hundert Soldaten schwarz hätten sein sollen. Darüber hinaus sind die Schwarzen am schlechtesten bezahlt, leben in den schlechtesten Häusern, in den schlimmsten Gegenden, bekommen das schlechteste Essen und die schlechteste medizinische Versorgung. Nimmt man also die schwarze Bevölkerung als Ganzes, so hätte die Zahl der wehrfähigen Personen proportional geringer sein müssen als die Zahl der Weissen. Dies ist nicht auf die Schuld der Schwarzen zurückzuführen, sondern auf das Leben und die Bedingungen, zu denen sie verurteilt sind. Statt dass also zehn von hundert Soldaten Schwarze waren, hätten wir vernünftigerweise erwarten können, dass es etwa sieben oder acht gewesen wären. Aber statt einer Zahl wie sieben oder acht von hundert waren es mehr als zehn. Diese amerikanische „Demokratie“ ergriff also die Gelegenheit, so viele Schwarze wie möglich zu töten, um der „Demokratie“ bei der Lösung der Schwarzen Frage zu helfen.

Soldaten – aber Jim-Crowed

Der Krieg war ein Krieg für „Demokratie“, aber die Schwarzen wurden ausgesondert. Es gab kein einziges Regiment, das aus gemischten weißen und schwarzen Soldaten bestand. Die amerikanische „Demokratie“ wollte nicht einmal amerikanische farbige Offiziere haben, und es bedurfte eines harten Kampfes, um ein paar Hundert zu haben. Als sie sich darauf einigten, bildeten sie Schwarze als Offiziere in einem speziellen Schwarzenlager aus. Und diese Männer wurden vom Außenministerium informiert, dass sie bei Besuchen im Süden nicht ihre Uniform tragen sollten. „Demokratie“ schickte den Schwarzen, um für „Demokratie“ zu kämpfen, konnte aber den Anblick von ihm in der Offiziersuniform von „Demokratie“ nicht ertragen.

Der alte Lynchgeist hielt an. Die Schwarzen wurden in der Nähe der Lager verprügelt, gesteinigt und verhöhnt, während sie durch die Straßen marschierten. Wenn sie auf Urlaub waren und versuchten, in Cafés und Restaurants zu gehen, die von Weißen besucht wurden, wurden sie an vielen Orten vertrieben.

Als sie nach Frankreich gingen, ging die Diskriminierung weiter. Die amerikanische „Demokratie“ zwang die meisten schwarzen Soldaten, einfache Arbeiter zu sein. Von den 200.000 Schwarzen, die nach Frankreich gingen, wurden etwa 160.000 als Bedienstete und in Arbeitsbataillonen eingesetzt. Selbst wenn sie für die „Demokratie“ kämpften, wurde der Schwarze an seinem Platz gehalten. Schwarze mussten Straßen bauen, Wäsche waschen, Essen kochen, Lager und Schützengräben säubern und Latrinen reinigen, obwohl sie sich als Liniensoldaten gemeldet hatten.

Weit davon entfernt, gegenüber den Schwarzen irgendeine Art von „Demokratie“ zu praktizieren, taten die amerikanischen Kommandeure ihr Bestes, um die Franzosen dazu zu bringen, die Schwarzen zu misshandeln. Die Franzosen sind nicht so voreingenommen, wie man es von ihrem Umgang mit Eingeborenen in Afrika erwarten würde, und viele Franzosen in Frankreich machen überhaupt keinen Unterschied zwischen Schwarzen und Weißen. Aber als die amerikanischen Offiziere dies und die freundliche Art und Weise sahen, in der schwarze Soldaten sowohl von französischen Männern als auch von Frauen empfangen wurden, erteilten sie einen militärischen Befehl, die Order Nr. 40, mit der den Schwarzen befohlen wurde, nicht einmal mit französischen Frauen zu sprechen. Für dieses Vergehen gegen die „Demokratie“ wurden viele Schwarze verhaftet, obwohl das französische Volk, Männer und Frauen, sich nicht beschwert hatte.

Die amerikanischen Offiziere in diesem Krieg für die „Demokratie“ schrieben ein spezielles Dokument an den französischen Kommandostab, in dem ihnen mitgeteilt wurde, dass die Schwarzen eine niedrige und degenerierte Rasse seien, daß man ihnen in der Gesellschaft der Weißen nicht trauen könne, daß, obwohl einige Schwarze Offiziere seien, die französischen Offiziere nichts mit ihnen zu tun haben dürften, außer in Angelegenheiten, die sich strikt auf den Kampf beziehen. Die Franzosen, so der amerikanische Befehl, sollten nicht mit Schwarzen essen, nicht einmal Hände schütteln, und vor allem wollten sie, dass die Franzosen ihren Einfluss geltend machen, um zu verhindern, dass die weißen Frauen, die im oder in der Nähe des Lagers arbeiteten, mit Schwarzen in Verbindung gebracht werden.

Auf diese Weise kämpfte die amerikanische herrschende Klasse Seite an Seite mit den Schwarzen im großen Krieg für „Demokratie“.

Tapferkeit der Schwarzen – und die Belohnung

Die Schwarzen, die glaubten, dass sie, wenn sie tapfer kämpften und zeigten, dass sie Männer sind, die so gut sind wie jeder andere, Freiheit von ihrer Unterdrückung erlangen würden, vollbrachten Kunststücke von herausragender Tapferkeit. Von allen amerikanischen Soldaten in Frankreich gewann ein Schwarzer als erster das Croix de Guerre (Kriegskreuz), und ein Schwarzenregiment, das 8. Regiment aus Illinois, erhielt mehr Orden als jedes andere Regiment in Frankreich. Ein weiteres amerikanisches Schwarzenregiment blieb länger in den Schützengräben als jedes andere Regiment der alliierten Streitkräfte. Keiner konnte danach sagen, dass die Schwarzen unterlegen waren. Sie hatten den Härtetest des modernen Krieges bestanden und kamen mit einer großartigen Bilanz heraus.

