Berlin: Kommt zum Kennenlerntreffen von KGK Workers!

15.03.2023, Lesezeit 5 Min.
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Foto: Maxi Schulz / Klasse Gegen Klasse

Wir wollen mit allen, die unsere Ideen teilen, eine politische Arbeiter:innengruppe, KGK Workers, gründen. Diskutiert mit uns am 24. März, wie wir als Arbeiter:innen gegen Krieg und Inflation kämpfen können.

International befindet sich die Arbeiter:innenbewegung in einem Aufschwung. In Frankreich bringen Massenstreiks gegen die Erhöhung des Rentenalters mit mehreren Millionen Streikenden die Regierung ins Wanken. In Großbritannien finden großflächige Streiks gegen die Inflation und zur Verteidigung des Streikrechts statt. Auch in Deutschland erleben wir einen Streikfrühling mit Hunderttausenden auf den Straßen. Kolleg:innen von der Post, Beschäftigte im öffentlichen Dienst und Lehrer:innen in Berlin streiken. Uns steht zudem eine Arbeitskampfwelle bei der Bahn und die nächste TV-L-Runde bevor.

All diese Bewegungen richten sich gegen die Inflation und die Arbeitgeberverbände, die unser Streikrecht einschränken wollen. Die Streiks richten sich aber auch gegen die Regierungen im Bund und im Land, die teilweise unsere Arbeitgeber:innen sind, aber auch für die Gesamtsituation verantwortlich sind: Sie wollen, dass Kliniken, die Verluste machen, bis zu sechs Prozent der Löhne kürzen dürfen. Mercedes erhält bei einem Gewinn in Höhe von 29,1 Milliarden Euro Subventionen – für die Kindergrundsicherung hat die Ampel der Krise wegen aber statt zwölf nur eine Milliarde Euro übrig. Während Unternehmer:innen und Großaktionär:innen so mit unseren Steuergeldern immer reicher gemacht werden und die Aufrüstung in Höhe von 100 Milliarden Euro über 16 Prozent des Bundeshaushalts entspricht, ist nicht einmal Prozent des Haushalts für den Bildungssektor bestimmt.

Zudem droht der Krieg in der Ukraine zu eskalieren, während eine antimilitaristische Antwort der Arbeiter:innenklasse gegen Aufrüstung und Krieg in Deutschland bisher ausbleibt.

Die Führungen unserer Gewerkschaften organisieren keinen allgemeinen Kampf gegen die Politik im Interesse der Unternehmer:innen und Großaktionär:innen, wie wir sie in politischen Massenstreiks anderswo in Europa sehen. Die Tarifbewegungen von TVöD, Flughafen, EVG, GEW usw. sind bisher stark voneinander getrennt, obwohl ihre Zusammenführung in gemeinsamen unbefristeten Streiks uns viel mehr Kraft verleihen könnte.

Anstatt eine politische Streikbewegung gegen Teuerung und Krieg aufzubauen, treffen sich die Bundesvorstände der DGB-Gewerkschaften im Rahmen der konzertierten Aktion regelmäßig mit Regierungs- und Bundesbankvertreter:innen, deren Ziel es ist, eine Radikalisierung der Streikwelle zu verhindern. So nimmt die Regierung Einfluss auf die Tarifkämpfe. Und die DGB-Vorstände üben Druck auf unsere Tarifkommissionen aus, mäßige Angebote mit Einmalzahlungen anzunehmen und unbefristete Streiks aufzuschieben. Dagegen braucht es eine klassenkämpferische und antibürokratische Organisierung in den Gewerkschaften.

Als Gewerkschaftsmitglieder, die um die Zeitung Klasse Gegen Klasse organisiert sind, bringen wir uns aktiv in diese Tarifbewegungen ein und kämpfen als Teil der Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften (VKG) für deren Zusammenführung, Demokratisierung und Politisierung. Wir denken, dass die aktuelle Streikwelle sich ebenfalls gegen die Kriegspolitik der Bundesregierung stellen und in gemeinsamen Streiks fordern sollte, dass statt uns die Superreichen durch Vermögensabgaben für die Kosten der Krise zahlen müssen. Ebenfalls denken wir, dass Gewerkschaften sich in antirassistische und feministische Kämpfe einbringen müssen.

Wir arbeiten vor allem im Gesundheitssektor und im Sozial-, Erziehungs- und Bildungssektor. Außerdem gibt es einzelne Kolleg:innen, die auf dem Bau, im Einzelhandel und in der Gastro arbeiten. Wir wollen gemeinsam mit allen, die unsere Ideen teilen, eine politische Arbeiter:innengruppe, KGK Workers, gründen.

In Berlin findet unser Kennenlerntreffen am 24. März um 18:30 Uhr statt. Kontaktiert uns für den Ort über info@klassegegenklasse.org oder die KGK-Social-Media-Kanäle.

Es wird einen Input über die Massenproteste in Frankreich geben. Ansonsten wollen wir uns über unsere Erfahrungen in der Gewerkschaft austauschen und Ansichten zu den wichtigsten Fragen der Arbeiter:innenbewegung teilen:

  • Wie lassen sich in Deutschland politische Massenstreiks wie in Frankreich organisieren? Für welche Forderungen bräuchte es politische Streiks?
  • Wie können wir als gewerkschaftlich Aktive gegen den Krieg kämpfen? Wie kann der Krieg beendet werden?
  • Wie schaffen wir es, dass die Streikenden über alle Fragen ihres Kampfes selbst entscheiden? Wie können wir für klassenkämpferische Gewerkschaften erkämpfen?
  • Was für eine politische Alternative braucht die Arbeiter:innenklasse in Deutschland, Europa und international?

Anschließend wollen wir den Abend ausklingen lassen und uns auf die Großdemonstration am 25. März „Wir zahlen nicht für eure Krise“ vorbereiten.

In München wird ein Treffen für April geplant. Danach wollen wir uns auch bundesweit vernetzen.

Kommt vorbei und werdet bei KGK Workers aktiv!

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