Beginnt das Ende der Kriege im Hafen? Über Lohnkämpfe, Militarisierung und Rechtsruck

26.06.2024, Lesezeit 2 Min.
1
Foto: Marc-Malik

Die Streiks in den deutschen Nordseehäfen haben begonnen. Wie können wir nicht nur für bessere Löhne, sondern auch gegen den Ausverkauf der Häfen und gegen Waffenlieferungen kämpfen? Eine Podiumsdiskussion am 30. Juni an der Universität Bremen, mit Hafenarbeitern aus Genua und Hamburg. Mit Livestream per Zoom.

Vor 2 Jahren geschah an den Nordseehäfen ein Novum. Zum ersten Mal seit 40 Jahren  traten die Hafenarbeiter:innen in den Streik. Sie machten Schlagzeilen und haben mit den Staus vor den Häfen bewiesen, wie viel Macht Hafenarbeiter:innen ausüben können. Im Mai hat nun eine neue Tarifrunde der Häfen begonnen, in der bereits erste Warnstreiks für höhere Löhne stattgefunden haben. Obwohl Lohnforderungen offiziell im Mittelpunkt stehen, stellen sich auch politische Fragen im Zusammenhang mit den Streiks: Kann die drohende Privatisierung der Häfen abgewendet werden, gegen die die Kolleg:innen vehement protestieren?

Auslöser der kämpferischen Tarifrunde 2022 war die rapide in die Höhe schießende Inflation. Dies war eine Begleiterscheinung der Neuorientierung des deutschen Staats, dem Handelskrieg mit Russland und der Kombination aus neuer Militarisierung und heftigen sozialen Kürzungen. Die Militarisierung schreitet auch immer weiter fort, wie der historische Deal mit Rheinmetall zeigt. Schauplatz sind dabei auch die Häfen. So wird ein relevanter Teil der deutschen Waffenlieferungen sowohl nach Israel als auch in die Ukraine über die Seehäfen von Bremen und Hamburg verschifft. Ein internationales Beispiel, wie man die Macht der Arbeiter:innen gegen Waffenlieferungen nutzen kann, sind die Hafenarbeiter:innen des Kollektivs CALP in Genua. Sie haben schon mehrfach Waffenlieferungen bestreikt, unter anderem nach Saudi Arabien und Israel, und nehmen damit eine Vorreiter:innenrolle im Kampf gegen den Genozid in Gaza ein. 

Wir wollen über die Verbindung von Militarisierung und dem Kampf im Hafen diskutieren, zusammen mit Christian, Hafenarbeiter aus Hamburg, José, Hafenarbeiter vom Kollektiv CALP aus Genua und Esther, Mitglied der marxistischen Hochschulgruppe Waffen der Kritik.

Wann? Sonntag, 30. Juni 17 Uhr

Wo? Universität Bremen, MZH1470

auch online per Zoom: https://uni-bremen.zoom-x.de/j/62008688150?pwd=cYmxMhhXuh1AGNfoNDpwKyorNo7D0e.1

Meeting-ID: 620 0868 8150

Kenncode: 422859

Mehr zum Thema