Was mit den Schwarzen nach dieser guten Leistung geschah, sollte auf die Stirn jedes sogenannten Schwarzen Anführers gebrandmarkt werden, der versucht, sie erneut in den Krieg zu drängen. Denn sobald der Krieg vorbei war, gab es in Amerika eine so verzweifelte Serie von Rassenunruhen, wie man sie seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte. In Washington, in Chicago, schossen weiße Mobs, die von amerikanischen Arbeitgebern und der amerikanischen kapitalistischen Polizei inspiriert und ermutigt wurden, Schwarze nieder, von denen viele im großen Krieg für „Demokratie“ Freunde und Verwandte verloren hatten. Die Weißen des Südens waren so darauf bedacht, den Schwarzen wieder in seine Schranken zu weisen, dass sie Schwarze lynchten, die es wagten, die Uniform eines Gefreiten zu tragen. Der große Krieg für die „Demokratie“ und die Tapferkeit und die Opfer des schwarzen Volkes die für die „Demokratie“ erbracht wurden, endeten damit, dass Tausende von ihnen verzweifelt kämpfen mussten, nicht für die „Demokratie“, sondern um ihr Leben im „demokratischen“ Amerika.

Lassen wir nun Herbert Hoover und Franklin Roosevelt und Cordell Hull und LaGuardia und einige so genannte Schwarzenführer aufstehen und den Schwarzen sagen, dass der gegenwärtige Krieg ein weiterer Krieg für die Demokratie ist und dass sie erneut gehen müssen, um in ihm zu kämpfen.

Wenn Schwarze den Krieg unterstützen würden, könnten sich Franklin Roosevelt, Jack-Garner, Cotton Ed Smith, Senator Bilbo und all diese Leute in der Demokratischen Partei zurücklehnen und sagen. „Wir geben ihnen die scheußlichsten Jobs, wir zahlen ihnen die niedrigsten Löhne, Millionen von ihnen sind arbeitslos. Sogar hier in Washington, der Bundeshauptstadt, schmeißen wir sie aus Restaurants und Theatern. Wir lynchen sie, wann immer wir denken, dass sie daran erinnert werden sollten, wo sie hingehören. Wir haben sie im letzten Krieg wie Hunde behandelt. Wir haben sie gelyncht, nachdem sie zurückgekommen waren. Und jetzt, wenn wir wollen, dass sie noch mehr Drecksarbeit für uns erledigen, schnippen wir einfach mit den Fingern und pfeifen, und seht sie an! Sie kommen angerannt, um alles zu tun, was wir von ihnen wollen! Wir müssen ihnen nur ein paar Versprechungen machen, und sie sind bereit, sich wieder täuschen zu lassen. Wahrhaftig, diese Schwarzen sind die ignorantesten, rückständigsten und sklavenartigsten Menschen der Welt und verdienen nicht mehr Beachtung als die Fetzen, die wir ihnen zuwerfen.“

Aber nein, große Massen von Schwarzen haben nicht den Wunsch, diesen Krieg zu unterstützen. Zu lebhaft sind ihre Erinnerungen an den letzten Krieg und die großen Täuschungen und Betrügereien, die an ihnen begangen wurden, in ihren Köpfen.

Ihre Enttäuschung nach dem letzten Krieg war so bitter, dass Millionen von Schwarzen Marcus Garvey unterstützten. Sie waren bereit, selbst dem fantastischen, unmöglichen Plan zu folgen, nach Afrika zurückzukehren, anstatt weiterhin in der amerikanischen „Demokratie“ zu leben, für die so viele Tausende von ihnen gelitten hatten und gestorben waren.

Was soll der Schwarze tun?

Was soll dann der Schwarze tun?

Bevor wir handeln können, müssen wir die Kräfte kennen, die mit uns und die gegen uns sind. Viele Schwarze in Amerika haben das Gefühl, dass sie bereit wären, ihr Blut zu vergießen und alles zu tun, um die Ketten zu durchbrechen, die sie fesseln. Doch sie haben auch das Gefühl, dass ihre Zahl zu gering ist. Sie glauben, dass sie von der Zahl der Weißen, ihrer Macht, ihrer Autorität und ihrer Kontrolle über die Mittel der Zerstörung überwältigt wären.

Das ist jedoch eine kurzsichtige Sichtweise. Wir haben es heute mit einem internationalen Krieg zu tun, und das Problem ist ein internationales.

