Aufruf: Unterstützt den CFM-Streik!

04.02.2020, Lesezeit 3 Min.
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Angesichts der stagnierenden Verhandlungen bei der Tochterfirma Charité Facility Management (CFM) der Charité, steuert die Belegschaft auf neue Streiks zu. Die Basisgewerkschaftsgruppe ver.di aktiv veröffentlicht gemeinsam mit der Kampagne gegen Outsourcing und Befristung einen Aufruf zur breiten Unterstützung des Arbeitskampfs.

Liebe Mitstreiter*innen im Kampf gegen Outsourcing,

bei der Charité-Tochterfirma CFM wird demnächst gestreikt. Das ist ein schlechtes Zeichen, denn erste Streiks gegen miese Arbeitsbedingungen und Dumpinglöhne gab es bei der CFM schon 2011. Seitdem haben sie sich einige Verbesserungen erstritten aber die grundlegenden Probleme bestehen weiter: Sie werden nicht nach dem Tarifvertrag der Charité (angelehnt am TVöD) bezahlt, sondern nach Nase. Für wichtige Arbeiten wie Sterilisation von Operationsbesteck, Krankentransport oder Reinigung des Krankenhauses werden teils nur 11 Euro pro Stunde gezahlt.

Dass nun neue Streiks bevorstehen, ist aber auch ein gutes Zeichen. Denn die Kolleg*innen sind weiterhin bereit, zu kämpfen. Und sie sind besser aufgestellt als je zuvor: Mehrere hundert neue Gewerkschaftsmitglieder wurden seit dem letzten Streik gewonnen und die vielen Diskussionen der letzten Monate dürften dafür sorgen, dass die große Mehrheit von ihnen auch mitstreikt. (leider keine Selbstverständlichkeit)

Mit rund 3000 Beschäftigten ist die CFM wahrscheinlich die größte ausgelagerte Tochterfirma des Landes Berlin, definitiv aber bei den Berliner Krankenhäusern. Ein erfolgreicher Kampf gegen Outsourcing hätte hier weit über das Gelände der Charité hinaus Bedeutung. Er würde der Logik der Spaltung und der Niedriglöhne eine Absage erteilen, die auch an der CFM migrantische Arbeiterinnen besonders hart trifft. Es ist also nicht nur ein Kampf gegen Ausbeutung, sondern auch gegen Rassismus und Sexismus.

Doch gerade weil die CFM für den Berliner Senat eine so große symbolische und ökonomische Bedeutung hat, wird es selbst mit einem starken Ausstand der Belegschaft nicht leicht werden, höhere Löhne und die Wiedereingliederung zu erreichen. Es braucht auch öffentlichen und politischen Druck, sowie externe Unterstützung für die Streikenden.

Deshalb laden wir alle von euch ein, mit uns das Streiklokal zu besuchen und den Kolleg*innen zeigen, dass sie nicht alleine stehen. Sobald der erste Streiktag bekannt ist, wollen wir um 10 Uhr als Solidaritätsdelegation am jeweiligen Treffpunkt der Streikenden sein. (Um der Gegenseite keine Zeit zur Vorbereitung zu lassen, werden die Streiktage erst kurzfristig angekündigt)

Zudem findet am Mittwoch, den 12. Februar um 17 Uhr das nächste Treffen der Kampagne gegen Outsourcing statt (Otawistraße 15, 13351 Berlin), an der sich auch Kolleg*innen von Charité und CFM beteiligen. Das wäre eine gute Gelegenheit, gemeinsam mit möglichst vielen Unterstützer*innen über Wege zu einem Sieg des CFM-Streiks zu diskutieren, ebenso wie über die Verbindung mit anderen Kämpfen wie dem der Reinigungskräfte an der ASH und anderen.

Solidarische Grüße,
Kampagne gegen Outsourcing

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