Berliner Krankenhaus­bewegung will 19 Prozent mehr Lohn

28.09.2022, Lesezeit 2 Min.
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Bild: Simon Zinnstein - Oktober 2021, Streik von Krankenhausbeschäftigten in Berlin

Am vergangenen Montag trafen sich etwa einhundert Kolleg:innen im Rahmen der Berliner Krankenhausbewegung, um über einen Vorschlag für Forderungen zur kommenden TVöD-Tarifrunde abzustimmen. Ihre Vorstellungen sind richtungsweisend: 19 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

Die kommenden Verhandlungen um den Tarifvertrag im öffentlichen Dienst stehen im Zeichen der grassierenden Inflation. Die Berliner Krankenhausbewegung hat auf diese außergewöhnliche Situation eine passende Antwort gefunden. Nachdem der Zusammenschluss aus Beschäftigten der Charité, des Jüdischen Krankenhauses, von Vivantes sowie von Vivantes-Tochterunternehmen in den letzten Wochen über 2.600 Kolleg:innen befragt hat, wurden die Ergebnisse der Erhebung am vergangenen Montag diskutiert.

Für den Forderungskatalog empfiehlt die Berliner Krankenhausbewegung eine Lohnerhöhung von 19 Prozent, wobei es mindestens 500 Euro mehr geben soll. Außerdem fordern sie eine bezahlte Pause für alle Beschäftigten im Krankenhaus. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Sollte sie länger ausfallen, soll eine gleitende Lohnskala bei steigender Inflation gelten, die Löhne sollen in diesem Fall also automatisch mit den Preisen steigen.

Bevor am 11. Oktober die Bundestarifkommission von ver.di die finalen Forderungen für die Tarifverhandlungen Anfang 2023 beschließen wird, finden in den nächsten Tagen weitere Treffen zur Vorschlagsfindung in ganz Deutschland statt.

Die Berliner Krankenhausbewegung ruft des Weiteren für den 21. Oktober zu einer Auftaktkonferenz zur sogenannten Mehrheitspetition auf. Damit können Kolleg:innen ihre Unterstützung für die Forderungen und ihre Streikbereitschaft bekunden. Bereits im letzten Jahr konnten mit dieser Initiative über 8.000 Unterschriften gesammelt werden, was eine Mehrheit der in Berlin durch den Tarifvertrag Entlastung betroffenen Beschäftigten ausmachte.

Dies ist ein weiteres, kämpferisches Beispiel von Arbeiter:innen, die in Zeiten der aktuellen Krise mit ambitionierten Forderungen in Tarifverhandlungen treten, die weit über einen Inflationsausgleich hinausgehen. Es gilt in den kommenden Wochen und Monaten nun, diesen Kampf auch auf die Straße zu bringen, um einen wirklichen Druck auf die Arbeitgeber:innen auszuüben und ein Beispiel für andere Sektoren darzustellen.

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