Bombenanschlag in Moskau: Ukraine übernimmt Verantwortung für Ermordung russischen Generals

18.12.2024, Lesezeit 3 Min.
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Foto: Sarakhan Vadym/shutterstock.com

Dies ist ein schwerer Schlag für den Kreml und verspricht, die Brutalität dieses reaktionären Krieges zu eskalieren, während Trumps Amtseinführung näherrückt.

Generalleutnant Igor Kirillow, Kommandeur der russischen nuklearen, biologischen und chemischen Streitkräfte, wurde gestern zusammen mit einem seiner Helfer bei einer Explosion in einem Wohnhaus in Südwest-Moskau getötet.

Russische Behörden haben nun vor wenigen Stunden die Festnahme eines Tatverdächtigen gemeldet. Der Mann habe bereits gestanden, dass der ukrainischen Geheimdienst SBU ihn beauftragt mit einem einem Sprengsatz ausgestattet habe.

Schon zuvor hatte der ukrainische Staat die Verantwortung für den Anschlag übernommen, wie ein Beamter gestern gegenüber mehreren Medien in Kiew erklärte. Am Montag hatte der ukrainische Inlandsgeheimdienst Kirillow beschuldigt, verbotene chemische Waffen gegen Ukrainer:innen eingesetzt zu haben.

Dies ist ein schwerer Schlag für den Kreml, denn Kirillow ist der ranghöchste russische General, der seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022 getötet wurde.

Der russische Ermittlungsdienst stufte die Ermordung sofort als „terroristischen Akt“ ein, und der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats kündigte eine Reaktion gleichen Ausmaßes gegen die hohe militärische und politische Führung der Ukraine an.

Die Ermordung Kirillows fällt mitten in eine „Auszeit“, die sich Russland und die Ukraine selbst auferlegt haben, um bis zu Trumps Amtsantritt, wenn er eine Verhandlungsrunde für ein mögliches Abkommen beginnen könnte, zu besseren Bedingungen zu gelangen. Bei dieser Einigung wird es jedoch um die Position der Streitkräfte gehen, die jedes Land zu dem Zeitpunkt hat, an dem es sich an den Verhandlungstisch setzt. Dazu gehört nicht nur die Besetzung des Territoriums des jeweils anderen Landes durch die eigenen Truppen, sondern auch ihre strategische Position in der Welt. Und im Falle Russlands bedeutet der Anschlag nach dem Sturz seines Verbündeten Bashar al-Assad in Syrien einen weiteren Schlag.

Edward Fishman von der Columbia University schreibt in einem Artikel des US-amerikanischen Thinktanks Council on Foreign Relations (CFR): „Wenn die Vereinigten Staaten auch nur die geringste Hoffnung haben wollen, einen gerechten Frieden auszuhandeln, muss der erste Schritt darin bestehen, Putin einen stärkeren Anreiz zu geben, den Krieg zu Bedingungen zu beenden, die nicht seinen maximalistischen Zielen entsprechen. Der effektivste Weg, dies zu erreichen, besteht darin, seine Wahrnehmung zu ändern, dass die Zeit auf seiner Seite ist, indem man die Sanktionen verschärft und den Zeitplan für Russlands wirtschaftliche Abrechnung beschleunigt.“

Mit anderen Worten, Putins Erwartungen an seine Position am Verhandlungstisch zu senken. Die Niederlage in Syrien und die Ermordung von Kirillow sind ein schwerer Rückschlag für den Kreml. Diese „Auszeit“ für jede Seite verdichtet jedoch nur das Tempo des Krieges, macht ihn gewalttätiger und auch gefährlicher und fördert die Eskalation. Angriffe dieser Art sind ein Spiel mit dem Feuer im Rahmen eines Konflikts, der in jeder Hinsicht reaktionär ist und der bereits einen zwischenstaatlichen Krieg im Herzen Europas wiederhergestellt hat.

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