Schauen wir uns den letzten Krieg an. Auch das war ein internationaler Krieg. Er wurde in Europa, in Asien und in Afrika ausgetragen. Die Briten bewaffneten den schwarzen Mann in Afrika. Die Franzosen bewaffneten fast eine halbe Million Schwarze, um für sie zu kämpfen. Diese kämpften nicht nur in Afrika, sondern auch in Europa. Es gab ein Regiment von westindischen Schwarzen. Heute sind die Millionen von Schwarzen auf der ganzen Welt politisch bewusster und verbitterter gegen Unterdrückung und Erniedrigung als noch 1914. Sie haben nicht nur die Erfahrung des letzten Krieges gemacht. Sie haben auch unter den Auswirkungen der Krise gelitten. Sie haben die Vergewaltigungen in Äthiopien gesehen, und sie wissen, dass ihre Situation beispielsweise in Afrika, ob sie nun von italienischen Faschisten oder der britischen „Demokratie“ regiert werden, dieselbe ist. Ihr Land wird ihnen gestohlen, ihr Lohn beträgt oft zehn Cent pro Tag. Sie werden vertrieben, um in abgesonderten Gebieten zu leben, wo sie nachts eingesperrt werden, als ob sie ein Verbrechen begangen hätten, indem sie mit schwarzer Hautfarbe geboren wurden. Sie denken dasselbe, was die Schwarzen in Amerika denken, nur heftiger, weil sie mehr Gründe haben. Viele von ihnen, vor allem in den französischen und italienischen Kolonien, haben Waffen in der Hand, mit denen sie gelernt haben umzugehen. Jetzt, da der Krieg begonnen hat, werden viel mehr von ihnen bewaffnet und ausgebildet, um für ihre Herren zu kämpfen. Aber trotz all des Geschreis der Imperialisten über „Demokratie“ brauchen die großen Millionen in Afrika nur eine Führung, die ihre Waffen einsetzt, nicht für die britische oder französische „Demokratie“, sondern für ihre eigene Unabhängigkeit, für ein freies Afrika, befreit von allen Arten imperialistischer Herrschaft, befreit nicht nur vom faschistischen Italien und Deutschland, sondern auch von diesen „demokratischen“ Banditen, Großbritannien, Frankreich und Belgien. Sie sind den Weißen, die sie heute in Unterwerfung halten, um viele Millionen zahlenmäßig überlegen. Und diese Weißen werden im Laufe eines Krieges immer mehr von diesen verachteten und unterdrückten Schwarzen bewaffnen müssen. Die Afrikaner warten nur auf die Gelegenheit und auf jene mächtige Organisation, die ihnen eine Richtung und eine Führung geben wird. In einem Krieg, der auf internationaler Ebene geführt wird, werden die Schwarzen in Amerika die Schwarzen in Afrika als Verbündete haben. Schwarze Amerikanische Soldaten, die durch die Wehrpflicht gezwungen sein könnten, nach Frankreich zu gehen, um dort zu kämpfen, werden dort mit Sicherheit Hunderttausende afrikanischer Soldaten treffen.

Eine Allianz der Millionen

Es können Kontakte und Pläne für den Kampf auf internationaler Ebene hergestellt werden. Aber es gibt auch viele andere Verbündete. Seit zweihundertfünfzig Jahren quetschen die Briten das Leben der Menschenmassen in Indien aus. Heute gibt es weit über dreihundertfünfzig Millionen Menschen in Indien, und die große Mehrheit von ihnen wartet nur auf ihre Chance, die Waffen in die Hand zu nehmen, die britischen Imperialisten ins Meer zu treiben und ihr Land wieder zu ihrem eigenen zu machen. Dasselbe in Burma, in Ceylon und überall. Vom Atlantischen Ozean bis zum Pazifik gibt es also über fünfhundert Millionen Menschen, unterdrückte Kolonisierte, die in Freiheit von der Herrschaft des Imperialismus denken. Stellen wir uns die enorme Macht vor, die diese Kolonisierten für ihre eigene Emanzipation in der enormen Krise, die über allen Völkern der Welt hereingebrochen ist, ausüben können.

All dies scheint sehr gewöhnlich und offensichtlich zu sein

Warum ist es dann so, dass es heute so wenige Menschen in öffentlichen Reden sagen und schreiben? Wie kommt es, dass eine solche Broschüre nur von der Socialist Workers Party herausgegeben wird? Der Grund ist sehr wichtig und grundlegend für das Verständnis der politischen Situation, und zwar nicht nur so, wie sie heute ist, sondern wie sie morgen sein wird.

So arm, wie die Mehrheit der Schwarzen ist, und so verachtet und gedemütigt sie alle sind, gibt es in jeder Gemeinschaft, besonders in Amerika, eine kleine Anzahl von Schwarzen, die bessere Jobs haben als die anderen, die es geschafft haben, auf eine kleine Kante zu steigen, etwas höher als der Rest ihrer Mitschwarzer. In Amerika gibt es zum Beispiel einige Ärzte, ein paar Leute, die im Geschäft und auf der Bühne gut sind, Lehrer, Zahlenkönige usw. Sie werden aus den Restaurants hinausgeworfen, aus den Theatern ausgeschlossen, Jim-Crowed und wie alle Schwarzen diskriminiert. Sie beschweren sich, verabschieden Resolutionen und bringen manchmal einen Fall vor Gericht. Aber weil sie etwas zwischen fünfzig und achtzig Dollar pro Woche bekommen, sind sie bereit, alles zu tun, was die amerikanische herrschende Klasse von ihnen verlangt. Sie sind Schwarze, und sie sind gezwungen, mit der großen Masse der Schwarzen zu leben. Aber in Wirklichkeit stehen sie der amerikanischen herrschenden Klasse viel näher, als den großen Millionen ihres eigenen Volkes. In jeder anderen Gemeinschaft, auch im Süden, ist es dasselbe. Die große Mehrheit der Schwarzen lebt im Dreck, in Armut, ist allen möglichen Demütigungen ausgesetzt, aber einigen wenigen werden besondere Privilegien, ein paar Dollar mehr pro Woche usw. gewährt. Wann immer etwas Ernstes auftaucht, protestieren sie vielleicht und verlangen für sich selbst ein wenig mehr, aber sie sind immer bereit, das zu tun, was die amerikanische herrschende Klasse von den amerikanischen Schwarzen will. Es ist so in Amerika, es ist so in Afrika, es ist so in Westindien, und ähnlich in Indien, Burma und Ceylon.

