Aktivist*innen aus TVStud mobilisieren für Frauen*kampftag – „Gegen Sexismus und Prekarisierung!“

08.03.2018, Lesezeit 3 Min.
Gastbeitrag

Einige Frauen*, Feminist*innen und Studierende von TVStud beteiligen sich heute an den Demonstrationen zum Frauen*kampftag in Berlin und laden ihre Kolleg*innen und Unterstützer*innen dazu ein, gemeinsam gegen Sexismus und Prekarisierung zu demonstrieren. Wir spiegeln ihren Flyer.

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Der 8. März als Frauen*kampftag positioniert sich gegen die Rhethorik des Weltfrauentags, dessen Sichtbarkeit nicht über diesen einen Tag im Jahr hinausgeht. Jeder Tag im Jahr soll dazu genutzt werden, Kritik an den bestehenden Geschlechter- und Machtverhältnissen zu üben.

Anlässlich des Frauen*kampftags wird der Streik  von Aktionsbündnissen ,die zum International Women‘s Strike aufrufen als Mittel zur Sichtbarmachung weiblicher* unbezahlter und bezahlter Arbeit genutzt.

Gegen Sexismus und Prekarisierung streiken!

Auch wir, weibliche* und nicht-weibliche Studierende und studentische Beschäftigte, befinden uns seit Anfang des Jahres im Arbeitskampf für einen neuen Tarifvertrag (TV-Stud III), der uns bessere Arbeitsbedingungen gewährleisten soll. Während der Anteil weiblicher* studentischer Beschäftiger noch vergleichsweise hoch ist, sinkt dieser mit zunehmendem akademischen Grad und dementsprechend höheren Gehaltsstufen. Die Arbeit als studentische*r Beschäftigte*r wird zumeist als Einstiegsmöglichkeit für eine wissenschaftliche Karriere gesehen und genutzt und stellt gleichsam den Beginn einer Serie prekärer Beschäftigungsverhältnisse dar.

Wir solidarisieren uns mit anderen (Arbeits-)Kämpfen gegen prekäre Lebens- und Arbeitsbedingungen. Besonders mit den von Frauen* geführten Kämpfen im Öffentlichen Dienst, wo kämpferische Frauen* sich gegen rigorose Sparmaßnahmen wehren, die einen  Angriff auf ihre Lebensgrundlage darstellen.

Prekarisierung ist weiblich*

Auch im Arbeitskampf wird die Niederlegung jeglicher Arbeit als Maßnahme eingesetzt, um gegen prekäre Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Die Prekarisierung von Lohnarbeit, vor allem der von Frauen* verrichteten, ist ein Prozess, der auch vor Hochschuleinrichtungen und dem Bereich außeruniversitärer Wissenschaft und Lehre keinen Halt macht. In Deutschland verdienen Frauen* durchschnittlich 21% weniger als Männer. In dem gleichen Job beträgt der Lohnunterschied 8%. Dieser Unterschied ist das Resultat vieler Formen der Diskriminierung und Unterdrückung. Im Care-Sektor, zum Beispiel in Pflege-, Erziehungs- oder Reinigungstätigkeiten, die als ‚typisch weibliche‘ Arbeiten definiert werden und in denen überdurchschnittlich viele Frauen* arbeiten,  verdienen die Beschäftigten deutlich weniger Lohn als in anderen Bereichen. Frauen* werden durch das unbezahlte Verrichten von Hausarbeit, und das geringere Ansehen ihrer bezahlten Arbeit im Vergleich zu männlich konnotierten Tätigkeiten doppelt ausgebeutet.

Diese weibliche* Prekarisierung ist aber nur ein Teil der Gewalt gegen Frauen*. Sie drückt sich in verschiedenen Formen überall auf der Welt aus: von Abtreibungsverboten bis hin zu sexualisierter Gewalt und Femiziden. Wir solidarisieren uns mit Kämpfen von Frauen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und weltweit, um gemeinsam die Spirale der Gewalt gegen Frauen* zu zerschlagen.

In unserem Arbeitskampf bildet Streik ein Werkzeug zur Selbstermächtigung von Frauen* sowohl auf individueller, wie auf kollektiver Ebene.

Jeder Tag ist Frauen*kampftag!
Gemeinsam streiken gegen Sexismus und Prekarisierung!

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