Amazon: Arbeiter*innen in Deutschland und Spanien streiken gleichzeitig gegen den reichsten Mann der Welt

20.03.2018, Lesezeit 3 Min.
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Ab morgen treten Beschäftigte von Amazon in Deutschland und im Spanischen Staat gemeinsam für 48 Stunden in den Streik. Sie zeigen damit, wie der reichste Mann der Welt, Amazon-Chef Jeff Bezos, in die Knie gezwungen werden kann: mit der internationalistischen Solidarität der Arbeiter*innen.

Ab Morgen bestreiken die Beschäftigten von Amazon San Fernando de Henares bei Madrid für 48 Stunden den reichsten Kapitalisten der Welt – Jeff Bezos schaffte es 112.000 Millionen Dollar anzuhäufen, während seine Beschäftigten Hungerlöhne verdienen. Damit erreicht der Streik bei Amazon nach Deutschland, Polen, Italien und Frankreich auch den Spanischen Staat.

Und nicht nur dort wird in den nächsten beiden Tagen gestreikt: Auch in Deutschland, in Bad Hersfeld, gehen die Beschäftigten in den Ausstand, in Solidarität mit ihren Kolleg*innen im Spanischen Staat. Sie folgen damit einem Aufruf der spanischen Beschäftigten, in dem diese um Unterstützung in ihrem Kampf bitten.

Auch aus Polen erreichte eine Solidaritätserklärung die Arbeiter*innen. Dort werden in den nächsten beiden Tagen Flugblätter verteilt. Diese fordern die Beschäftigten auf, keine Extraarbeiten zu übernehmen, um den Streik der Kolleg*innen im Spanischen Staat nicht zu brechen.

Die Beschäftigten von Amazon in Madrid, dem größten Standort des Landes, haben seit 2016 keinen gültigen Tarifvertrag mehr. Amazon versucht, sie in einen schlechter bezahlten Vertrag zu zwingen. Um sich dagegen zu wehren, hatten 75 Prozent der Beschäftigten bei einer Vollversammlung für den 48-stündigen Streik gestimmt. Sie organisieren gleichzeitig seit dem 14. März eine Boykott-Kampagne in sozialen Netzwerken, um ihren Kampf zu stärken.

Die Kolleg*innen bei Amazon haben aber vor allem erkannt, wie wichtig die internationale Solidarität und gemeinsame Aktion ist. Der Kampf in einem Land wird immer wieder davon geschwächt, dass Amazon die Arbeit auf andere Länder umleitet. Das wissen die Arbeiter*innen in Bad Hersfeld, die seit 2013 immer wieder in den Streik treten. Daraus haben sie die Konsequenz gezogen, sich international zu organisieren und zu unterstützen – und sind damit beispielhaft für alle Arbeiter*innen. Denn wenn die Kapitalist*innen international handeln, müssen auch die Beschäftigten das tun.

Der Aufruf der Kolleg*innen aus Madrid zeigt außerdem: Auch wenn die Amazon-Beschäftigten vielleicht durch die Sprache getrennt sein mögen – und auch das nicht vollständig –, haben sie miteinander doch unendlich viel mehr gemeinsam als mit ihren jeweiligen Vorgesetzten. Sie wissen nicht nur ganz genau, wie die Arbeitsabläufe des jeweils anderen sind, sie haben auch ein gemeinsames Interesse: Amazon und seine gewerkschafts- und menschenfeindliche Politik in die Knie zwingen.

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