“Uncle Tom” Schwarze

Diese Verräter sind nun die Menschen, die die besten Chancen haben, die die Möglichkeit haben, manchmal eine recht gute Ausbildung zu bekommen. Sie betreiben Zeitungen und Zeitschriften. Sie werden von reichen weißen Männern abonniert. Sie dürfen bei weißen Banken Kredite aufzunehmen. Diese Speichellecker, Onkel Tom Schwarze, sprechen ständig im Namen des schwarzen Volkes oder im Namen der Afrikaner, während sie in Wirklichkeit nur das sagen, was die Imperialisten von ihnen hören wollen. Wenn sie es nicht täten, würden sie aus ihren Jobs geworfen und ihre kleinen Privilegien und Vorteile verlieren. Und so sind sie um der Krümel und Knochen willen, die sie vom großen Tisch bekommen, durchaus bereit, die Interessen der Mehrheit der Schwarzen zu opfern. Sie sind die gefährlichsten Menschen. Sie sind es, die die Schwarzen jedes Mal betrügen. Trotz ihrer schwarzen Haut sind sie nichts weiter als Agenten der weißen Imperialisten. Sie sagen jetzt nicht viel, aber wenn die Zeit gekommen ist, werden sie genauso laut nach „Demokratie“ rufen wie die amerikanische herrschende Klasse. Einige von ihnen werden Jobs im Staatsdienst bekommen. Einige von ihnen werden Positionen erhalten, die etwas höher sind als die, die sie gegenwärtig haben. Einigen von ihnen wird es erlaubt sein, sich zu Offizieren ausbilden zu lassen. Dieser hier wird zum Major, der andere dort zum Oberst ernannt werden. Diese und andere Ernennungen werden die Seiten der imperialistischen Presse und der Presse der Schwarzen füllen. Es werden Treffen stattfinden, bei denen diese schwarzen Verräter sprechen und agitieren und ihr Bestes tun werden, um das schwarze Volk in die Irre zu führen, damit es sich an einem Krieg beteiligt und genauso getäuscht und misshandelt wird, wie es im letzten Krieg für „Demokratie“ der Fall war. Der Köder, den sie baumeln lassen werden, werden Versprechungen für eine bessere Welt sein. Sie werden sagen, dass nach dem Krieg die Dinge anders sein werden. Wir wissen es besser als das. Der erste Schritt zum Handeln besteht also darin, bereit zu sein, die Verräter, die ihr Geburtsrecht für ein Potpourri verkaufen, zu verurteilen und aus den Reihen der Schwarzen zu vertreiben. Solche Menschen, in Amerika, in Afrika oder in Indien, sind verräterische Feinde. Wer versucht, Schwarze in einen Krieg für „Demokratie“ zu ziehen, ist ein Verräter und ein Judas. Sie werden kommen und über die Einheit predigen. Aber die Arbeiter und Bauern wollen keine Einheit mit ihnen. Wofür wir kämpfen müssen, ist die Einheit der Massen.

Dennoch werden viele amerikanische Schwarze sagen, auch wenn wir uns über die Notwendigkeit einig sind, die Massen der Schwarzen gegen den Krieg zu vereinen: „Ich stimme mit der Socialist Workers Party überein, dass die 15.000.000 Schwarzen in Amerika als ihre natürlichen Verbündeten die 150 Millionen Schwarze in der Welt und die Millionen Inder, Burmesen, Ceylonesen usw. haben. Wenn wir uns alle zusammenschließen, wäre das eine immense Kraft, die im Weltmaßstab wirkt. Es ist auch wahr, dass die Imperialisten so sehr auf Männer und Kräfte angewiesen sind, dass sie diese Millionen von Kolonialisten bewaffnen und ausbilden. Aber dennoch bleiben wir nur 15.000.000 bei einer Bevölkerung von etwa 130 Millionen Menschen. Die Afrikaner in Afrika, die Inder, in Indien werden sich um ihre eigenen Kämpfe kümmern. Wir wünschen ihnen nichts schlechtes. Aber wie können wir hier gegen die große Zahl und die große Macht kämpfen, die sich uns entgegenstellt?”

Das ist eine sehr gute Frage, und die Antwort darauf bringt uns zum Kern der Sache. Wir sollten dies exakt beleuchten. Wann immer ein solches Problem auf uns zukommt, sollten wir es in all seinen Aspekten untersuchen, dann ähnliche Situationen in fremden Ländern untersuchen, in unsere eigene Geschichte zurückblicken, sehen, wo die Umstände ähnlich sind und wo sie sich unterscheiden, und dann versuchen, eine Schlussfolgerung zu ziehen.

Lektionen aus der Geschichte

Das beste Beispiel, mit dem wir beginnen können, ist das, was vor etwa 75 Jahren in Amerika geschah, als die Schwarzen ihre Freiheit erlangten. Hätten sich alle amerikanischen Weißen darauf geeinigt, dass die Schwarzen weiterhin Sklaven sein sollten, dann hätten die 4.000.000 Schwarzen jener Zeit und ihre Nachkommen bis zu ihrem Tod Sklaven bleiben müssen, denn sie hätten sich gegen die enormen Chancen, die ihnen entgegenstanden, niemals befreien können. Aber nicht alle Weißen waren geeint. Es gab eine große Kluft zwischen den Weißen selbst, zwischen den Händlern, Industriellen und Bankiers des Nordens einerseits und den Sklavenbesitzern des Südens andererseits.

Es war dieser schreckliche Streit, der zum Bürgerkrieg führte. Zunächst hatte Lincoln nie die Absicht, die Schwarzen zu befreien. Doch alle Männer, die eine Schlacht kämpfen und sie gewinnen wollen, suchen ihre Verbündeten dort, wo sie sie finden können. Also meldete er die Schwarzen in der Nordarmee an und erklärte schließlich ihre Befreiung von der Sklaverei. Das ist eine der großen Lehren aus dem Bürgerkrieg – die Spaltung unter den Weißen und die Notwendigkeit für Lincoln, die Unterstützung der Schwarzen zu suchen.

