BVG-Vorstand wollte Gesundheit der Beschäftigten gefährden – Angriff zurückgeschlagen!
Zu Beginn der Pandemie wurden die Vordertüren der Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zum Schutz der Gesundheit der Beschäftigten geschlossen. Mitten in der dritten Welle wollte der Vorstand die Vordertüren jedoch wieder öffnen, um mehr Tickets zu verkaufen. Nach massivem Widerstand und einer Protestaktion am Donnerstag konnte die Entscheidung durch die Beschäftigten verhindert werden.
Aktualisierung: Nach großem Widerstand aus der Belegschaft und einer Protestaktion vor der BVG-Zentrale an der Holzmarktstraße nahm der BVG-Vorstand Abstand von seinen Äußerungen. Dies ist ein Sieg der Beschäftigten, die sich gegen die Gefährdung ihrer Leben zur Wehr gesetzt hatten.
Die Infektionszahlen steigen und steigen, das Infektionsschutzgesetz wird drastisch verschärft, Ausgangssperre ab 22 Uhr, Abstandsregeln von mindestens 1,50 Meter, Treffen mit nahen Angehörigen massiv eingeschränkt. Alles mit dem Ziel die Inzidenzzahlen zu reduzieren. In Berlin liegt die Inzidenz immer noch bei über 130.
Der Vorstand der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) handelt in dieser jetzigen Zeit der Pandemie gerade rückwärtsgewandt. Laut der Information AöR 2021/4 des Betriebsgruppenvorstandes der BVG ist der Vordereinstieg in Bussen ab dem 3. Mai seitens des BVG-Vorstandes geplant. Dies wird mit einem nicht nachvollziehbaren Pilotprojekt zum bargeldlosen Ticketverkauf begründet.
Der Vorstand agiert über die Köpfe der Arbeitnehmer:innenvertretungen hinweg und nimmt somit eine erhöhte gesundheitliche Gefährdung der Busfahrer:innen bewusst in Kauf. Namentlich genannt liegt die Verantwortung bei Eva Kreienkamp. Sie ist seit dem 1. Oktober 2020 die Vorstandsvorsitzende der BVG, dies wurde vom Aufsichtsrat und der Gewährträgerversammlung der BVG beschlossen. Die neuerliche Entscheidung des Vorstands wirft die Frage auf, ob Eva Kreienkamp die richtige Person für diesen Posten ist.
Ein Vergleich liegt nahe: Wenn zum Beispiel der Vorstand der BVG den Beschäftigten im Fahrdienst vorschreibt, alle Verkehrsregeln zu ignorieren, wäre dies eindeutig ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung. Die Strafen bei solchen Verstößen bekommen aber die Fahrer:innen aufgedrückt – nicht der Vorstand!
In diesem Sinne ist nicht nachvollziehbar, wenn der Betriebsgruppenvorstand der BVG diese Info nur als Kommentar darlegt. Im Sinne des Gesundheitsschutzes aller Kolleg*innen bedarf es einer anderen gewerkschaftlichen Strategie, die jeden Kollegen und jede Kollegin vor solchen fahrlässigen Entscheidungen des Vorstandes der BVG aktiv schützt.
Allen sollte in dieser Situation klar sein: es geht um die Gesundheit der Fahrdienstbeschäftigten. Ein eigenständiges Handeln der Kolleginnen und Kollegen im Fahrdienst ist somit zu unterstützen und sollte von allen Verantwortlichen unterstützt werden, ob Gruppenleiter:in, Rangierer:in oder Fahrdienstleiter:in.
Am 1. Mai feiern wir unsere Stärke, bekräftigen unsere Entschlossenheit zu kämpfen und tragen unsere Sorgen und Nöte des täglichen Arbeitslebens auf die Straße. Wir tun dies natürlich Corona-gerecht unter Einhaltung der gebotenen Abstandsregeln. Es gehört an die Öffentlichkeit, dass der Vorstand der BVG dieses Pilotprojekt umsetzen will und damit den Gesundheitsschutz für die Beschäftigten missachtet.
Wir fordern den Vorstand der BVG auf, diese Entscheidung zu überdenken, um mit der gesamten Arbeitnehmer:innenvertretung eine dem Gesundheitsschutz dienende Lösung für die Kolleg:innen zu finden!
Wir fordern alle Verantwortungspersonen der BVG auf, sich leichtsinnigen Vorhaben des BVG-Vorstandes aktiv zu widersetzen!