75 Jahre Freie Universität: Kein Grund zu feiern
Kommt an diesem Freitag zur Kundgebung für Palästina anlässlich der Jubiläumsfeier der Freien Universität Berlin.
Wir wollen nicht nachlassen, die Solidarität mit Palästina an die Uni zu bringen. Das einseitige Statement der FU-Leitung steht seit Wochen unverändert und Forderungen von palästinensischen und Palästina-solidarischen Studierenden wurden, trotz großer Bemühungen, nicht umgesetzt. Währenddessen schreitet der Genozid in Gaza weiter voran. Die Todeszahlen reichen weit über 20.000 Menschen, die Zahl der vertriebenen Menschen steigt auf 1,7 Millionen. Damit übertreffen die Zahlen die der Nakba 1948. “Nakba” ist das arabische Wort für Katastrophe.. Sie beschreibt den Prozess, in dem 750.000 Palästinenser:innen aus ihrer Heimat vertrieben und tausende ermordet wurden. Dieses Jahr schreiben wir 75 Jahre Nakba.
Wir wollen nicht das Jubiläum einer vermeintlich “Freien” Universitäthinnehmen, während vor unseren Augen ein Genozid stattfindet. Die Freie Universität unterhält weiter Kooperationen mit der Hebrew University. Diese hat ihren Campus auf völkerrechtswidrig besetztem Land in Ost-Jerusalem. Land, von dem bereits vor 75 Jahren Palästinenser:innen vertrieben wurden. Die deutsche Bundesregierung und die FU-Leitung stehen noch immer hinter den israelischen Verbrechen. Während an der Uni über die Betroffenheit von palästinensischen Studierenden weitestgehend geschwiegen wird, wird die Behauptung verbreitet, dass palästinensische Proteste und linke Gruppen eine Bedrohung für jüdische Studierende wären. Gleichzeitig erleben wir mediale Angriffe auf Postcolonial Studies, welche als “Brutstätten des Antisemitismus” diffamiert werden.
Wir stellen uns gegen diese Angriffe auf die Lehre. Diese Behauptungen sind nicht belegbar. Jüdisches Leben ist in Deutschland großen Bedrohungen ausgesetzt, die Fälle von antisemitischer, aber auch antimuslimischer Gewalt sind in den letzten Wochen stark angestiegen. Diese gehen in erster Linie von Rechtsextremen aus. Jüdische Studierende, die sich mit dem palästinensischen Widerstand solidarisieren, berichten, dass sie Angst haben müssen, ihre Meinung kundzutun und von Repressionen betroffen sind. Der Kampf gegen Antisemitismus und der Kampf gegen Rassismus sind untrennbar miteinander verbunden und wir verurteilen jeden Versuch, sie gegeneinander auszuspielen.
Lasst uns am Jahrestag der FU zusammenkommen und unserer Solidarität mit Palästina gemeinsam Ausdruck verleihen. Es ist wichtig, dass wir für die Demokratisierung der Unis kämpfen, da wir immer und immer wieder gesilenced werden. Wir wollen mit der Kundgebung weiter Druck auf die FU-Leitung ausüben, unsere Forderungen umzusetzen. Als Studierende dieser Universität wollen wir den Jahrestag zum Anlass nehmen, klarzumachen, dass wir nicht hinter den Entscheidungen des Präsidiums stehen, und einen Diskurs über demokratische Mitsprache zu eröffnen.
Wir können nicht frei studieren, bis alle Menschen frei sind.
Die Kundgebung wird organisiert von unabhängigen Studierenden, Waffen der Kritik
Kommt zur Kundgebung am Freitag!
Wo: Vor dem Henry Ford Bau, Garvystraße 35
Wann: 1.12. um 16 Uhr