Klasse gegen Klasse

Schauen wir uns nun an, was heute und in den letzten fünfundzwanzig Jahren in Europa geschieht. Jeder weiß, dass in Spanien vor kurzem ein sehr erbitterter Bürgerkrieg stattgefunden hat. Die spanischen Arbeiter und Bauern waren auf der einen Seite. Die spanischen Kapitalisten, die Bankiers, die Großgrundbesitzer und ihre Anhänger waren auf der anderen Seite. Es stimmt, dass einige Mauren aus Afrika auf der Seite Francos teilgenommen haben. Aber das hat nichts mit den Grundlagen der Frage zu tun. Was wir feststellen ist, dass in Spanien, wo nur wenige Schwarze leben, vor allem die armen Arbeiter und Bauern zusammen, sehr heftig gegen die reichen Besitzer des Landes gekämpft haben. Leider haben die Arbeiter und Bauern verloren. Doch wir sehen, dass in einem Land, in dem die gesamte Bevölkerung dieselbe Farbe hat, die verschiedenen Klassen verzweifelt darum kämpfen können, zu entscheiden, welche Klasse der Herr sein soll.

Nehmen wir ein anderes Beispiel. Die ganze Welt hat davon gehört, wie brutal die deutschen Faschisten mit den deutschen Arbeitern umgehen. Die Faschisten ermorden die Arbeiterführer, werfen sie in Konzentrationslager, verprügeln die Arbeiter auf der Straße, kürzen ihre Löhne und behandeln sie auf die brutalste Art und Weise. Aber in Deutschland leben keine Schwarzen. Das ist eine Angelegenheit zwischen Weißen und Weißen. Die weiße Kapitalistenklasse steht in tödlichem Konflikt mit den weißen Arbeitern. Juden haben damit überhaupt nichts zu tun. Wenn es in Deutschland keinen einzigen Juden gäbe, wären die Führer der deutschen Arbeiter immer noch in Konzentrationslagern, und die Arbeiterbewegung immer noch niedergemacht.

Dasselbe ist in Italien geschehen, wo die Arbeiter und armen Bauern von Mussolini und seinen Faschisten ihre Führer ermorden und ihre Organisationen zerstören ließen.

Nehmen wir ein letztes Beispiel: Russland im Jahre 1917. Dort kämpften die Arbeiter und Bauern im gleichen Bürgerkrieg gegen den Adel, die Grundherren und die Kapitalisten. Nur in diesem Fall gewannen die russischen Arbeiter und Bauern. Das Land wurde unter den Bauern aufgeteilt. Die Arbeiter übernahmen die Fabriken, und die Arbeiterregierung wurde gegründet.

Hier wird also deutlich, dass es in den letzten Jahren, ganz zu schweigen von anderen großen Beispielen in der Geschichte, zu schrecklichen Zusammenstößen in einem Land nach dem anderen gekommen ist, in dem die Bevölkerung alle einer Farbe angehören. Der Kampf der Klassen geht immer weiter, unabhängig von der Farbe des Volkes. So dass so mancher weiße Arbeiter in Europa und Amerika zu sich selbst sagt: „Ich verhungere. Wenn ich einen Job habe, hat mein Freund nebenan auf jeden Fall keinen. Diese Kapitalisten werden mich durch den Faschismus zermalmen, sobald ich beginne, für meine Rechte zu kämpfen. Warum sollte ich ihren Krieg für „Demokratie“ unterstützen? Mein Krieg richtet sich gegen die Kapitalisten in meinem Land“. Mit anderen Worten, einige Weiße sagen dasselbe über den Krieg wie die Schwarzen. Hier ist wirkliche Hilfe für die Schwarzen.

Die Situation in Amerika

Schauen wir uns nun Amerika im Lichte dessen, was wir gerade diskutiert haben, genau an. Wir haben gesehen, dass in Amerika vor 75 Jahren die Spaltung zwischen Teilen der weißen Bevölkerung in Amerika dazu führte, dass eine Seite die Schwarzen aufrief, sich ihnen anzuschließen und sie in ihrem Kampf zu unterstützen. Auf diese Weise erlangten die Schwarzen ihre Emanzipation. Auch wenn es heute den Anschein haben mag, dass alle oder zumindest die meisten Weißen gegen die Schwarzen sind, sie unterdrücken und diskriminieren, so können wir doch mit Sicherheit davon ausgehen, dass der gleiche Kampf, der sich in den verschiedenen Ländern Europas entwickelt hat, heute auch in Amerika stattfindet. Früher oder später werden die Arbeiter und Bauern Amerikas, die jetzt gegen die Grundbesitzer und Kapitalisten in den Gewerkschaften, um die WPA, kämpfen, letztlich in denselben Bürgerkrieg getrieben werden, den wir in den letzten 25 Jahren Land für Land gesehen haben. Ein Schwarzer also, der die politische Situation nicht so betrachtet, wie sie an der Oberfläche erscheint, sondern der in die Realitäten des Kampfes zwischen den Klassen blickt, kann Vertrauen in die Zukunft haben. Er wird erkennen, dass das weiße Amerika nicht solide ist. Es gibt eine gewaltige Teilung, eine große Spaltung, die sich auftut. Wir können die Anzeichen dafür bereits sehr deutlich erkennen. Und wenn dieser Kampf näher rückt und dann tatsächlich in den unvermeidlichen Bürgerkrieg ausbricht, können die Schwarzen sicher sein, dass viele weiße Arbeiter und Farmer, die heute Vorurteile haben, die Unterstützung der Schwarzen suchen werden, so wie Lincoln es tat, als er gegen den Süden kämpfte. Die Schwarzen haben im letzten Bürgerkrieg einen großen Schritt vorwärts gemacht, und so haben die Schwarzen in diesem kommenden Bürgerkrieg, dem Krieg der Arbeiter, eine große Chance, ihren langen Weg zur vollen Freiheit zu vollenden.

