Berlin: Vermutlich ein weiterer Femizid
Am Sonntag wurde in Berlin der vermutlich nächste Femizid bekannt. Diese Tat reiht sich ein in viele weitere in diesem Jahr und wird durch die Sparpolitik der Regierung mitgetragen.
Am Sonntag wurde eine Frau und ihre zwei Kinder ermordet in ihrer Wohnung im Stadtteil Marzahn aufgefunden. Der Täter soll vermutlich der Partner der Ermordeten gewesen sein, die Ermittlungen laufen noch. Erst vor ein paar Tagen wurde über die in Köpenick tot aufgefundene wohnungslose Frau berichtet, die ebenfalls von ihrem Partner ermordet wurde.
Dass sich Gewalt gegen Frauen und Femizide weiter häufen, ist nicht nur auf ideologischer Ebene im Zuge des Erstarkens rechter Kräfte zu verorten. Denn die Regierung trägt mit ihrer Aufrüstungspolitik einen erheblichen Teil dazu bei, die Situation für Opfer von patriarchaler Gewalt weiter zu verschlimmern. Überall sind die Mieten zu hoch und es fehlt an Wohnraum, Frauen verdienen immer noch weniger als Männer, oder werden, weil ihnen aus rassistischen Gründen ihr Abschluss nicht anerkannt wird, in schlecht bezahlte Jobs und damit größere materielle Abhänigkeit ihrer gewaltausübenden Partner gedrängt. Feminisierte Sektoren werden nicht nur abgewertet, sondern auch immens unterbezahlt und bringen häufig eine große Belastung mit sich. Vor circa einem Jahr fehlten immer noch über 14.000 Plätze bundesweit in Frauenhäusern, obwohl die Ampelregierung sich immer wieder als feministisch profilierte. Dafür wurden horrende Summen an Geld in die Aufrüstung der Bundeswehr gesteckt, neue Waffenfabriken gebaut, im Namen der vermeintlich „feministischen Außenpolitik“ nach Afghanistan abgeschoben und Waffen nach Israel geliefert, um einen Genozid zu unterstützen.
Im Zuge der sich verschlechternden sozialen Lage in Deutschland braucht es Gewerkschaften, deren Feminismus weit über das Organisieren von Demonstrationen am 8. März hinausgeht. Es braucht politische Streiks für günstigere Mieten, mehr Lohn für alle, die in feminisierten Sektoren arbeiten, einen Ausbau von Präventionsangeboten und Frauenhausplätzen – finanziert aus den Millionen, die ans Militär gehen oder in den Taschen der Superreichen landen.