25.11.: Heraus zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Heute ist der Internationale Tag zur Beseitigung der Gewalt an Frauen. Immer noch sind Frauen betroffen von den verschiedensten Formen patriarchaler Unterdrückung. Sie reicht von Lohnungleichheit bis hin zum Frauenmord. In der ganzen Welt gehen heute Frauen auf die Straße, um dieser Situation ein Ende zu setzen.
Ob Chile, Argentinien, Island, Irland, Polen oder Frankreich – in all diesen Ländern fanden in den letzten Monaten wichtige Kämpfe für die Rechte von Frauen statt. Der Kampf gegen Gewalt und Unterdrückung von Frauen wird weltweit immer wieder sichtbar. In Lateinamerika hatten vor wenigen Wochen Hunderttausende gegen Frauenmorde, die jährlich Tausenden das Leben kostet, demonstriert. Alleine in Mexiko fällt täglich eine Frau einer gewalttätigen Ermordung zum Opfer.
In Island und Frankreich fanden vor einigen Wochen Streiks und Demonstrationen gegen die Lohnungleichheit statt, die in Frankreich bei 15 und in Island bei 18 Prozent liegt. Und in Polen konnte eine massive Bewegung aus streikenden und demonstrierenden Frauen erst einmal das komplette Abtreibungsverbot durch die rechtskonservative Regierung verhindern.
Die Kämpfe der Frauen gegen Angriffe auf ihre Rechte und die strukturelle Gewalt gewinnen immer mehr an Kraft. Am heutigen 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, werden in zahlreichen Ländern auf der ganzen Welt Demonstrationen stattfinden.
Auch in Deutschland ist die Gewalt an Frauen ein alltägliches Problem. Jede dritte Frau wurde einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt. Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 100.000 Frauen Opfer von Gewalt von ihren Partnern, 331 Frauen überlebten diese Gewalt nicht. Alle 26 Stunden stirbt eine Frau in Deutschland an den Folgen „häuslicher Gewalt“.
Diese Statistiken machen deutlich, dass es sich bei Gewalt an Frauen nicht um Einzelfälle oder „familiäre Probleme“ handelt, sondern um ein Unterdrückungsmechanismus. Wie Lilly Freytag in einem Artikel vor genau einem Jahr schrieb:
Gewalt dient dabei immer auch dazu, Frauen „an ihren Platz zu verweisen“: Sie werden von der Öffentlichkeit ausgeschlossen, indem sie selbst dafür verantwortlich gemacht werden, nicht angegriffen zu werden, statt denjenigen, die sie angreifen. Es wird ihnen immer wieder klargemacht, dass sie von der Gesellschaft als Objekte angesehen werden und es immer die Möglichkeit gibt, dass irgendjemand auf ihren Körper zugreifen möchte. Wehren sie sich dagegen, werden sie meist nicht ernst genommen oder ihnen wird überhaupt nicht geglaubt.
Besonders betroffen davon sind marginalisierte Gruppen wie homosexuelle oder trans, aber auch geflüchtete oder migrantische Frauen. Letztere müssen zusätzlich mit dem gesellschaftlichen Rassismus, der Angst vor Kriminalisierung und Abschiebung kämpfen. Deshalb rufen in Berlin Frauen* zahlreicher Gruppen zu einer Demonstration von Frauen, Lesben, Inter- und Trans-Menschen unter dem Motto „Vom Frauenmord zur Selbstverteidigung“ auf.
Internationalistische Frauen* Demo
Freitag, 25.11.2016, 16 Uhr
Turmstrasse (U9)
Es rufen auf: Frauen * von Ezidischer FrauenRat Berlin, Frauenrat Dest Dan, International Women Space, Interkulturelle Frauenzentrum S.U.S.I, Frauen aus Rojhilat, Sozialistischer Frauenbund Berlin-SKB, Women in Exile & Friends, JXK – Studierende Frauen aus Kurdistan, FrauenRat der PYD Berlin (Rojava Frauen), Frauenrat der HDK Berlin, Lara e.V