Wie man gegen den Krieg kämpft

Wir wissen jetzt, dass die Millionen Kolonisierten in jedem Land, die in Afrika, in Indien und all die anderen unterdrückten Völker, die Mehrheit der heute lebenden Menschen, Verbündete sind. Und was am wichtigsten ist, wir haben gesehen, dass viele weiße Arbeiter in allen Teilen der Welt, obwohl sie nicht unter den besonderen Diskriminierungen leiden, die den Schwarzen auferlegt werden, keinen Grund sehen, warum sie ihr Blut für den Kapitalismus, sei er „demokratisch“ oder faschistisch, vergießen müssen. Sie glauben, dass der Krieg, den die Arbeiter und Bauern führen müssen, der Krieg aller Unterdrückten gegen alle Unterdrücker ist, der Krieg, um dem kapitalistischen System mit seinen ständigen Kriegen, seinen Krisen und seinen faschistischen Diktaturen ein Ende zu setzen.

Die Frage ist nun, wie die amerikanischen Schwarzen den Kampf gegen die Vertreibung in den Krieg am besten weiterführen können. Es ist der Kapitalismus, der uns in den Krieg treibt. Der Weg, gegen den Krieg zu kämpfen, ist also der Kampf gegen den Kapitalismus. Wer ist es, der dieses Land in den Krieg führen wird? Niemand anders als Franklin Roosevelt. Es stimmt, er sagt, dass er sein Bestes tun wird, um Amerika aus dem Krieg herauszuhalten. Aber Woodrow Wilson wurde 1916 mit der Losung gewählt, dass er Amerika aus dem Krieg heraushält. Und im folgenden Jahr führte er Amerika im Namen der „Demokratie“ in den Krieg. Roosevelt hat alle Vorbereitungen getroffen und wartet nur auf seine Chance, Amerika hineinzuziehen. Wie kann man ihn aufhalten? Es gibt nur einen Weg. Indem wir jedem Wort, das er sagt, misstrauen und wir uns ihm bei jedem Schritt, den er jetzt macht, widersetzen.

Keine Aufhebung des Embargos

Wenn er und der Kongress die Hilfsmaßnahmen kürzen, ist es sinnlos, auf die “Workers Alliance”8 zu hören, wenn sie sagt, dass Roosevelt die Hilfsmaßnahmen weniger stark gekürzt hat als der reaktionäre Kongress davor, und deshalb muss Roosevelt unterstützt werden. Ganz und gar nicht. Kämpfe gegen beide. Wenn du Roosevelt unterstützt, stärkst du seine Hand für seine Kriegspolitik. Erinnere dich daran, dass der Kongress und Roosevelt sich zwar nicht über die Hilfsmaßnahmen einig sind, aber immer über den Betrag, der für die Rüstung ausgegeben werden sollte. In diesem Punkt sind sie sich nicht uneinig. Sie mögen sich darüber streiten, wann genau Amerika in den Krieg ziehen sollte, aber nicht über die Vorbereitungen für den Kriegseintritt.

Roosevelt schlägt vor, dass man nicht gegen die Regierung streiken dürfe. Schwarze, die an Regierungsprojekten arbeiten, werden für ihre Rechte streiken und gegen diese faschistische Entscheidung kämpfen. Je stärker die Opposition der Arbeiter an allen Fronten ist, desto mehr werden die Kapitalisten in ihrem Streben nach Krieg behindert. Roosevelt schlägt vor, das Embargo aufzuheben. Er versucht, Amerika enger mit Großbritannien und Frankreich zu verknüpfen. Soweit wir können, widersetzen wir uns diesem Schritt, der uns dem Krieg näher bringt.

Alle Kriegsfonds für Arbeitslose

Roosevelt schlägt so viele Milliarden für das Rüstungbudget vor. Wir protestieren dagegen. Wir wollen weder Milliarden noch Millionen für die Rüstung. Keinen einzigen roten Cent. Im Gegenzug fordern wir, dass alle Kriegsgelder an die Arbeitslosen gehen. Die Arbeitslosen wollen Geld zum Leben. Sie wollen den Kongress nicht dabei unterstützen, über das Budget für die Tötung von Menschen abzustimmen. Wir zeigen unseren Protest durch Versammlungen und Demonstrationen und schließen uns all denen an, die die gleichen Antikriegsaktivitäten durchführen. Das ist der Weg, sich Roosevelts Kiegsplänen entgegenzustellen.

Aber der Kampf kann auf eine unmittelbarere und effektivere Weise geführt werden. In der Fabrik, im Bergwerk, auf den Bauernhöfen, überall dort, wo die Arbeiter für bessere Löhne und bessere Bedingungen kämpfen, wenn die Gefahr eines Krieges naht, dann ist es an der Zeit, ihre Forderungen mit der größten Intensität durchzusetzen. Wenn man sie als Ganzes betrachtet, werden sich alle Kapitalisten im Krieg gegenseitig unterstützen. Sie sind es, die davon profitieren werden. Damit alle Arbeiter, indem sie hart auf sie drängen und durch Streiks gegen sie kämpfen, nicht nur Privilegien für sich gewinnen, sondern die Kapitalisten so bedrohen können, dass diese, die ihren Krieg gegen die Arbeiter im Inland führen, um so mehr daran gehindert werden, gegen andere Kapitalisten im Ausland zu kämpfen.

