700 Tote durch Luftangriffe in Gaza, Blockade von Wasser und Essen
Israel startet die größten Luftangriffe bisher und kündigt eine „komplette Blockade“ gegen Gaza an, wo zwei Millionen Palästinenser:innen leben, die Hälfte davon Kinder.
Die israelischen Streitkräfte führen als Antwort auf die Militäraktionen von Hamas und anderen palästinensischen Organisationen wie der PFLP und anderen derzeit eine der umfangreichsten Serien von Luftangriffen auf Gaza durch. Davon sind nicht nur Wohnsiedlungen, sondern auch Moscheen, eine Universität, Krankenhäuser und Telekommunikation betroffen.
Bisher wurden durch die Luftangriffe über 700 Menschen, davon 140 Kinder, in Gaza ermordet und 2.900 verletzt, auch darunter befinden sich viele Kinder. Insgesamt mussten 120.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen.
Der Israelische Premierminister Netanjahu hatte zuvor angekündigt, dass sie die Hamas und andere Widerstandsorganisationen bis zum Ende bekämpfen wollen. Was unter diesem Vorwand jedoch passiert, ist dass 2,3 Millionen Menschen den Luftangriffen ausgeliefert werden.
Gleichzeitig steigt das Risiko für eine Bodenintervention der israelischen Armee (IDF) in Gaza. Über 300.000 Reservist:innen sollen für die IDF rekrutiert worden sein.
Der Israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärte am Montag eine totale Blockade gegen Gaza mit folgenden Worten: „Wir verhängen eine vollständige Belagerung des Gazastreifens … Kein Strom, keine Lebensmittel, kein Wasser, kein Gas – alles ist geschlossen.“ Das ist eine Intensivierung des Menschenrechtsverbrechens, das die Blockade von Grundbedürfnissen in Gaza darstellt. Das geschieht, obwohl bereits die bisherige Blockade, die nunmehr seit 16 Jahren andauert, von den Vereinten Nationen als „kollektive Bestrafung“ kritisiert worden war. Auch die Europäische Union reiht sich in diese kollektive Bestrafung ein: Die EU-Kommission kündigte an, alle Finanzhilfen für die palästinensischen Gebiete, insgesamt 691 Millionen Euro, zu überprüfen und möglicherweise zu stoppen.
Seit der Nakba („Katastrophe“ auf Arabisch) im Jahr 1948 hat Israel im Rahmen der zionistischen Offensive immer mehr Gebiete besetzt. Heute leben Millionen von Nachkommen der ersten Besatzungen in überfüllten Geflüchtetenlagern, ohne das Recht auf Rückkehr. Abgesehen von der erzwungenen Besatzung selbst, sind diese Geflüchteten, sowohl im Westjordanland als auch im Gazastreifen, ständigen Angriffen seitens des Militärs, der Polizei und der ultranationalistischen Siedler:innen ausgesetzt.
In sozialen Medien und in der Öffentlichkeit werden viele Fragen zum Krieg in Palästina diskutiert. Wir beantworten hier einige der akutesten kontroversen Fragen.