Lasst das Volk gegen den Krieg abstimmen

Der Abgeordnete Ludlow hat seinen Ludlow-Änderungsantrag, der besagt, dass das Volk eine Volksabstimmung durchführen soll, bevor der Krieg erklärt wird. Dies allein wird den Krieg niemals beenden. Nur der Kampf gegen den Kapitalismus wird den Krieg stoppen. Aber wir unterstützen den Ludlow-Entwurf. Es wird helfen. Die Socialist Workers Party sagt: Das Volk soll gegen den Krieg stimmen. Die Schwarzen sollten dies unterstützen.

Solidarität von Weiß und Schwarz

Aber die Arbeiter selbst diskriminieren ihre Schwarzen Brüder. Sollten die Schwarzen ihren Kampf gegen Diskriminierungen in Gewerkschaften und anderen Arbeiterorganisationen einstellen? Ganz und gar nicht. Die Schwarzen und ihre Freunde unter den weißen Arbeitern müssen alle darauf hinweisen, dass die Schwarzen ihre vollen Rechte als Arbeiter und als Bürger haben müssen. Die Schwarzen werden hier keine Zugeständnisse machen. Bei dieser gigantischen Aufgabe der Arbeiter muss es volle Solidarität im Kampf gegen den Krieg geben, und das bedeutet einen großen Kampf für die Gleichberechtigung aller Mitglieder der Arbeiterbewegung und Kriegsgegner zu kämpfen.

Viele Wege, Krieg zu führen

Aber nehmen wir an, wir treten in den Krieg ein. Was würden wir dann tun? WIR FÜHREN DEN KAMPF SO UNERBITTLICH WEITER WIE BISHER. Denn der Kapitalismus hier in Amerika wird immer noch der Hauptfeind sein. Natürlich werden wir nicht in der Lage sein, so offen wie im Frieden zu kämpfen. Wir werden zum Beispiel keine Antikriegskonferenz abhalten können. Aber nehmen wir an, in einer Fabrik schlagen einige militante Arbeiter einen Streik gegen Lohnkürzungen oder Unterdrückung vor.

Es wird Verräter geben, die sich der Regierung anschließen, und Kapitalisten, die das sagen: „Jetzt, da es einen Krieg gibt, müssen wir uns für den Sieg opfern.” Aber alle wahren Kämpfer gegen den Krieg werden sich weigern, diesen verräterischen Ratschlag anzunehmen und werden während des Krieges genauso erbittert für die Rechte der Arbeiter kämpfen wie vor dem Krieg. Das ist der Weg, um gegen den Krieg zu kämpfen.

Es gibt viele andere Wege, die wir hier nicht im Detail diskutieren können. Zum Beispiel können die Schwarzen kleine Gruppen bilden, die den Antikriegskampf diskutieren, Flugblätter gegen den Krieg unter sich und ihren Kollegen und Freunden verteilen und mit allen anderen zusammenarbeiten, die die gleiche wichtige Arbeit leisten. Einige Feiglinge werden sagen, dass dies gegen das Gesetz verstößt. Natürlich ist es gegen das Gesetz. Aber es sind die Kapitalisten, die das Gesetz machen. Und er ist ein großer Narr, der das kapitalistische Gesetz befolgt, wenn er die Notwendigkeit des Kampfes gegen den Kapitalismus erkennt.

Das Ergebnis all dessen wird sein, dass, wenn die große Masse des Volkes, Schwarz und weiß, die Strapazen des Krieges zu spüren bekommt und anfängt, sich gegen ihn aufzulehnen, sie Anführer des Wissens und der Erfahrung haben werden. Sie werden Organisationen haben, die bereit sind, die großen Massen bei ihrem Angriff gegen den Hauptfeind, den Feind zu Hause, anzuführen.

Arbeiter stoppten den letzten Krieg

Die Arbeiter und Bauern, Weiße und Schwarze, dürfen eine wichtige Tatsache nie vergessen. Die Staatsmänner und Politiker haben den letzten Krieg nicht beendet. Es waren die Arbeiter Russlands, die Russland durch die große Revolution vom Oktober 1917 geführt haben. Und im November 1918 waren es die Arbeiter Deutschlands, die den Kaiser und seine Regierung aus dem Land verjagten und den Krieg beendeten. Das ist es, was wir anstreben müssen. Gegen die Kapitalisten zu kämpfen um zu verhindern, dass sie in den Krieg ziehen, und wenn es uns nicht gelingt, sie davon abzuhalten, den Kampf fortzusetzen, um den Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Und ihn nicht nur zu beenden, sondern den Kapitalismus, wenn wir die Chance dazu haben, ganz hinwegzufegen und so dieses Massengemetzel zu verhindern, das untrennbar mit dem verfluchten kapitalistischen System verbunden ist.

Wenn Amerika in den Krieg hineingezogen wird, wird der Kampf gegen den Krieg in den ersten Tagen schwierig sein. Er wird hoffnungslos erscheinen. Aber in Deutschland erhob im Dezember 1914 nur ein Mann, Karl Liebknecht, seine Stimme gegen den Krieg. Vier Jahre später folgten die großen Massen in Deutschland dem Rat Liebknechts und brachten den Krieg zu Ende, indem sie sich Zuhause mit dem Feind auseinandersetzten. Am Anfang mag es nur wenige Gegner geben, aber die Massen werden rechtzeitig zu uns kommen, wenn sie zu Liebknecht kamen. Der Fehler, den die deutschen Arbeiter 1918 begingen, bestand darin, eine kapitalistische Regierung gegen eine andere kapitalistische Regierung auszutauschen, anstatt den Kapitalismus hinwegzufegen und eine echte Arbeiterregierung zu errichten. Wenn die Kapitalisten einen Frieden schließen, wissen wir, dass sie bald einen neuen Krieg beginnen werden. Wir setzen den Kampf gegen den Kapitalismus fort.

Für die Vierte Internationale

Bei all dieser schwierigen Arbeit müssen die Schwarzen Amerikas die Führung übernehmen. Sie haben am meisten zu gewinnen. Ähnliche Arbeit wird gegenwärtig in jedem Land geleistet, obwohl die kapitalistische Presse sie natürlich nicht veröffentlicht. Die Socialist Workers Party hat Schwesterparteien in England, in Frankreich, in Polen, in Indien, in Afrika, in China, in der ganzen Welt, die diese Arbeit weiterführen. Wir erkennen an, dass dies ein internationaler Kampf ist, und deshalb ist unsere Organisation international ausgerichtet.

Lenin und Trotzki gründeten die Dritte Internationale, um den Arbeitern zu helfen, insbesondere in Krisen dieser Art.

Aber heute lässt Stalin die Dritte Internationale nur arbeiten, um ihm bei den Verhandlungen, die er mit imperialistischen Regierungen wie Hitler macht, zu dienen. Eines Tages sagen die Stalinisten, man solle für „Demokratie” kämpfen. Das liegt daran, dass Stalin ein Bündnis mit Großbritannien wollte. Als Stalin sich mit Hitler verbündete, fingen die Stalinisten an zu sagen, dass der Krieg kein Krieg für „Demokratie” mehr ist, dass es ein Krieg zwischen imperialistischen Ländern ist. Das mag in Ordnung klingen, aber wenn Stalins Meinung sich morgen ändert, werden sie ihre auch wieder ändern. Sie sind keine Führer der Arbeiterklasse, sondern Agenten Stalins. Sie sind besonders gefährlich, weil sie revolutionäre Phrasen benutzen und viel Geld haben. Sie müssen wie Gift gemieden werden.

Es ist wegen des Verrats der Dritten Internationale, dass wirklich revolutionäre Arbeiter überall die Vierte Internationale gebildet haben. Schwarze, die die Situation klar sehen, sollten sich dieser Partei anschließen. Die Arbeiter können ohne eine mächtige und klar denkende revolutionäre Partei niemals Erfolg haben. Aber wenn ein Schwarzer nicht das Gefühl hat, dass er heute einer revolutionären Partei beitreten will, hindert ihn das nicht daran, eine Organisation von Schwarzen zu gründen oder sich einer solchen anzuschließen, um gegen den Krieg zu kämpfen. Solche Organisationen von Schwarzen werden Seite an Seite mit allen anderen Gruppen arbeiten, die gegen den Krieg kämpfen, und zwar auf die einzige Art und Weise, wie dies möglich ist, nämlich durch den Kampf gegen den Kapitalismus.

Einige Leute glauben, dass es wie im letzten Krieg Arbeitsplätze und gute Bezahlung für Schwarze geben wird. Sie irren sich. Roosevelt hat Pläne vorbereitet, nicht um die Löhne zu erhöhen, sondern um sie während des Krieges zu kürzen. Die Kapitalisten werden diesmal alle Vorteile bekommen. Und nach dem Krieg wird eine Depression kommen, zu der dieser Krieg im Vergleich ein Witz sein wird. Nein, auf diesem Weg gibt es keine Rettung.

Der wahre Feind ist Zuhause

Schwarze Männer und Frauen in jedem Land, in Amerika, auf den Westindischen Inseln, in Afrika, die Vierte Internationale ruft euch auf, für eure eigene Befreiung zu kämpfen, für volle soziale, politische und wirtschaftliche Rechte in Amerika, für die Unabhängigkeit; von Afrika und die Bildung von Schwarzen Staaten auf diesem Kontinent. Schließt euch nicht einer Gruppe von Kapitalisten gegen eine andere an. Kämpft gegen beide.

Überall werden die Arbeiter, die das heute nicht sehen, es morgen sehen. Die vereinigten Arbeiter und Bauern der Welt werden sich diesem blutigen imperialistischen Krieg bis zum bitteren Ende widersetzen. Wir werden versuchen, die neue Gesellschaft aufzubauen, in der alle Menschen, ungeachtet ihrer Hautfarbe oder “Race”, in Sicherheit und Frieden und in voller Freude an den guten Dingen des Lebens arbeiten können.

Quelle: Pamphlet vom Pioneer Publishers Verlag, 1939 / Transkription: Marxists Internet Archive / Geschrieben als J.R. Johnson

Fußnoten
1. Die Works Progress Administration war eine New-Deal-Agentur, die Millionen von Arbeitern in öffentlichen Bauprojekten beschäftigte, um die Arbeitslosenkrise der Weltwirtschaftskrise zu lösen.
2. Neville Chamberlain war der damalige britische Premierminister.
3. Mikado ist ein japanischer Begriff für „Kaiser“. Das monarchische System brach mit der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg zusammen. Mit der Verfassung von 1947 wurde der Kaiser zu einem Aushängeschild mit wenig tatsächlicher Macht.
4. Cordell Hull war von 1933 bis 1944 Staatssekretär in der Regierung von Franklin D. Roosevelt
5. Der Name der britischen Kolonie zwischen 1910 und der Unabhängigkeit 1961.
6. John L. Lewis war der Präsident der United Mine Workers of America und einer der Gründer des Kongresses der Industrieorganisationen, des CIO.
7. William Green war zwischen 1924 und 1952 Präsident der American Federation of Labor, der AFL.
8. Die Workers Alliance war eine Organisation der Volksfront, die sich aus arbeitslosen Arbeitern zusammensetzte, die mit der Sozialistischen Partei und der Kommunistischen Partei assoziiert waren.

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